Olympia 2024
Warum die Fußballerinnen früher starten – und weitere Fragen zum Turnier
An diesem Mittwoch beginnen die Wettbewerbe im Fußball – zwei Tage vor der offiziellen Eröffnungsfeier der Spiele in Paris. Warum ist das so? Antworten auf diese und weitere Fragen.
Von Michael Bosch/SID
Offiziell werden die Olympischen Spiele in Paris erst am Freitag, 26. Juli, eröffnet. Die Wettkämpfe beginnen aber schon früher. Als erstes startet das olympische Fußballturnier – bei den Männern allerdings ohne deutsche Beteiligung. Warum ist die DFB-Elf nicht dabei? Und wie funktioniert das olympische Turnier? Ein Überblick.
Seit wann ist Fußball olympisch?
Die beliebteste Sportart der Welt war nicht von Anfang an dabei. 1900 und 1904 fanden sogenannte Demonstrationswettbewerbe statt, zu den Spielen 1908 wurde Fußball ins offizielle Programm aufgenommen. Passenderweise fanden die ersten Wettbewerbe auf dieser Bühne in London statt – und England gilt bekanntlich als Mutterland des Fußballs. Seitdem wurde bei fast allen Sommerspielen gekickt. Nur 1932 in Los Angeles war „Soccer“ nicht vertreten, offiziell wegen Streitigkeiten um den Amateurstatus. Die Frauen kämpfen erst seit 1996 um Olympia-Medaillen.
Wie viele Medaillen gibt es im Fußball zu vergeben?
In Paris fallen in Sachen Fußball zwei Entscheidungen: Bei den Männern und Frauen jeweils eine. Bei den Männern bestreiten 16 Mannschaften (in vier Gruppen) das Turnier. Die besten zwei jeder Gruppe qualifizieren sich für das Viertelfinale. Bei den Frauen nehmen zwölf Teams teil. Der Modus sieht hier drei Vierergruppen vor – in die K.o.-Runde ziehen die Gruppensieger, die Gruppenzweiten sowie die zwei besten Gruppendritten ein. Die Endspiele finden am 9. August (Männer) und 10. August (Frauen) im Pariser Prinzenpark-Stadion statt.
Olympia 2024: Warum beginnt das Fußball-Turnier früher?
Der Fußball-Wettbewerb starten zwei Tage vor der offiziellen Eröffnungsfeier. Der Grund ist relativ simpel: Da die Spiele nur bis zum 10. August gehen, wäre die Zeit relativ knapp bemessen, um zwei komplette Turniere abzuhalten. Um den Spielerinnen und Spielern genug Regenerationszeit zu ermöglichen, startet das Fußball-Turnier zwei Tage früher. Das ist im übrigen schon seit den Spielen 2000 in Sydney so. Und: auch die Rugby-Wettbewerbe beginnen früher.
Fußball bei Olympia: Warum sind die deutschen Herren nicht dabei?
Die Euphorie bei der Heim-EM war groß, deshalb dürften viele Fußballfans hierzulande auf weitere Aufritte der DFB-Elf gehofft haben. Aber: die deutsche Nationalmannschaft sucht man im Teilnehmerfeld vergeblich.
Die A-Nationalmannschaft von Bundestrainer Julian Nagelsmann wäre in Paris ohnehin nicht aufgelaufen. Denn bei Olympia ist der Wettbewerb den U-23-Mannschaften vorbehalten. Einzige Ausnahme: Maximal drei Athleten, die älter als 23 Jahre sind, darf jede Nation nominieren. Die deutsche Auswahl hat den Sprung zum Turnier nach Paris verpasst. Um sich zu qualifizieren hätte die U21 im vergangenen Jahr einen der ersten drei Plätze bei der Europameisterschaft belegen müssen.
Wie sich die Teams für Olympia qualifizieren, haben wir hier zusammengefasst.
Den DFB-Frauen gelang über die Endrunde der Nations League die Qualifikation. Hier genügte im April der dritte Platz im kleinen Finale gegen die Niederlande (2:0). Die U21-Männer verpassten das Ticket durch das Vorrunden-Aus bei der EM im vergangenen Sommer.
Diese Nationen haben sich qualifiziert
Die Mannschaften bei den Männern:
- Frankreich
- Israel
- Spanien
- Ukraine
- Neuseeland
- Ägypten
- Mali
- Marokko
- Irak
- Japan
- Usbekistan
- Argentinien
- Paraguay
- Dominikanische Republik
- USA
- Guinea
Die Mannschaften bei den Frauen:
- Frankreich
- Brasilien
- Kolumbien
- Neuseeland
- Spanien
- Deutschland
- USA
- Kanada
- Australien
- Japan
- Nigeria
- Sambia
Wie stehen die Medaillenchancen der deutschen Frauen?
Eine Prognose ist schwierig, dafür spielte die Auswahl von Horst Hrubesch zuletzt zu wechselhaft. Zudem ist schon die deutsche Gruppe B mit Australien, den USA und Sambia stark besetzt. Nur wenn die Vize-Europameisterinnen konstant ihr volles Potenzial abrufen, wäre auch eine Medaille drin.
Wer sind die Favoriten und Stars in Paris?
Die Weltmeisterinnen aus Spanien um die Topstars wie Alexia Putellas und Aitana Bonmati sind weiter das Maß aller Dinge. Aber auch die USA unter der neuen Nationaltrainerin Emma Hayes befinden sich wieder im Aufwind. Bei den Männern setzt Argentinien auf vier Weltmeister, auch Frankreich mit dem künftigen Bayern-Profi Michael Olise und Spanien haben Ambitionen.
Wie lief es für die Deutschen bei den vergangenen Spielen?
Die deutsche Männer-Auswahl scheiterte bereits in der Gruppenphase. Die DFB-Frauen hatten die Qualifikation für Tokio durch das Aus im WM-Viertelfinale 2019 verpasst.