Merz-Effekt und Musk-Effekt

Umfrage: CDU nur noch knapp vor AfD?

Eine Umfrage aus den USA lässt im deutschen Bundestagswahlkampf aufhorchen: Demnach liegt die AfD womöglich nur noch knapp hinter der Union – dank Elon Musk oder Friedrich Merz?

Mit Schmierereien verunziertes Wahlplakat von Friedrich Merz.

© AFP/JOHN MACDOUGALL

Mit Schmierereien verunziertes Wahlplakat von Friedrich Merz.

Von Michael Maier

Eine Umfrage des „Washington DC Democracy Institute“ lässt im deutschen Bundestagswahlkampf aufmerken. Die Erhebung, die zwischen dem 28. und 30. Januar unter 2.430 Wahlberechtigten durchgeführt wurde, zeigt die Union mutmaßlich nur noch knapp vor der AfD.

Patrick Basham, „Direktor des Democracy Institute“, spricht laut der britischen Online-Zeitung „The Independent“ von einem neuen Phänomen: dem „schüchternen Musk-Wähler“. Ähnlich wie beim Brexit-Referendum in Großbritannien oder der Trump-Wahl 2016 gäbe es eine Diskrepanz zwischen öffentlich geäußerter und tatsächlicher Wahlabsicht, so zumindest die Behauptung des konservativen Think Tanks.

Interessant ist der mögliche Einfluss von Tech-Milliardär Elon Musk: Nach seinem Auftritt beim AfD-Wahlkampfauftakt in Halle gaben 28 Prozent der Befragten an, dadurch eher zur Wahl der AfD zu neigen. 23 Prozent sagten, Musks Engagement mache sie weniger geneigt, die Partei zu wählen. 49 Prozent sahen keinen Einfluss.

Weidel in der K-Frage weit vor Merz?

Bei der Kanzlerpräferenz liegt AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel laut „DC Democracy“ mit 35 Prozent deutlich vor CDU-Chef Friedrich Merz (26 Prozent) und Amtsinhaber Olaf Scholz (15 Prozent). Andere Umfragen wie etwa aktuell von „Yougov“ hatten im Gegensatz dazu zuletzt die SPD etwas im Aufwind gesehen.

Bundestagswahl-Umfrage vom „DC Democracy Institute“

  • CDU/CSU: 27 Prozent
  • AfD: 25 Prozent
  • SPD: 15 Prozent
  • Grüne: 13 Prozent
  • BSW: 6 Prozent
  • FDP: 5 Prozent
  • Linke: 5 Prozent
  • Zeitraum: 28.-30. Januar
  • Fehlerbandbreite: mindestens +/- 3 Prozent

DC Institute lag bei Brexit und Le Pen richtig

Die vorgezogene Bundestagswahl findet am 23. Februar statt, nachdem die Ampel-Koalition zerbrochen war. Das Democracy Institute unter seinem Direktor Patrick Basham hat sich in der Vergangenheit mitunter durch präzise Vorhersagen einen Namen gemacht, etwa beim Brexit-Referendum und dem Aufstieg Marine Le Pens in Frankreich. Gleichzeitig soll das Institut fragwürdige Verbindungen zur Tabakindustrie und anderen konservativen Geldgebern haben.

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Erstellt:
5. Februar 2025, 11:26 Uhr
Aktualisiert:
5. Februar 2025, 16:01 Uhr

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