Vögelesreute erhält neue Zufahrt

Der Murrhardter Gemeinderat kann das Vorhaben zum Umbau für ein sicheres Abzweigen auf den Weg bringen. Die Kosten für die Arbeiten gemeinsam mit der Fahrbahnsanierung über die Landesgrenze hinaus liegen nun sogar 40000 Euro unter dem geplanten Betrag.

Damit möglichst keine gefährlichen Situationen an der Einfahrt nach Vögelesreute mehr entstehen, wird sie baulich optimiert. Foto: Stefan Bossow

© Stefan Bossow

Damit möglichst keine gefährlichen Situationen an der Einfahrt nach Vögelesreute mehr entstehen, wird sie baulich optimiert. Foto: Stefan Bossow

Von Christine Schick

Murrhardt. Die Idee der Stadtverwaltung hatte dem Gemeinderat unmittelbar eingeleuchtet: Da die bisherigen Angebote von Firmen für die bauliche Verbesserung der Zufahrt zum Wohnplatz Vögelesreute bei Kirchenkirnberg die Planungskosten bei Weitem – rund 40 Prozent – überschritten, lautete der Vorschlag, die Ausschreibung aufzuheben und eine umfangreichere im Schulterschluss mit dem Land Baden-Württemberg neu auf den Weg zu bringen. Sie umfasste neben den Maßnahmen am Abzweig auch, der Landesstraße1150 eine etwas umfassendere Verjüngungskur zuteilwerden zu lassen und den Abschnitt in Richtung Gschwend auszudehnen – bis zur Einmündung der Kreisstraße3252 und zum Abzweig in die Gschwender Teilorte Eichenkirnberg, Altersberg und Horlachen. Zum einen hatte dies den Vorteil, ein größeres und damit attraktiveres Aufgabenpaket für Firmen anbieten zu können, zum anderen war die neue Ausschreibung auch mit einer größeren Zeitspanne bis in den Oktober hinein verbunden.

Der Plan ist aufgegangen. Bürgermeister Armin Mößner berichtete in der jüngsten Gemeinderatssitzung, dass die Angebote auf besagte vom Rat damals beschlossene, neue Ausschreibung sich finanziell im Rahmen befunden hätten und das günstigste sogar unterhalb der Kostenschätzung liege. Man schlage vor, der Firma Hans Ebert GmbH aus Abtsgmünd, die auch die barrierefrei gestalteten Bushaltestellen umsetzte, den Zuschlag zu erteilen.

Lob zum Vorgehen der Verwaltung

Die Fraktionssprecher zeigten sich angetan vom Ergebnis der Ausschreibung. Edgar Schäf (SPD) sprach von einer idealen Lösung, die Straßensanierung mit einzubinden und so für ein besseres Ergebnis zu sorgen, weil ein etwas größerer Auftrag für die Firmen auch leichter zu realisieren sei und sich der Aufwand im Verhältnis wieder lohne. Markus Blank (UL) gratulierte der Verwaltung zum Vorgehen, das nun dazu führe, unterm Strich noch rund 40000 Euro einzusparen. Gerd Linke (MDAL/Die Grünen) erkundigte sich zu einem Detail, das in der vorangegangenen Sitzung Rolf Kirschbaum angeregt hatte: ein Stück Gehweg zu einer beziehungsweise über eine Holzbrücke zu schaffen, die Wanderer und Radfahrer nutzen. Bürgermeister Mößner stellte fest, dass diese Anregung nicht mehr in die Planung eingeflossen sei, er aber auch nicht von einer wirklich hohen Nutzung der Strecke dort ausgehe. Markus Kiefer (CDU/ FWV) freute sich darüber, dass Stadt und Land im Zuge des Vorhabens konstruktiv zusammengearbeitet haben, wobei Mößner noch anmerkte, dass das Land auch davon profitiere, wenn die Stadt die Betreuung der Arbeiten beziehungsweise die Planung der Rahmenbedingungen übernehme.

Der Gemeinderat beschloss einstimmig, die Arbeiten an die Abtsgmünder Firma zu vergeben. Für die Verbesserung der Zufahrt nimmt die Stadt rund 99370 Euro in die Hand, die Kosten von 475240 Euro für die Fahrbahndeckungsarbeiten trägt das Land.

Angst um Schuldruckerei wegen Raumproblemen und ein Antrag zur Liveübertragung von öffentlichen Sitzungen

Grundschuldruckerei Unter dem Punkt Bürgeranfragen meldeten sich zwei Personen zu einem Thema der Grundschule in Fornsbach in der Sitzung zu Wort: Vor dem Hintergrund der räumlichen Verhältnisse im Gebäude und der steigenden Schülerzahlen bestünde mit Blick auf die kommende Einschulung möglicherweise die Gefahr, dass die Schuldruckerei als wichtiges pädagogisches Angebot auf der Kippe stehe. Das sei aus ihrer Sicht mehr als schade. Die Kinder an die Schuldruckerei heranzuführen, sei nicht nur reine Liebhaberei, sondern angesichts eines Alltags, den sie vor allem mit dem Computer und weiteren digitalen Geräten verbringen, als Ergänzung eines haptischen Lernens für die geistige Entwicklung wertvoll. Bürgermeister Armin Mößner erläuterte, dass man im Gespräch sei, es allerdings auch eine Lösung für die räumliche Situation brauche und man nicht an dem Umstand vorbeikomme, dass die Kinderzahlen gestiegen seien. Im Moment sehe es auch so aus, dass der Kindergarten in der Fornsbacher Schule weiterhin benötigt werde, der ursprünglich einmal als Übergangslösung gedacht war. Trotzdem wolle man niemand vor den Kopf stoßen und hoffe auf eine gute Lösung für alle Seiten. Der Wunsch, die Schuldruckerei zu erhalten, sei angekommen.

Liveübertragung Die MDAL/Die Grünen haben einen Antrag zum Thema digitale Liveübertragung der öffentlichen Gemeinderatssitzungen in Murrhardt gestellt. Eine mögliche Einführung zielt aus Sicht der Fraktion darauf ab, die Transparenz und Zugänglichkeit der Gemeinderatsarbeit zu erhöhen und die Bürgerbeteiligung zu stärken. „Gerade in der heutigen Zeit ist es wichtig, dass politische Prozesse für alle Bürgerinnen und Bürger offen und nachvollziehbar gestaltet werden“, heißt es im Antrag. Die Verwaltung wird gebeten, die technische und finanzielle Machbarkeit zu prüfen, rechtliche Bedingungen insbesondere mit Blick auf den Datenschutz und das Persönlichkeitsrecht zu klären und Erfahrungen von Gemeinden in der Raumschaft zu sammeln und auszuwerten, die solch eine Übertragung umgesetzt haben. Die Fraktion bittet, den Punkt in der nächsten Sitzung aufzunehmen.

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Erstellt:
28. Mai 2024, 06:00 Uhr

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