Bundestagswahl 2025
Umfrage: Wahlkampf geht an jungen Menschen vorbei
Nur eine Minderheit der jungen Menschen glaubt, dass die Politik die aktuellen politischen und wirtschaftlichen Probleme lösen kann. Die größte Sorge der Befragten ist die „Sicherheit des Rentensystems“.
![Umfrage: Wahlkampf geht an jungen Menschen vorbei Junge Menschen trauen der Politik nicht zu, Lösungen für Probleme zu liefern (Symbolfoto).](/bilder/junge-menschen-trauen-der-politik-nicht-zu-loesungen-fuer-871015.jpg)
© Lichtgut/Leif Piechowski/Leif Piechowski
Junge Menschen trauen der Politik nicht zu, Lösungen für Probleme zu liefern (Symbolfoto).
Von red/epd
Nur eine Minderheit der jungen Menschen traut der Politik die Lösung der aktuellen politischen und wirtschaftlichen Probleme zu: Lediglich 21 Prozent von 1.007 befragten Schülerinnen und Schülern zwischen 16 und 25 Jahren hätten Vertrauen in die aktuellen Akteure, hieß es in der Umfrage, die die F&P Marketingforschung Anfang Januar im Auftrag von Greenpeace durchgeführt hat.
Als größte Probleme sehen die jungen Befragten die „Sicherheit des Rentensystems“, „ausreichend bezahlbaren Wohnraum“, das „Erstarken von rechtsextremen Parteien“ und „Klimawandel“. Das im aktuellen Wahlkampf dominierende Thema „Flüchtlingspolitik“ liege nur auf Platz 15 von 18 vorgegebenen Problemlagen, wie Greenpeace am Montag anlässlich der morgen beginnenden Bildungsmesse Didacta 2025 in Stuttgart mitteilte.
Über die Hälfte der jungen Menschen seien der Ansicht, dass extreme Parteien verboten werden sollten. Zwei Drittel würden eine schärfere Bestrafung von Hass und Hetze in den sozialen Medien für sinnvoll halten. „Die junge Generation steht mehrheitlich fest auf dem Boden der Demokratie“, sagte Greenpeace-Bildungsexperte Dietmar Kress. „Schulen sollten darin einen Ansporn sehen, die Themen der jungen Menschen aufzugreifen und der Demokratie wieder Rückenwind zu geben.“
Große Probleme in der Bildungspolitik
Doch an allgemeinbildenden Schulen würden sich nur 17 Prozent der Befragten durch die Schule auf die zukünftigen Probleme gut vorbereitet sehen, in Berufsschulen und Hochschulen seien es rund ein Drittel. „Das ist ein besorgniserregendes Ergebnis. Bildungspolitik muss viel genauer die realen Probleme der jungen Generation in ihre Richtlinien und Pläne für die Schulen und Hochschulen aufnehmen“, forderte Kress.
Junge Menschen würden sich sehr dafür interessieren, wie gesellschaftliche, wirtschaftliche und ökologische Herausforderungen gelöst werden können. „Aber sie vertrauen mehrheitlich nicht darauf, dass die momentanen Akteurinnen und Akteure in Politik und Bildung ihre Probleme lösen“, sagte Kress.