Umbauplan für die Schulmensa beschlossen

Der Murrhardter Gemeinderat berät über die neu aufgelegte Konzeption des Projekts. Die Kosten sind nach der aktuellen Kalkulation um etwa 35 Prozent auf rund 944300 Euro gestiegen. Nach der einstimmigen Absegnung sollen die Arbeiten nun ausgeschrieben werden.

Bisher ist die Stadthallenterrasse offen und von außen frei zugänglich. Mit dem Umbau wird sie eingehaust und die künftige Heimat der Schulmensa. Fotos: Stefan Bossow

© Stefan Bossow

Bisher ist die Stadthallenterrasse offen und von außen frei zugänglich. Mit dem Umbau wird sie eingehaust und die künftige Heimat der Schulmensa. Fotos: Stefan Bossow

Von Christine Schick

Murrhardt. Der erste Vorstoß für das Mensaumbauprojekt in der Murrhardter Stadthalle reicht schon etwas zurück – erstmals hat die Stadtverwaltung das Vorhaben vor rund drei Jahren thematisiert. Insofern sagte Bürgermeister Armin Mößner in der Gemeinderatssitzung auch: „Das ist ja schon länger im Gespräch.“ Die Grundidee will zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Die Verwaltung ist bei der Stadthallenterrasse, die von außen frei zugänglich ist, immer wieder mit Vermüllung und Vandalismus konfrontiert. Um einerseits diesem Problem zu begegnen und andererseits auch eine geräumigere Alternative für die im Foyer untergebrachte Schulmensa zu bieten, besteht die Überlegung, die Terrasse neu zu überdachen, einzuhausen und mit einer Fußbodenheizung auszustatten. Schiebetüren sollen bei Veranstaltungen die notwendige Flexibilität bieten.

Das Vorhaben wird mit 260000 Euro

aus zwei Programmen gefördert

Inzwischen liegen Fördergelder für das Vorhaben vor – vom Schulbauförderungsprogramm kommen 156000 Euro und vom Ganztagsbauförderungsprogramm 104000 Euro – und es scheint weiterhin notwendig. „Die Mensa platzt aus allen Nähten“, sagte Mößner. Weil sie von den Schülern so gut angenommen werde, müsse mittlerweile im Zweischichtsystem gegessen werden. Nach wie vor wolle man mit dem Umbau und der Einhausung der Terrasse einen neuen, größeren Standort für die Mensa schaffen und so auch das Problem des offenen Terrassenbereichs, der unter der Woche in der Regel ein Schattendasein führe und verschmutzt werde, lösen.

Ende 2020 hat das Murrhardter Büro Stephan Sittart den Auftrag erhalten, das Projekt zu planen, dessen Kosten Anfang 2022 auf rund 709700 Euro geschätzt wurden. Auf dieser Grundlage hat die Stadtverwaltung auch die Förderanträge gestellt. Die Rahmenbedingungen haben sich verändert, somit hieß es, die Kostenschätzung auf einen neuen Stand zu bringen. Inzwischen gehen die Planer von Gesamtkosten um die 944300 Euro aus, was einer Steigerung von etwa 35 Prozent entspricht.

In der Beratung wurde noch eine Reihe von Fragen thematisiert. Gerd Linke (MDAL/Die Grünen) machte zunächst klar, dass er ein Anpacken des Umbaus für gut und wichtig erachtet: „Viele haben ja lange auf das Projekt gewartet.“ Die Mensa werde von den Schulen und auch städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gut genutzt. Linke erkundigte sich, ob man mit Blick auf die Heizkosten auch daran denke, Aufteilungsmöglichkeiten für den Raum mit einzuplanen, um möglicherweise Bereiche, die nicht besetzt oder genutzt werden, abzutrennen. Vereine, die dort bisher Treffen oder Feiern veranstaltet haben, wollten die Terrasse beziehungsweise den neuen Raum sicher auch künftig nutzen.

Bürgermeister Mößner geht davon aus, dass eine Aufteilung der Räumlichkeiten nicht erforderlich ist, sondern dass die Mensa so gut besucht ist, dass der neu entstehende Platz benötigt und genutzt wird. Den Vereinen stehe der Bereich so wie auch zuvor zur Verfügung, mit dem Unterschied, dass er mit Tischen und Stühlen ausgestattet sei. Markus Blank (UL) sagte, auch ihm sei es sehr wichtig, dass Vereine – voraussichtlich vor allem in der Sommerzeit – die umgebaute Terrasse künftig nutzen könnten. Auch er thematisierte die Frage nach einer möglichen Abteilung des Raums. Mit etwa 180 Sitzplätzen werde die Mensa viel größer als bisher und die Heizkosten sollten nicht aus dem Blick verloren werden. Er regte außerdem an, darüber nachzudenken, ob über den Haupteingang an der Stadthalle ein barrierefreier Zugang mit einer Rampe geschaffen werden könne. In Bezug auf die zwei zusätzlichen Rettungswege erkundigte er sich, ob beide notwendig seien.

Die Anregung zum barrierefreien Zugang nahm Mößner dankend auf, am Platzbedarf hielt er angesichts der zurzeit rund 140 ausgegebenen Essen fest. Bauamtsleiter Falk Gfrörer erläuterte zum Thema Fluchtwege, dass bei einer maximalen Auslastung neben dem Hauptein- und -ausgang zwei weitere Fluchtwege vorzusehen seien. Wo diese eingerichtet werden könnten, hänge letztlich von vorgeschriebenen Tür- beziehungsweise Durchgangsbreiten ab. Elisabeth Zenker (SPD) unterstrich die Qualität der Mensa und hielt es für wichtig, die Terrassentüren im Sommer, wenn sich die Hitze staut, öffnen zu können. Andreas Winkle (CDU/FWV) befürwortete den Umbau, der eine multifunktionale Nutzung ermögliche. Mit Blick auf die Kostensteigerung, die bei der Lüftung besonders zu Buche schlage, hoffte er, dass sie keine Gebührenerhöhung bei der Vermietung nach sich ziehen müsse. „Es ist wichtig, dass das für die Vereine bezahlbar bleibt.“ Gfrörer fügte an, dass eine hochwertige Lüftung Teil des Plans sei, aber keine Klimatisierung, und dass die Fußbodenheizung sich in den jetzigen Boden integrieren lasse (Frage Brigitte Kübler, UL). Nach dem einstimmigen Beschluss wird die Stadt die Arbeiten ausschreiben.

Blick auf die Stadthallenflanke vom Spielfeld aus.

© Stefan Bossow

Blick auf die Stadthallenflanke vom Spielfeld aus.

Zum Artikel

Erstellt:
18. Oktober 2023, 06:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Lesen Sie jetzt!

Murrhardt und Umgebung

Abriss des Ochsenareals eingeläutet

Mit einem ersten Baggerbiss fällt der Startschuss für die Abtragung der Gebäude an der Fornsbacher Brückenstraße. Dort entsteht eine Wohnanlage für Senioren inklusive Betreuungskonzept, Einkaufsmöglichkeit und Gemeinschaftssaal, den auch Vereine nutzen können.

Murrhardt und Umgebung

Grünes Licht für Weiterentwicklung

Der Murrhardter Gemeinderat stellt den Vorentwurf zum Bebauungsplan „Danielschule“ auf. Die Grundstücke der freikirchlichen Bildungseinrichtung und der städtische Kurt-Hein-Kindergarten sollen dadurch in den Innenbereich integriert werden.