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Warum knicken Amaryllis-Blätter um?

Die Amaryllis ist eine beliebte Zierpflanze, da sie vor allem als pflegeleicht gilt. Die langen Blätter neigen allerdings zum Abknicken. Welche Gründe das haben kann, erfahren Sie hier.

Umgeknickter Blätter der Amaryllis oder des Rittersterns sind keine Seltenheit. Das sind die häufigsten Gründe.

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Umgeknickter Blätter der Amaryllis oder des Rittersterns sind keine Seltenheit. Das sind die häufigsten Gründe.

Von Matthias Kemter

Die Amaryllis ist eine subtropische Zwiebelblume, die Mitte des 18. Jahrhunderts nach Europa eingeführt wurde und zur Familie der Amaryllisgewächse gehört. Bei den im Gartenhandel verkauften „Amaryllis“, die gerne zur Advents- bzw. Weihnachtszeit angeboten werden, handelt es sich genau genommen allerdings oft um die Gattung der Rittersterne (Hippeastrum), welche ebenfalls zur Familie der Amaryllisgewächse gehören.

Wenn Amaryllis-Blätter umknicken – Die häufigsten Gründe

Markant sind bei den Pflanzen neben den doldigen Blütenständen auch die langen, zungenförmigen Blätter, die mit einer Länge von 50 bis 80 cm gerne mal umknicken können. Wenn das der Fall ist, hat dies meist folgende Gründe:

Im Handel sind meist Hybriden der laubabwerfenden Arten erhältlich, was bedeutet, dass die langen Blätter früher oder später schwächebedingt umknicken und später abfallen. In der Regel sind das die älteren bzw. unteren Blätter. Wenn ein Blatt umknickt und welk wird, sollte es erst abgenommen werden, wenn es vertrocknet ist. Ausnahmen können aber gemacht werden, da Amaryllis bzw. Rittersterne das Abschneiden von einzelnen beschädigten Blättern gut vertragen. Für die Ruhezeit ab September kann dies sogar hilfreich sein. In der Ruhezeit sollten keine Blätter mehr abgeschnitten werden, da die Nährstoffe aus den Blättern zurück in die Zwiebel wandern, damit die Amaryllis im nächsten Jahr nicht nur austreibt, sondern auch blühen kann.

Ein weiterer Grund, warum die Amaryllis- und Rittersternblätter abknicken, ist ein zu schnelles Wachstum nach der Ruhephase. Um das Wachstum einzuleiten, sollte zu Beginn nur wenig gegossen und die Wassermenge nur mit der Größe und Anzahl der Blätter erhöht werden. So können sich die Blätter kräftigen, bevor sie zu schwer werden und abknicken.

Amaryllis und Rittersterne brauchen viel Licht, vertragen aber keine direkte Sonneneinstrahlung. Damit sich kräftige Blätter entwickeln, die nicht umknicken, sollte die Pflanze nach der Ruhezeit an einem dunklen Ort (etwa 16 Grad) langsam an das Licht herangeführt werden. Nach einigen Wochen des Austriebs können die Pflanzen dann auch im Schatten bis Halbschatten auf die Terrasse, den Balkon oder in den Garten gestellt werden. Die Tagestemperaturen sollten dann in etwa bei Mitte 20 Grad liegen.

Amaryllis bzw. Rittersterne benötigen viele Nährstoffe, weshalb Sie in der Wachstumsphase auch regelmäßig gedüngt (etwa alle 2 bis 4 Wochen) und gegossen werden sollten. Die Ruhezeit sollte ab Herbst für mindestens 5 Wochen bis maximal 2 Monate dauern. In dieser Zeit sollte weder gedüngt noch gegossen werden.

Fazit:

Das Abknicken von Amaryllis-Blättern ist ein natürlicher Prozess, der häufig durch eine Kombination aus Wachstumsbedingungen und der Art der Pflanze selbst verursacht wird. Entfernen Sie die Blätter am besten erst, wenn diese vertrocknet sind. Wen es stört, der kann einzelne Blätter auch abschneiden, was die Pflanzen zwar gut vertragen, aber im nächsten Jahr auf Kosten der Blüten gehen kann.

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Erstellt:
9. Oktober 2024, 15:59 Uhr

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