Warum kaufen Unternehmen ihre eigenen Aktien?

Von Lukas Böhl

Erst kürzlich kündigte die Mercedes-Benz Group AG an, 2025 wieder Aktien zurückkaufen zu wollen. Am 27. Februar beschloss auch die Allianz SE ein neues Rückkaufprogramm für Aktien, das bereits im März starten soll. Doch was haben die Unternehmen davon, ihre eigenen Aktien aufzukaufen?

Warum gibt es Aktienrückkäufe?

Die Deutsche Börse teilt auf ihrer Webseite mit, dass Unternehmen seit 1998 bis zu 10 % ihrer eigenen Aktien mit der Zustimmung der Hauptversammlung zurückkaufen können. Ein derartiger Beschluss gilt jeweils für fünf Jahre. Das Unternehmen kann in diesen fünf Jahren also 10 % der Aktien am Markt zurückkaufen.

Als Gründe für Aktienrückkäufe nennt die Deutsche Börse beispielsweise die Anlage von überschüssigem Kapital oder die Erschwerung feindlicher Übernahmen durch andere Unternehmen. Zudem steigt durch einen Rückkauf zumeist der Aktienkurs, was pro Aktie wiederum einen höheren Gewinn bedeutet. Dies kann die Attraktivität der Aktie erhöhen.

Ein Aktienrückkauf kann aber auch als Alternative zu einer Dividendenzahlung gesehen werden. Steigt durch den Rückkauf der Aktienwert, profitieren die Aktionäre unmittelbar vom Kursgewinn. Zudem vermittelt man durch den Aktienrückkauf nach außen den Eindruck, dass man selbst an das Unternehmen glaubt. Auch dies kann ein starkes Signal an Investoren sein.

• Gesellschaftsstruktur ändern: Indem Aktien von großen oder unerwünschten Aktionären zurückgekauft werden, kann deren Einfluss beschränkt werden.
• Zahlungsmittel für Übernahmen: Eigene Aktien können als Transaktionswährung bei Unternehmensübernahmen eingesetzt werden.
• Mitarbeiterbeteiligung: Zurückgekaufte Aktien können für Mitarbeiterbeteiligungsprogramme verwendet werden.
• Änderung der Kapitalstruktur des Unternehmens: Eine Änderung der Anzahl der ausgegebenen Aktien wirkt sich unter anderem auf das Verhältnis zwischen Schulden und Eigenkapital aus.