Vielfalt tut gut – weiterhin

Kern des Aktionsbündnisses setzt Arbeit fort und hat eine Vereinsgründung auf den Weg gebracht

Das interkommunale Bündnis „Vielfalt tut gut im Oberen Murr- und Rottal“ hat im vergangenen Jahr eine ganze Reihe von Veranstaltungen für Demokratie, Toleranz und ein friedliches, offenes Miteinander auf die Beine gestellt – vom Konzert über Lesungen, Aktionen an Schule oder Kindergarten bis hin zu den Vielfalt-Games. Der harte Kern will am Ball bleiben und hat dazu einen Verein gegründet.

Gut gelaunte Runde nach der Gründungsversammlung des Vereins im Jugendzentrum Murrhardt. Fotos: C. Schick/J. Fiedler

Gut gelaunte Runde nach der Gründungsversammlung des Vereins im Jugendzentrum Murrhardt. Fotos: C. Schick/J. Fiedler

Von Christine Schick

MURRHARDT. „Wir möchten die Arbeit fortsetzen, verstetigen und der Verein soll dazu auch die entsprechenden Verbindlichkeiten und Möglichkeiten schaffen“, sagte Christian Staita, der den Vorsitz von „Vielfalt tut gut“ übernimmt. Als gleichberechtigte Stellvertreter unterstützen ihn dabei Nicole Martin und Kevin Perri. 2018 hat das Aktionsbündnis aus unterschiedlichen Vereinen, Institutionen, aber auch Privatleuten viele Veranstaltungen rund um Vielfalt, Demokratie und Toleranz angeboten, wobei der Gruppe vor allem der Kreisjugendring Rems-Murr genauso wie die Kommunen Murrhardt, Sulzbach an der Murr, Großerlach, Spiegelberg sowie Oberrot und Fichtenberg zur Seite standen.

Zurückgreifen konnten die Aktivisten im Rems-Murr-Kreis dabei auf Erfahrungen, die bereits vor zehn Jahren bei einer ähnlichen Reihe gemacht wurden.

Zum einen fielen die Rückmeldungen zum Aktionsjahr sehr positiv aus – insbesondere für die Vielfalt-Games, bei denen Jugendliche und junge Erwachsene sich bei nicht ganz herkömmlichen Spielen wie Bubblesoccer (Oberkörper steckt in einer Gummikugel) messen und kennenlernen konnten. „Fichtenberg hat schon angefragt, ob wir das nicht vielleicht dieses Jahr wieder anbieten möchten, weil sie ihr Sommerferienprogramm planen und das dann mit aufnehmen wollten“, erzählte Christian Staita. Zum anderen hat der harte Kern der Engagierten sich weiterhin im Jugendzentrum Murrhardt getroffen. Es zeichnete sich ab, dass sie die Arbeit fortsetzen wollen.

Dazu soll nun der Verein die Struktur bieten, auch um selbstständiger zu werden – zuvor hat der Kreisjugendring viel an Unterstützung geleistet. Dass die Verbindung und ausgestreckte Hand dennoch weiterhin da sind, zeigte auch die personelle Präsenz des KJR – Beate Baur sowie Angelika Roth waren auch zur Gründungsversammlung gekommen; genauso Sonja Großhans von der Fachstelle DeRex war mit von der Partie. „Vielfalt wird unser Steckenpferd bleiben. Wir möchten weiterhin dafür sensibilisieren, wie wertvoll sie ist. Der Bedarf ist immer noch da“, sagte Christian Staita. Das Feld steckte er folgendermaßen ab: Vielfalt ist ein Anliegen im Kleinen genauso wie im Großen – nebenan, auf europäischer und internationaler Ebene – zwischen Generationen oder auch mit Blick auf Migration und Flucht. Eine Sensibilisierung und Auseinandersetzung soll dabei über verschiedene, insbesondere kulturelle Angebote für Jugendliche und junge Erwachsene möglich werden – ebenso möchte man auch weitere Altersgruppen berücksichtigen. Fest steht bereits, dass es im Sommer eine Neuauflage der Vielfalt-Games geben soll.

Die insgesamt 17 Mitglieder haben am Donnerstagabend bei ihrer Gründungsversammlung dafür den ersten Schritt gemacht, die Vereinssatzung, Mitgliedsbeiträge und weitere Details besprochen und auf den Weg gebracht sowie den Vorstand gewählt. Neben dem Vorsitzenden-Trio übernehmen weitere Mitglieder die folgenden Bereiche: Melissa Klenk (Kassenwartin) und Leonie Treml (stellvertretende Kassenwartin), Marian Eitel, Julian Schmid, Julia Kugler und Laurin Strobel (Beisitzer) sowie Mario Perri (Kassenprüfer) und Linn Sittart (stellvertretende Kassenprüferin). Die Beschlüsse und Wahlen erfolgten alle einstimmig. Nach der Gründung ist eine entsprechende Überprüfung beim Notar und Eintragung beim Vereinsregister notwendig. Christian Staita schätzt, dass dies um die acht Wochen dauert, der Verein dann am Start ist. Später soll auch die Homepage www.vielfalt-tut-gut.com des Projekts übernommen werden können.

Alle Interessierten, unabhängig von einer Mitgliedschaft, sind eingeladen, bei den Treffen vorbeizuschauen – sie finden jeden ersten Dienstag im Monat um 19 Uhr statt.

Die Vielfalt-Games, hier mit Bubblesoccer, kamen richtig gut an. Eine Neuauflage ist geplant.

© Jörg Fiedler

Die Vielfalt-Games, hier mit Bubblesoccer, kamen richtig gut an. Eine Neuauflage ist geplant.

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Erstellt:
6. April 2019, 06:00 Uhr

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