Marc-André ter Stegen
Wo ist die Patellasehne?
Deutschlands Nationaltorwart Marc-André ter Segen fällt mit einem Riss der Patellasehne monatelang aus. Aber wo genau befindet sich die Patella im Kniegelenk? Und was steht dem Keeper nun bevor?
Von Michael Maier
Die schwere Verletzung von Nationaltorhüter Marc-Andre ter Stegen hat auch Bundestrainer Julian Nagelsmann erschüttert. „Die Nachricht von Marcs Verletzung war ein großer Schock für uns“, sagte Nagelsmann nach dem Patellasehnenriss bei seiner neuen Nummer eins und ergänzte: „Er wird uns in der Nationalmannschaft auf und neben dem Platz sehr fehlen.“
Ter Stegen hatte sich die Verletzung am Sonntag im Spiel des FC Barcelona beim FC Villarreal (5:1) zugezogen. Er soll noch am Montag operiert werden. Der 32-Jährige wird monatelang ausfallen – auch in der Champions League und Nationalmannschaft. „Wir werden auf seinem Weg zurück immer für ihn da sein“, versicherte Nagelsmann.
Patellasehne von ter Stegen gerissen
Auch DFB-Sportdirektor Rudi Völler wünschte dem Ex-Gladbacher „die schnellstmögliche Genesung“. Der Keeper des FC Barcelona habe im Laufe seiner Karriere schon einige Rückschläge verkraften müssen, meinte Völler: „Er wird auch dieses Mal gestärkt zurückkommen, davon bin ich überzeugt.“
Patella, Kniescheibe, Schienbein
Die Patellasehne, auch als Kniescheibenband bekannt, ist ein essenzieller Bestandteil des menschlichen Bewegungsapparats. Sie verbindet die Kniescheibe (Patella) mit dem Schienbein (Tibia) und spielt eine entscheidende Rolle bei der Streckung des Beins. Mit einer Länge von etwa fünf Zentimetern und einer Dicke von sechs Millimetern ist sie eine Fortsetzung der Ansatzsehne des vierköpfigen Oberschenkelmuskels (Musculus quadriceps femoris).
Patellasehne, Knie, Quadrizeps
Die Patellasehne hat mehrere wichtige Funktionen: Sie überträgt die Kraft des Quadrizepsmuskels auf den Unterschenkel, ermöglicht die Streckung im Kniegelenk und stabilisiert die Gelenkkapsel. Durch ihre Verbindung zur Kniescheibe wird der Muskelzug optimal umgelenkt, was zu einer effizienteren Kraftübertragung und Streckbarkeit im Kniegelenk führt.
„Die Kniescheibe (Patella) wird von zwei Sehnen gehalten. Die Quadrizepssehne hält das obere Ende der Patella und das Kniescheibenband (Patellarsehne) . Dabei ist die Patellasehne prinzipiell die Weiterführung der Quadrizepssehne“, so die Arcus Kliniken in Pforzheim auf ihrer Homepage. Zusammen mit der Quadrizepssehne ist die Patellasehne die größte Sehne im menschlichen Körper.
Patellaspitzensyndrom
Besonders bei Sportlern ist die Patellasehne starken Belastungen ausgesetzt. Plötzliches Abbremsen, Landungen nach Sprüngen oder das Heben schwerer Gewichte können zu Überlastungen führen. Bei Jugendlichen und Sportlern tritt häufig das sogenannte Patellaspitzensyndrom auf, bei dem die Verankerung des Bandes an der Kniescheibe schmerzt.
Wo ist die Patella-Sehne?
- Verbindet die Kniescheibe (Patella) mit dem Schienbein (Tibia)
- Länge: zirka 5 Zentimeter
- Dicke: zirka 6 Millimeter
- Fortsetzung der Ansatzsehne des vierköpfigen Oberschenkelmuskels
- Überträgt die Kraft des Quadrizepsmuskels auf den Unterschenkel
- Ermöglicht die Streckung im Kniegelenk
- Stabilisiert die Gelenkkapsel
- „Patellaspitzensyndrom“ bei Sportlern und Jugendlichen
- Quelle: Dr. Gumpert
Patellasehnenriss ist selten
Ein Riss der Patellasehne ist eine seltene, aber schwerwiegende Verletzung, die vor allem junge, sportlich aktive Menschen betrifft. Symptome sind starke Schmerzen, Schwierigkeiten beim Gehen und eine tastbare Delle unterhalb der Kniescheibe. Die Diagnose erfolgt durch klinische Untersuchung, Röntgen und Ultraschall. Bei einem kompletten Riss ist in der Regel eine operative Behandlung erforderlich, die innerhalb von zwei Wochen nach der Verletzung durchgeführt werden sollte.
Bei Beschwerden oder Verletzungen sollte immer ein Arzt konsultiert werden, um langfristige Schäden zu vermeiden und eine optimale Behandlung sicherzustellen.
Lange Reha nach Patella-OP
Die Nachbehandlung nach einer Operation der Patellasehne erfordert Geduld und Disziplin. In den ersten sechs Wochen wird das Bein in einer Schiene ruhiggestellt, gefolgt von einer schrittweisen Steigerung der Beweglichkeit und Belastung. Mit der richtigen Therapie und Rehabilitation sind die Ergebnisse nach OP meist gut. In Frage kommen vor allem Kurkliniken, die besonders auf das Knie spezialisiert sind.