Um die Nachfrage muss sich das Team keine Sorgen machen

Sanierungen im Freizeit- und Schulungsheim des Kreisjugendrings in Mettelberg abgeschlossen – Rundgang mit Gästen beim Tag der offenen Tür

Lars Piechot mit seiner Tochter Rosalie, Marcus Lenz, Sonja Großhans, Birte Brinkmann und Dominic Stuiber (von links) im Keller. Dort ist nun eine neue Pelletsheizung eingebaut, was sich schon jetzt in Bezug auf Einsparungen bemerkbar macht. Foto: J. Fiedler

© Jörg Fiedler

Lars Piechot mit seiner Tochter Rosalie, Marcus Lenz, Sonja Großhans, Birte Brinkmann und Dominic Stuiber (von links) im Keller. Dort ist nun eine neue Pelletsheizung eingebaut, was sich schon jetzt in Bezug auf Einsparungen bemerkbar macht. Foto: J. Fiedler

Von Christine Schick

MURRHARDT. Es sind Mitarbeiter des Kreisjugendrings (KJR) Rems-Murr und Kreishauses der Jugendarbeit, Vertreter des Landkreises sowie weitere Gäste, die sich auf der Terrasse hinter dem Haus einfinden. Bei einem Tag der offenen Tür zeigt das KJR-Team seinen Besuchern, was sich alles im Freizeit- und Schulungsheim Mettelberg getan hat. Und das ist eine Menge.

Marcus Lenz, Vorsitzender des Kreisjugendrings, erinnert vor dem Rundgang, dass das Gebäude in den vergangenen zwei Jahren vor allem energetisch auf Vordermann gebracht wurde. Dabei hieß es für das Haus- und Arbeitsteam immer wieder abzuschätzen, was wie im laufenden Betrieb beziehungsweise während überschaubarer Bauphasen möglich war. Denn das Freizeit- und Schulungsheim mit seinen rund 50 Betten ist bei Organisationen, Gruppen, Vereinen bis hin zu Privatleuten äußerst beliebt. „Die Vermietung läuft gut, vom Sommer bis November ist das Haus ausgebucht, auch die Wochenenden bis zum Februar sind bereits vergeben“, sagt Marcus Lenz. Somit müssten sich Interessierte schon fast ein Jahr zuvor ihre Tagungs- oder Freizeittermine sichern. Auf dem Rundgang erläutern Dominic Stuiber, der als Hauptverantwortlicher mit Sarah Held und Cora Peters das Haus betreut, sowie Lars Piechot, ehemaliger Vorsitzender, für den mit dem Abschluss nun auch seine Zeit beim KJR endet, die geleisteten Arbeiten.

Diese liefen beim neuen großen Aufenthaltsraum (außer der Elektrik) in kompletter Eigenregie. Die bogenförmige Decke ist isoliert, neue Fenster sind eingebaut und LEDs sorgen für ein angenehmes Licht. „Die Ausstattung mit LEDs ist Teil der energetischen Sanierung und im ganzen Haus gemacht worden“, sagt Lars Piechot. Dominic Stuiber schwebt vor, den Raum in Richtung Lounge einzurichten. Eine Etage höher befindet sich der Saal des Hauses, dessen Parkett auf Vordermann gebracht wurde, was ihn insgesamt heller macht.

Ebenfalls komplett saniert worden sind die nun barrierefreien Bäder in beiden Stockwerken. Diese Etappe hat das Team zudem mit einem besonderen Projekt verbunden, das die Aktion Mensch, die Rems-Murr-Stiftung sowie die Hutt-Stiftung Welzheim unterstützt haben. Über den Kontakt mit dem Berufsschulzentrum Backnang hatten junge Flüchtlinge die Möglichkeit, die Arbeiten zu begleiten, selbst Hand anzulegen und so praktische Arbeitserfahrung zu sammeln. Maßgeblich unterstützt haben dies zwei Murrhardter Fachfirmen, die die Beteiligten entsprechend anleiteten. Am Anfang, als es um den Abriss der alten Bäder ging, erhielten an die acht bis neun junge Menschen Einblick, bei der Neubauphase konnten aus Platzgründen weniger integriert werden. Für die zwei Flüchtlinge, die dann intensiv mitarbeiteten, sei es eine gute Erfahrung gewesen, erläutert Lars Piechot. „Sie waren wirklich sehr fleißig, manchmal mussten wir sie sogar ausbremsen.“ Für ihre Teilnahme haben sie nun auch ein Zertifikat in der Tasche. Die Kosten von rund 18000 Euro sind für den KJR eine Hilfe. „Bei Vergabe hätten wir vermutlich das Drei- oder Vierfache gezahlt.“

Im Untergeschoss untergebracht ist das Kernstück der energetischen Sanierung – die neue Heizung. Dominic Stuiber berichtet, dass Einbau und Umstellung innerhalb einer Woche über die Bühne gehen musste – bevor wieder Wochenendgäste ins Haus kamen. Die Pelletsheizung sorgt auch für warmes Wasser und ersetzt nun die alte Ölheizung. Ein größerer, auch nicht ganz billiger Akt war der Rückbau des Öltanks. „Die Umstellung hat sich gelohnt, energetisch spart man eine Menge“, sagte Lars Piechot. Die energetische Sanierung hat insgesamt rund 85000 Euro gekostet, wobei der Kreisjugendring vom Landkreis sowie von Leader Zuschüsse erhalten hat. Grob geschätzt, muss er etwa ein Drittel der Kosten selbst tragen. In den vergangenen zwei Jahren kamen alles in allem rund 120000 Euro an Sanierungs- und Renovierungskosten zusammen. „Für den Kreisjugendring ist das schon eine Menge“, so Piechot.

Durch die künftige Lounge ist Kapazität im Untergeschoss frei geworden, wo nun ein Raum für den KJR-Verleih von Freizeitequipment – unter anderem Gruppenzelte, Spielmobilanhänger mit Hüpfburg, Musikanlage und Stromaggregat – genutzt wird.

Die Gäste lassen sich zum Abschluss einen Snack vom Grill schmecken und nutzen die Gelegenheit zum Austausch.

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Erstellt:
17. Mai 2019, 06:00 Uhr

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