Paket- und Briefzustellung

Streik bei Post und DHL um zwei Tage verlängert

Mitarbeiter von Paketzentren haben ihre Arbeit niedergelegt. Was die Gründe sind – und wie lange Briefe und Pakete nun auf sich warten lassen.

Die Deutsche Post ist eine Marke der DHL-Gruppe.

© dpa/Wolf von Dewitz

Die Deutsche Post ist eine Marke der DHL-Gruppe.

Von Michael Haug, Michael Maier

Die Gewerkschaft ver.di setzt in der Auseinandersetzung mit der Deutschen Post auf weitere Streiks. Alle Paketzentren sowie einige Briefzentren in Baden-Württemberg wurden ab den Spätschichten des Dienstags zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Diese sollten eigentlich nur bis Mittwochmorgen andauern. Doch am Donnerstag wurde wegen schleppender Tarifverhandlungen schon wieder zum Warnstreik aufgerufen. Und auch am Freitag/Samstag, 28.2. und 1.3. streiken die Beschäftigten erneut.

Die Gewerkschaft Verdi ruft nun auch in der Brief-, Paket- und Verbundzustellung sowie in Service-Niederlassungen bundesweit zu vollschichtigen Arbeitsniederlegungen auf. Betroffen waren zunächst die Paketzentren in Köngen (Kreis Esslingen), Bruchsal (Kreis Karlsruhe), Eutingen (Kreis Freudenstadt) und Lahr (Ortenaukreis) sowie die Briefzentren Waiblingen, Salach, Karlsruhe, Pforzheim, Heilbronn, Weingarten, Reutlingen, Freiburg und Offenburg. Somit kann sich die Paketzulieferung um mehrere Tage verschieben.

Post und DHL: Welche Streikforderungen hat ver.di?

Bei dem Streik geht es wenig überraschend unter anderem ums Geld. Ver.di fordert sieben Prozent höhere Entgelte in einem ein Jahr laufenden Tarifvertrag sowie drei Extra-Urlaubstage. Ver.di-Mitglieder sollen zudem vier Extra-Urlaubstage bekommen.

Die Post bietet in einem 27 Monate laufenden Vertrag dagegen eine Erhöhung um zunächst 1,8 Prozent und später um weitere 2,0 Prozent an. Beschäftigten, die weniger als 30 Urlaubstage im Jahr haben, sollen einen Extra-Urlaubstag bekommen.

Vom Poststreik betroffene DHL-Paketzentren

  • Köngen (Kreis Esslingen)
  • Bruchsal (Kreis Karlsruhe)
  • Eutingen (Kreis Freudenstadt)
  • Lahr (Ortenaukreis)

Vom Poststreik Betroffene Briefzentren (Deutsche Post AG)

  • Waiblingen
  • Salach
  • Karlsruhe
  • Pforzheim
  • Heilbronn
  • Weingarten
  • Reutlingen
  • Freiburg
  • Offenburg

Wie argumentiert ver.di?

„Das von den Arbeitgebern in der dritten Verhandlungsrunde vorgelegte Angebot ist völlig unzureichend und würde bei Annahme spürbare Reallohn-Einbußen für die Beschäftigten bedeuten“, meint Andrea Kocsis, stellvertretende ver.di-Vorsitzende und Verhandlungsführerin.

Andreas Henze, ver.di Landesfachbereichsleiter, sagt: „Immer größere und schwerere Pakete belasten die Arbeit in den Verteilzentren sowie in der Zustellung erheblich. Entlastung durch mehr freie Tage wäre eine Lösung für die wachsenden Anforderungen.“

Gegenargumente zum Streik bei Post und DHL

Die Post missbilligt die Angebote von ver.di. Sie erkennt aufgrund von sinkenden Briefmengen und einem hohen Investitionsbedarf kaum Spielraum für Lohnerhöhungen.

Wie geht der Poststreik weiter?

Nach drei Runden haben die Tarifverhandlungen noch zu keinem Ergebnis geführt – trotz mehrerer Warnstreiks in den vergangenen Wochen. Am kommenden Montag soll die vierte Runde stattfinden. Für Brief- und Paketkunden könnte es weiter zu Verspätungen kommen, wenn keine Einigung erfolgt.

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Erstellt:
26. Februar 2025, 16:50 Uhr
Aktualisiert:
2. März 2025, 13:34 Uhr

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