Voll auf Kurs
Volleyball-Erstligist Allianz MTV Stuttgart fehlt ein Sieg gegen den Dresdner SC, um zum zehnten Mal in Folge in die Finalserie um die Meisterschaft einzuziehen.
Von Jochen Klingovsky
Stuttgart - Der Titelverteidiger ist weiterhin voll auf Kurs. Volleyball-Bundesligist Allianz MTV Stuttgart hat nicht nur die erste Partie der Play-off-Halbfinalserie gegen den Dresdner SC mit 3:0 (25:21, 25:19, 25:19) gewonnen – sondern mit einer starken Leistung auch sein Ziel, zum vierten Mal nacheinander die Meisterschaft zu gewinnen, eindrucksvoll unterstrichen. „Es war ein sehr kämpferisches Spiel, in dem sich letztlich Qualität und Erfahrung durchgesetzt haben“, sagte der sichtlich zufriedene Chefcoach Konstantin Bitter, „allerdings ist der Dresdner SC sehr gut und mutig aufgetreten. Die Serie ist noch nicht vorbei.“
Die Stuttgarterinnen können mit einem Erfolg im zweiten Duell am Samstag (17.15 Uhr/Sport 1 live) in Dresden den Einzug in die Finalserie der Play-off-Serie perfekt machen. Gelingt ihnen das nicht, hätten sie im entscheidenden dritten Spiel am Mittwoch, 16. April, erneut Heimrecht. Große Hoffnungen auf eine Verlängerung macht sich Alexander Waibl jedoch nicht. „Ich habe zwar keine große Lust, ein Loblied auf unseren Gegner zu singen“, sagte der Coach des Pokalsiegers enttäuscht, „aber Stuttgart ist einfach besser besetzt als wir. Es sind immer wieder die Oldies, die den Karren ziehen. Krystal Rivers, Maria Segura Palleres, Roosa Koskelo und Pia Kästner haben richtig stark gespielt.“
Dazu kam, dass Alexander Waibl auf seine verletzte Zuspielerin Sarah Straube (Bänderriss) hatte verzichten müssen, entsprechend schlecht waren die Aussichten, als erster Bundesligist in dieser Saison in der Scharrena zu gewinnen. „Am Ende hatte die Niederlage nichts mit ihrem Fehlen zu tun, auch wenn sie für uns eine Schlüsselspielerin ist“, meinte Waibl, dem in Larissa Winter (20) nur noch eine Regisseurin zur Verfügung stand, „sie hat ihre Sache sehr gut gemacht, doch wir haben einfach nicht die Qualität, um längere Zeit auf hohem Niveau zu agieren und Sätze auch durchzubringen.“
Im ersten Durchgang hatten die Gastgeberinnen in der mit 2251 Fans ausverkauften Scharrena schon mit 4:9 hinten gelegen. Bei der Aufholjagd halfen ihnen die vielen Aufschlagfehler der zu risikobereiten Dresdnerinnen (sechs im ersten Satz), zudem zeigte Diagonalangreiferin Krystal Rivers ein ums andere Mal ihre Durchschlagskraft. Beim 12:12 war der Favorit wieder dran, beim 17:16 ging er erstmals in Führung, letztlich war der Satzgewinn ungefährdet. Der zweite Durchgang? Lief anfangs ganz ähnlich.
Wieder gerieten die Stuttgarterinnen in Rückstand, diesmal mit 3:7. Nach einer Auszeit von Konstantin Bitter gelang Maria Segura Palleres eine Aufschlagserie zum 8:7, danach setzte sich der Meister nach und nach ab. Doch auch nach dem zweiten Satzverlust war die Widerstandsfähigkeit des Dresdner SC noch intakt.
Im dritten Satz führten die Gäste 9:8, doch dann legte Allianz MTV Stuttgart einen furiosen Abschluss hin. Mit einer Aufschlagserie zum 20:14 entschied Maria Segura Palleres die Partie. Hinterher wurde zwar Krystal Rivers (21 Punkte) als wertvollste Spielerin ausgezeichnet, mindestens ebenso großen Anteil am Erfolg hatte aber die spanische Außenangreiferin. „Sie hat“, lobte Bitter, „eine ihrer besten Leistungen in dieser Saison gezeigt.“
Das sah auch Aurel Irion so. „Wir sind zwar in alle Sätze etwas schwierig reingekommen“, sagte der Geschäftsführer des Titelverteidigers, „doch dann haben wir sehr, sehr stark agiert. Es hat großen Spaß gemacht zuzuschauen.“