Leichtathletik bei Olympia

Was es mit der „Sieger-Glocke“ auf sich hat

Den Siegerinnen und Siegern im Leichtathletik-Stadion von Paris wird bei Olympia eine besondere Ehre zuteil. Was passiert mit der Glocke nach den Spielen?

Die Siegerin über 200 Meter Gabrielle Thomas feiert ihren Erfolg.

© imago//Simon West

Die Siegerin über 200 Meter Gabrielle Thomas feiert ihren Erfolg.

Von Michael Bosch

Einen raushauen, ein Pfund drauflegen, ordentlich Körner lassen – an Redewendungen und Idiomen mangelt es Sportreportern und im Sport generell nicht. Auch nicht in der Leichtathletik. „Die Glocke läuten“ hörte man bisweilen auch – sie ertönt bei Laufwettbewerben, um die letzte Runde einzuläuten.

In Paris hat das Bimmeln noch eine weitere Bedeutung bekommen. Sportlerinnen und Sportler, die einen der Wettkämpfe im Stade de France bei den Olympischen Spielen gewinnen, dürfen eine Glocke läuten, die in einer Stadionkurve steht. Laut den Organisatoren soll die aus Bronze gefertigte Glocke zunächst einmal eine Möglichkeit sein, ausgelassen zu feiern. Und das kommt an: „Ich habe davon geträumt, diese Glocke zu läuten. Ich wollte sie so oft wie möglich und so laut wie möglich läuten lassen“, sagte der Sieger über 100 Meter bei den Männern, Noah Lyles. Und das tat er dann auch.

Daneben hatten auch die Rugby-Teams von Frauen und Männern, die ihre Partien ebenfalls im Nationalstadion austrugen, die Ehre mit der Glocke.

Was passiert nach Olympia mit der Glocke?

Was nach den Spielen mit der Glocke passiert, steht auch schon fest: während der Paralympics, die vom 28. August bis 8. September, ebenfalls im Stade de France stattfinden, bleibt sie noch stehen – und wird wie bisher genutzt.

Im September dann wird sie an ihren Bestimmungsort verfrachtet: in die Kathedrale Notre-Dame de Paris. Dort soll sie künftig in einem der Türme hängen. Die Verantwortlichen sprachen davon, dass man sich so ein klein wenig am Wiederaufbau der Kirche beteilige.

Das Wahrzeichen von Paris war vor rund fünf Jahren einem Großbrand zum Opfer gefallen und teilweise zerstört worden. Die Bilder gingen um die Welt, für viele Bewohner der französischen Hauptstadt war es ein Schock. Der Wiederaufbau ist noch nicht abgeschlossen. Anvisiert ist die Eröffnung für Dezember 2024 – laut Experten ein ehrgeiziger Plan.

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Erstellt:
7. August 2024, 15:16 Uhr
Aktualisiert:
7. August 2024, 16:17 Uhr

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