Kranker Papst
Vatikan: Franziskus ohne weitere Atemnot-Krise
Der lungenkranke Pontifex liegt weiterhin im Krankenhaus. Sein Zustand ist nach Angaben der Ärzte weiter kritisch. Auf dem Petersplatz beten Tausende den Rosenkranz für ihn.
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© Bernat Armangue/AP/dpa
Auf dem Petersplatz beten Tausende Gläubige für den schwer kranken Papst Franziskus den Rosenkranz.
Von dpa
Rom - Der schwer kranke Papst Franziskus hat nach Angaben des Vatikans im Krankenhaus eine ruhige Nacht ohne weitere Anfälle an Atemnot verbracht. Das Oberhaupt der katholischen Kirche habe "gut geruht, die gesamte Nacht", teilte ein Sprecher des Heiligen Stuhls am Morgen mit. Aus seiner Umgebung verlautete später, der Gesundheitszustand des 88-Jährigen sei unverändert - also trotz einer leichteren Verbesserung der Werte kritisch.
Inzwischen liegt der Papst seit zwölf Tagen in der Gemelli-Klinik in Rom - so lange wie noch nie. Bei seinem bislang längsten Aufenthalt nach einer Darmoperation 2021 hatte der Argentinier am zwölften Tag in den Vatikan zurückkehren können. Aktuell gibt es dafür bislang keinerlei Termin. Die Therapie werde fortgesetzt, hieß es aus Vatikankreisen nur.
Andachten auf dem Petersplatz nun jeden Abend
Franziskus wird seit Mitte des Monats in dem Universitätskrankenhaus im Westen der italienischen Hauptstadt behandelt. Nach Angaben der Ärzte leidet er an einer Lungenentzündung. Zudem funktionieren die Nieren nicht mehr voll. Auf dem Petersplatz beteten am Montagabend Tausende Gläubige aus aller Welt den Rosenkranz für ihn. Solche Andachten soll es nun jeden Abend geben.
Dem Pontifex machte bereits vor Weihnachten eine Infektion der Atemwege zu schaffen. Franziskus - inzwischen zweitältester Papst der Geschichte - wollte anfangs aber nicht ins Krankenhaus. In der Klinik wurde dann eine Entzündung mit verschiedenen Erregern entdeckt, die beide Lungenflügel erfasst hat. Am Wochenende hatte er eine akute Atemkrise, weshalb er über einen Schlauch durch die Nase in hoher Dose zusätzlichen Sauerstoff bekam.
Papst dankt schriftlich für Gebete
Zudem sprechen die Ärzte von einer beginnenden Insuffizienz der Nieren. Dem Vatikan zufolge ist dies aber kein Grund zu zusätzlicher Besorgnis. Allerdings ist der Gesamtzustand des Papstes aus Sicht von unabhängigen Medizinern in einem so hohen Alter sehr kritisch. Der Argentinier steht seit März 2013 an der Spitze der katholischen Kirche mit ihren weltweit rund 1,4 Milliarden Gläubigen.
An der Andacht auf dem Petersplatz nahmen auch mehr als zwei Dutzend Kardinäle teil. Geleitet wurde sie von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, der Nummer Zwei des Vatikans. Der Italiener sagte: "Seit 2000 Jahren betet das christliche Volk für den Papst, wenn er gebrechlich oder in Gefahr ist." Aus dem Krankenhaus hatte sich der Pontifex zuvor schriftlich für die vielen Botschaften der Unterstützung bedankt.
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© Kirsty Wigglesworth/AP/dpa
Auf dem abendlichen Petersplatz beten Tausende Gläubige für den schwer kranken Papst Franziskus den Rosenkranz.