Vincent Sadler wechselt von der SG zur TSG

Großaspachs Eigengewächs verabschiedet sich vom Fautenhau und schließt sich dem künftigen Oberliga-Rivalen in den Backnanger Etzwiesen an. Bei dem Verein, für den einst auch schon Vater Robert Sadler lange Zeit am Ball war, erhält der 20-Jährige einen Zweijahresvertrag.

Künftig nicht mehr für Großaspach am Ball: Vincent Sadler, der zum benachbarten Ligarivalen nach Backnang wechselt. Foto: Tobias Sellmaier

© Tobias Sellmaier

Künftig nicht mehr für Großaspach am Ball: Vincent Sadler, der zum benachbarten Ligarivalen nach Backnang wechselt. Foto: Tobias Sellmaier

Von Uwe Flegel

Dass Vincent Sadler die aus der Fußball-Regionalliga abgestiegene SG Sonnenhof Großaspach verlassen wird, stand schon ein paar Tage fest. Nun ist auch klar, wohin es den 20-Jährigen zieht. Der ursprünglich vom TSV Oberbrüden stammende Spezialist fürs zentrale Mittelfeld und die zentrale Abwehr hat beim Nachbarn sowie künftigen Oberliga-Rivalen TSG Backnang einen Zweijahresvertrag unterschrieben. Einer der Gründe für seinen Wechsel: „Ein Tapetenwechsel ist für meine Entwicklung gut.“

Der Auenwalder deutet damit an, dass er mit seinen Einsatzzeiten beim Klub aus dem Fautenhau zuletzt nicht unbedingt zufrieden war. Er, der schon als A-Jugendlicher in der Endphase der SG in der Dritten Liga zweimal auf dem Platz stand, hat es in den beiden Regionalliga-Jahren zwar immerhin auf 39 Partien gebracht, doch der richtige Durchbruch blieb ihm bei dem Klub, für den er schon in der A-Jugend am Ball war, verwehrt. Den erhofft er sich nun beim Oberligisten aus den Etzwiesen, bei dem er hofft, möglichst „viel Spielpraxis sammeln zu können“, denn: „Die vergangenen zwei Jahre sind für mich nicht optimal gelaufen.“

Hinzu kommt, dass „ich in den Gesprächen mit TSG-Vorstandsmitglied Marc Erdmann echte Wertschätzung gespürt habe“. Zum Beispiel, weil ihm der Etzwiesenklub bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz im Finanzwesen behilflich war. „Ihm ist es wichtig, sich ein berufliches Standbein neben dem Fußball aufzubauen“, erzählt Erdmann und sagt: „Dabei haben wir ihn unterstützt.“ Der 51-Jährige ist sicher: „Diese Verpflichtung passt als weiteres Puzzleteil bestens in unsere Kaderplanung. Vincent Sadler ist jung, ehrgeizig, willensstark, sehr talentiert und noch entwicklungsfähig.“

Zudem hat der Name Sadler in den Etzwiesen einen guten Klang. Schon Vater Robert trug viele Jahre das TSG-Trikot, war als Jugendlicher WFV-Auswahlspieler und schnürte im Erwachsenenbereich für die Backnanger in der Landes- und Verbandsliga die Kickstiefel. Auch deshalb verfolgte Marc Erdmann die Entwicklung seines bislang fünften Zugangs nach Marco Rienhardt (1. CfR Pforzheim), Marius Weller (SV Allmersbach), Philipp Zentler (Astoria Walldorf U 19) und Niklas Benkeser (Stuttgarter Kickers) für die neue Saison schon einige Jahre. Seine Überzeugung: „Vincent ist ein absoluter Wunschspieler, der die nötige Identifikation mit der TSG mitbringt. Zudem schließt sich aufgrund der familiären Vorgeschichte irgendwie auch ein Kreis.“

Spielertrainer Mario Marinic stellt sich im letzten Saisonspiel der TSG Backnang hinten an.

Letztes Saisonspiel Der Oberligist aus den Etzwiesen ist in Sachen Kaderplanung schon weit, obwohl die alte Runde noch gar nicht abgeschlossen ist, steht am Freitag doch noch eine Partie an. Ab 19 Uhr gastiert die TSG Backnang in einer um einen Tag vorgezogenen Partie beim 1. Göppinger SV (Stadion an der Hohenstaufenstraße). Auf die Tabelle hat die Begegnung keine Auswirkungen mehr. Die Elf aus dem Murrtal steht als Dritter fest, das Team aus dem Filstal wird wohl Fünfter werden.

Das Personal Die TSG geht das letzte Spiel der Saison weitestgehend mit demselben Kader wie die zwei Partien zuvor an. Allerdings kündigt Spielertrainer Mario Marinic an: „Ich stelle mich hinten an und werde nicht mehr spielen. Jetzt dürfen die jüngeren ran, das haben sie sich in dieser sensationellen Saison verdient.“ Der 37-Jährige erklärt: „Ich hatte vergangene Woche einen perfekten Abschluss. Für mich hätte es nicht schöner laufen können.“ Damit meint der Torjäger nicht nur den Sieg nach 1:3-Rückstand gegen Bissingen, zu dem er mit seinem 25. Saisontreffer das entscheidende 4:3 beisteuerte, sondern auch die anschließende Verabschiedung mit Fans und Freibier,

Die Vorbereitung Training war bei den Backnangern diese Woche nicht mehr groß angesagt. Fast komplett feierte die Etzwiesenelf auf Mallorca ihre klasse Saison. „Da waren 21, 22 Leute mit dabei“, erzählt Mario Marinic und sieht die große Beteiligung am Mannschaftsausflug auch als Beispiel dafür, wie gut der Zusammenhalt im Team ist. Für ihn selbst steht nun erst einmal „vier Wochen Urlaub mit meiner Familie in Kroatien an. Eine so lange Auszeit vom Fußball habe ich mir noch nie genommen.“

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Erstellt:
1. Juni 2022, 18:30 Uhr

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