Marco Rubio bei Fox News

US-Außenminister irritiert mit Kreuz auf der Stirn – und mit seinen Aussagen

Zu einem Interview bei Fox News taucht US-Außenminister Rubio mit einem großen, schwarzen Kreuz auf der Stirn auf. Nicht weniger verwundern die Aussagen, die Rubio in der Folge zum Krieg in der Ukraine tätigt.

Bei einem Interview mit Fox News verwunderte der Auftritt des US-Außenministers Marco Rubio.

© Fox News/Screenshot

Bei einem Interview mit Fox News verwunderte der Auftritt des US-Außenministers Marco Rubio.

Von Sebastian Winter

Ein Interview mit US-Außenminister Marco Rubio bei Fox News sorgt für Verwunderung. Am Mittwochabend (Ortszeit) wird Rubio beim amerikanischen TV-Sender zugeschaltet, er soll über den Krieg in der Ukraine sprechen und die aktuellen Entwicklungen um mögliche Friedensverhandlungen, über die Lage in Nahost, die Rede von US-Präsident Donald Trump vor dem Kongress.

Mit einigen seiner Aussagen wird er irritieren, doch zunächst sind es nicht seine Worte, die verwundern. Auf seiner Stirn hat der US-Außenminister ein großes, schwarzes Kreuz aufgemalt. Mutmaßlich handelt es sich dabei um ein Aschenkreuz.

Für was steht das Aschenkreuz?

Das Aschenkreuz steht im christlichen Glauben für Buße, Reinigung und Vergänglichkeit. Das Zeichen symbolisiert, dass Altes vergehen muss, damit Neues kommen kann. Katholische Christen in vielen Ländern bekennen sich damit am Aschermittwoch zu ihrem Glauben. Rubio ist bekennender Christ.

Spekulationen um politisches Zeichen von Rubio

Während des Interviews thematisierten weder Rubio noch Fox-News-Moderator Sean Hannity das Kreuz auf der Stirn des Politikers. So eindeutig die Anzeichen sein mögen, dass es sich dabei um ein Aschenkreuz handelt, so unklar ist, ob und vor allem welches politische Zeichen der US-Außenminister damit setzten wollte.

In den Sozialen Netzwerken wird seither spekuliert. Steht das Aschenkreuz für eine mögliche Umkehr der amerikanischen Politik im Ukraine-Krieg? Manche gehen in ihren Interpretationen noch deutlich weiter und fragen sich, ob Rubio gar russische Propaganda bediene. Die russische Armee verwendet ein X als Symbol der Invasion in der Ukraine – wobei Rubios Gesichtsbemalung klar ein Kreuz ist und nur mit viel Fantasie als X gedeutet werden könnte. Wie auch immer: Rubio äußerte sich bislang nicht näher zu seinem wundersamen Auftritt und der Bedeutung des Kreuzes.

Bei den Gläubigen ist der Auftritt Rubios umstritten. „Marco Rubio trägt das Aschermittwoch-Kreuz, während er darüber spricht, Menschen in Gaza zu töten“, heißt es in einem Post. Andere freuten sich darüber, dass Rubio augenscheinlich offen mit seinem Glauben umgehe.

US-Außenminister nennt Krieg in der Ukraine einen „Stellvertreterkrieg“

Die optische Erscheinung Rubios ist jedoch nicht das einzige, was beim TV-Interview des US-Außenministers für Irritationen sorgt. Es sind auch einige seiner Aussagen. So bezeichnete der neokonservative Politiker den seit 2022 anhaltenden Krieg in der Ukraine als „Stellvertreterkrieg zwischen Atommächten – den USA, welche die Ukraine unterstützten – und Russland“, der beendet werden müsse.

Im Gegensatz zu den Spekulationen um das Kreuz auf seiner Stirn, zeigt sich hier eindeutig, dass Rubio ein Narrativ des russischen Präsidenten Wladimir Putin aufgreift. Seit Beginn des Krieges im Februar 2022 rechtfertigt der Kreml sein Handeln mit einer Ausbreitung des Westens in Richtung Russland, mit einer Abwehraktion.

Kreml zeigt sich erfreut über Rubios Aussagen

Wenig verwunderlich, dass sich der Kreml kurz nach Rubios TV-Interview sichtlich erfreut zeigte und die Aussagen des US-Außenministers begrüßte. Diese entsprächen voll und ganz der vielfach geäußerten Position Putins und seines Außenministers Sergej Lawrow, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Donnerstag.

„Wir haben gesagt, dass es sich in Wahrheit um einen Konflikt zwischen Russland und dem gesamten Westen handelt“, sagte er. Und weiter: „Und das wichtigste Land des Westens sind die USA.“

Die Aussagen Rubios sind nicht die ersten rhetorischen Annäherungen der US-Regierung an die russische Führung seit dem Machtwechsel in den USA im Januar. US-Präsident Trump hatte den ukrainischen Präsident Wolodymyr Selenskyj vor wenigen Wochen als einen „Diktator“ bezeichnet. Selenskyj wurde von der ukrainischen Bevölkerung demokratisch als Präsident gewählt.

USA setzt Militärhilfe für Ukraine aus

Beim Eklat im Weißen Haus vor einer Woche wollte sich Trump an diese Formulierung zwar nicht mehr erinnern, dafür legte er anderweitig nach. Er schob Selenskyj wiederholt eine Verantwortung für den Krieg in der Ukraine zu, warf ihm vor, einen „dritten Weltkrieg“ zu riskieren.

Ein für das Treffen geplanter Rohstoffdeal zwischen den USA und der Ukraine kam nicht zustande, stattdessen setzte Trump Tage später die US-Militärhilfe für die Ukraine aus. Selenskyj ging anschließend wieder einen Schritt auf den US-Präsidenten zu. Er sei bereit, unter Trumps „starker Führung“ daran zu arbeiten, den Krieg schnell zu beenden. Der Eklat im Weißen Haus und seine Folgen hatten in Deutschland und Europa großes Entsetzen ausgelöst.

Zum Artikel

Erstellt:
7. März 2025, 12:38 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen