Verletzungspech: HC Oppenweiler/Backnang fährt vorzeitig heim

Das ohnehin schon dezimierte Drittliga-Team aus dem Murrtal verliert beim Turnier in Neuhausen an der Erms im ersten Spiel noch zwei weitere Handballer. Nach der 24:29-Niederlage gegen Pfullingen fällt deshalb die Entscheidung des HCOB, auf das zweite Duell zu verzichten.

Timm Buck war im Duell mit Pfullingen mit fünf Toren der treffsicherste Werfer im grünen HCOB-Trikot. Foto: Alexander Hornauer

© Alexander Hornauer

Timm Buck war im Duell mit Pfullingen mit fünf Toren der treffsicherste Werfer im grünen HCOB-Trikot. Foto: Alexander Hornauer

Von Alexander Hornauer

Daniel Brack hatte sich den ersten Auftritt der Drittliga-Handballer des HC Oppenweiler/Backnang im Rahmen der Saisonvorbereitung ganz anders vorgestellt. „Von allen Szenarios war das wohl das schlechteste“, klagte der 42-Jährige nach dem Turnier in Neuhausen an der Erms, das auch für ihn eine Premiere war. Der neue Trainer spielte damit insbesondere auf die Blessuren an, die Zugang Markus Dangers und Routinier Florian Frank in der ersten Partie gegen den VfL Pfullingen erlitten. Damit hatten die Murrtaler, die bereits mit einer Rumpftruppe angereist waren, gerade noch sechs Feldspieler übrig und wollten kein Risiko mehr eingehen. Sie sagten das Spiel um den dritten Platz ab. Der sportliche Erkenntnisgewinn, der aus dem ersten Test gezogen werden kann, ist dementsprechend niedrig.

Mit den Hiobsbotschaften war es bereits am Freitag losgegangen, als sich Marc Godon im Training verletzte. Er fuhr trotzdem mit zu dem Turnier, das der VfL Pfullingen ausrichtete, hatte beim Aufwärmprogramm aber kein gutes Gefühl und mischte deshalb nicht mit. So zählte Daniel Brack nur noch acht Feldspieler und Tobias Gehrke, der als Spieler eigentlich aufgehört hat und neuerdings Co-Trainer ist, kramte sicherheitshalber ein Trikot aus der Tasche. Eine weise Entscheidung, denn kurz darauf musste der 27-Jährige tatsächlich mitwirken. Das Aufgebot hatte sich während des Spiels gegen Pfullingen weiter reduziert, weil Kreisläufer Markus Dangers und Rechtsaußen Florian Frank mit Fußverletzungen rausmussten.

Recht ordentliche Angriffsleistung, aber zu viele Lücken in der Abwehr

„Zwei Verletzte in so kurzer Zeit, das hat uns alle beschäftigt“, erklärte HCOB-Handballer Daniel Schliedermann. Die über weite Strecken knappe Partie gegen den Drittliga- Rivalen aus Pfullingen ging am Ende mit 24:29 verloren. „Wenn man es mal sportlich betrachtet, dann kann man festhalten, dass wir in beiden Halbzeiten ganz gut begonnen haben“, urteilte Daniel Brack und ergänzte, „dass die Angriffsleistung mit 24 Toren in 50 Minuten ganz ordentlich war.“ Nicht so zufrieden war er beim schnellen Wiedersehen mit seinem bisherigen Verein mit der Abwehrleistung seiner neuen Mannschaft. Pfullingen kam zu oft zu Durchbrüchen, die entweder mit Treffern oder Siebenmetern endeten. Brack relativierte seine Kritik allerdings: „Man muss fairerweise auch dazu sagen, dass wir jetzt acht oder neun Einheiten Abwehr geübt haben, aber eben nie in dieser Formation.“ So waren die Murrtaler, die in Timm Buck (5) und Zugang Elias Newel (4) die erfolgreichsten Feldtorschützen und in Axel Goller einen zuverlässigen Siebenmeterwerfer (4 von 4) hatten, zwar stets knapp dran, lagen ab der 20. Minute aber auch immer hinten. Am Ende drückten die Verletzungen erkennbar auf die Psyche. Pfullingen – auch nicht komplett, aber eben doch breiter aufgestellt – profitierte davon.

Für den HCOB war danach Schluss. Mit nur noch sechs Feldspielern verzichtete der Meister der Vorsaison in der Drittliga-Südstaffel, der den Sprung in die Zweite Bundesliga in der Aufstiegsrunde verpasst hatte, aufs Duell um den dritten Rang. Um die Auswirkungen für die anderen Teilnehmer zu begrenzen, wurde der Modus kurzerhand geändert. Pfullingen trat in zwei verkürzten Partien sowohl gegen HBW Balingen-Weilstetten II als auch gegen die TGS Pforzheim und damit zwei weitere Drittligisten an.

Mit vier verhinderten Spielern ist in Kürze wieder zu rechnen

Der Veranstalter sicherte sich auch den Turniersieg, während der HCOB die Wunden leckt. Daniel Brack hofft, dass sich die Verletzungen als nicht allzu schwerwiegend herausstellen, fürchtet aber, „dass der erste Vorbereitungsblock für Markus Dangers und Florian Frank gelaufen sein könnte“. Insofern sind es gute Nachrichten, dass Martin Schmiedt in absehbarer Zeit wieder einsteigen kann und auch Niklas Diebel, der sich am Finger verletzt hatte und derzeit mit einer Schiene herumlaufen muss, bald wieder fit ist. Zudem kehrt der beim Turnier verhinderte Lukas Rauh zurück. Nur Tim Dahlhaus fällt noch eine Weile länger aus. Bleibt Lukasz Orlich: Die Freigabe für den Zugang aus dem polnischen Zamocs sollte in Kürze eintreffen. All das kann sehr hilfreich sein, denn auch wenn es noch früh in der Vorbereitung ist, täten ein paar erfreuliche Nachrichten zur Abwechslung auch ganz gut.

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Erstellt:
17. Juli 2023, 06:00 Uhr

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