Kritik von Verbraucherschützern

Wie krank sind Zucht-Lachse für den Supermarkt?

Foodwatch fordert ein Verkaufsverbot für Lachs aus Norwegen. Die kommerzielle Zucht würde unnötiges Tierleid verursachen und der Umwelt schaden. Wie schlimm ist das Problem?

So leben Lachse in Freiheit: Buckellachse (Oncorhynchus gorbuscha) schwimmen dicht gedrängt einen Fluss im Prince William Sound in Alaska hoch.

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So leben Lachse in Freiheit: Buckellachse (Oncorhynchus gorbuscha) schwimmen dicht gedrängt einen Fluss im Prince William Sound in Alaska hoch.

Von Markus Brauer/AFP

Die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch hat einen Verkaufsstopp von Lachs aus Norwegen in Deutschland gefordert. Supermärkte sollten diesen nicht mehr anbieten, weil die Lachszucht in dem skandinavischen Land „enormes Tierleid und Umweltschäden“ verursache, hat Foodwatch in Berlin am Mittwoch (4. Dezember) mitgeteilt. Laut einer Studie von Foodwatch stirbt jeder vierte junge Lachs bereits während der Aufzucht.

100 Millionen Tiere sterben noch vor der Schlachtung

Im vergangenen Jahr verendeten den Angaben zufolge rund 100 Millionen Tiere noch vor der Schlachtung. Jeder sechste größere Lachs starb demnach in den Zuchtkäfigen. Die Hauptursache seien Infektionskrankheiten, so Foodwatch.

Es sei mit hoher Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, „dass ein Großteil der Lachse in deutschen Supermärkten aus Betrieben stammt, in denen die Tiere krank sind“, heißt es in der Studie weiter. Solange sich die Zustände nicht verbessern, sollten „Rewe, Edeka, Aldi und Lidl keine Lachsprodukte mehr aus dem Land verkaufen“, fordert Foodwatch.

„Das Leid der Lachse beenden“

Den Angaben zufolge stammt jeder zweite Lachs in deutschen Supermarktregalen aus Norwegen. Die Einzelhändler dürften sich „nicht länger hinter fragwürdigen Siegeln verstecken, sondern müssen jetzt Verantwortung übernehmen, um das Leid der Lachse zu beenden und die Umwelt zu schützen“, betont Annemarie Botzki von Foodwatch. Sie fordert klare Vorgaben für die Tiergesundheit, eine strenge Überwachung und harte Strafen bei Verstößen.

Siegel wie ASC seien „keine Garantie für Umweltschutz und gute Tierhaltung“ und verhinderten die Missstände in den Zuchtbetrieben nicht, berichtet Foodwatch. Demnach funktioniert die Rückverfolgbarkeit kaum. „Von zehn ASC-Produkten in einer Stichprobe konnte Foodwatch gerade einmal zwei zu einer konkreten Lachsfarm zurückverfolgen“, erklärt die Verbraucherschutzorganisation.

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Erstellt:
4. Dezember 2024, 12:12 Uhr
Aktualisiert:
4. Dezember 2024, 19:53 Uhr

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