Neue Bundesregierung
Wer in der SPD für Ministerposten gehandelt wird
Am Montag gab die Union bekannt, wer für CDU und CSU dem neuen Bundeskabinett angehören soll. Wer gilt bei der SPD als Kandidat?

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SPD-Chef Lars Klingbeil dürfte Finanzminister werden, Boris Pistorius dürfte sein Amt als Verteidigungsminister behalten.
Von red/AFP
Seit diesem Montag ist bekannt, wer für CDU und CSU dem neuen Bundeskabinett angehören soll. Was noch fehlt, sind die Ministerinnen und Minister der SPD, die erst am kommenden Montag offiziell nominiert werden sollen. Es sind allerdings dafür schon verschiedene Namen im Gespräch, einige gelten als weitgehend sicher.
Finanzen
Das mächtige Finanzressort geht mit großer Wahrscheinlichkeit an SPD-Chef Lars Klingbeil. Der 47-Jährige dürfte zudem Vizekanzler werden. Trotz des historisch schlechtesten Ergebnisses für die Sozialdemokraten bei der Bundestagswahl wurde er seit Februar zur zentralen Figur bei den Sozialdemokraten und sicherte sich auch den Fraktionsvorsitz. Diesen müsste er allerdings bei einem Eintritt ins Kabinett wieder abgeben.
Verteidigung
Amtsinhaber Boris Pistorius dürfte ziemlich sicher sein Amt als Verteidigungsminister behalten. Der 65-Jährige übernahm das Ressort 2023 und machte in den letzten Monaten immer wieder deutlich, dass er gerne weitermachen würde. Der Niedersachse ist der beliebteste Bundespolitiker und war vor der Wahl auch als SPD-Kanzlerkandidat gehandelt worden.
Arbeit und Soziales
Das Ressort mit dem größten Etat im Bundeshaushalt gilt für die Sozialdemokraten als Schlüsselposition. Die frühere Bundestagspräsidentin Bärbel Bas könnte hier auf Hubertus Heil folgen.
Die 56-Jährige wird aber aktuell für alle möglichen Ämter einschließlich des SPD-Parteivorsitzes gehandelt. Ebenfalls als mögliche Arbeitsministerinnen genannt werden SPD-Ko-Chefin Saskia Esken und die sächsische Sozialministerin Petra Köpping.
Justiz und Verbraucherschutz
Die Brandenburger SPD-Bundestagsabgeordnete Sonja Eichwede könnte es an die Spitze des Justizressorts schaffen. Die 37-Jährige Richterin war zuletzt rechtspolitische Sprecherin ihrer Fraktion. Mancher hält aber auch die bisherige Bundesinnenministerin Nancy Faeser als neue Justizministerin für möglich.
Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit
Chancen auf die Leitung des Ministeriums werden der stellvertretenden SPD-Fraktionschefin Verena Hubertz aus Rheinland-Pfalz eingeräumt. Allerdings gehörte der Umweltschutz bislang nicht zu ihren Kernthemen.
Möglich wäre auch ein Wechsel der derzeitigen Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze, die bereits von 2018 bis 2021 Umweltministerin war. Ausgewiesener Umweltexperte ist zudem SPD-Generalsekretär Matthias Miersch.
Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
Amtsinhaberin Svenja Schulze könnte auf diesem Posten blieben - wenn sie nicht Umweltministerin wird. Die 56-Jährige aus Nordrhein-Westfalen ist seit 2021 Leiterin des Ressorts, das die Union eigentlich abschaffen wollte.
Nun könnte sie als Ergänzung zum CDU-geführten Auswärtigen Amt hier auch international sozialdemokratische Akzente setzen. Als mögliche Ministerin genannt wird auch SPD-Ko-Chefin Saskia Esken.
Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen
Als Favorit für das Ressort gilt der aktuelle Ostbeauftragte der Bundesregierung, Carsten Schneider. Der 49 Jahre alte Politiker kündigte erst kürzlich an, sein bisheriges Amt nicht mehr weiterführen zu wollen.
Der gebürtige Erfurter würde im Bauressort auf Klara Geywitz nachfolgen, falls sie aus dem Kabinett ausscheidet.
Ministerinnen und Minister der CDU
CDU-Chef Friedrich Merz, der am kommenden Dienstag zum Bundeskanzler gewählt werden soll, hat für sein künftiges Kabinett bereits Johann Wadephul als Außenminister nominiert. Wirtschaftsministerin soll Katherina Reiche werden, Gesundheitsministerin Nina Warken.
Das Bildungs- und Familienressort geht an Karin Prien, Verkehr an Patrick Schnieder. Der Unternehmer Karsten Wildberger soll das neue Ministerium für Digitalisierung und Staatsmodernisierung leiten. Kanzleramtsminister wird wie erwartet Thorsten Frei.
Ministerinnen und Minister der CSU
CSU-Chef Markus Söder nominierte für seine Partei Alexander Dobrindt als künftigen Innenminister. Forschungsministerin soll Dorothee Bär werden. Das Landwirtschaftsressort geht an Alois Rainer.