Zauberspektakel für junge Schmökerfans
Phillip Flint begeistert eine große Kinderschar bei der Abschlussparty der Sommerferienleseaktion „Heiß auf Lesen“ der Stadtbücherei Murrhardt mit einer magischen Vorstellung. Sofia Wieland gewinnt den Hauptpreis – Familienfreikarten für den Erlebnispark Tripsdrill.
Von Elisabeth Klaper
Murrhardt. Mit einer beeindruckenden, interaktiven Zaubershow voller verblüffender Tricks und pfiffiger Gags fasziniert Zauberkünstler Phillip Flint aus Stuttgart eine Vielzahl von Mädchen und Jungen, die in den Sommerferien „heiß auf Lesen“ waren und bei der gleichnamigen Aktion mitgemacht haben. Diese tolle Überraschung steht im Zentrum der Abschlussparty zum „Heiß auf Lesen“-Angebot der Stadtbücherei. Der Profizauberer bezieht sein junges Publikum im Heinrich-von-Zügel-Saal vom Start weg mit ein: Er bringt es zum Lachen, versetzt es in ungläubiges Staunen und lässt einige Kinder als Assistentinnen und Assistenten mitwirken. „Kinder sind ungeheuer neugierig und haben einen fast magischen Blick“ für Zauberei, so Phillip Flint. Daher hat er seine diversen Kunststücke in ein Programm aus augenzwinkernden Späßchen, spannenden Geschichten und Mitmachspielen für die Kinder gepackt, sodass sie die eigentlichen Akteure sind.
Hinter Ohren oder aus Ärmeln holt er Euromünzen hervor, verwandelt Zehnmark- und Zehneuroscheine in Hunderter, bläst einen Luftballon auf, sticht mit der Nadel hinein – und plötzlich hält er eine Colaflasche in der Hand. Sogar Gold erschafft er. Dazu braucht es nur einen Topf, einen Deckel und Feuer. Zunächst passiert nichts und Flint zündet mit einem Feuerzeug ein Stück Papier an, wirft es rasch in den Topf und verschließt ihn mit dem Deckel.
Nun rufen die total gebannten und gespannten Kids lautstark Zaubersprüche. Und das wirkt: Als Phillip Flint den Deckel hebt, ist der Topf bis zum Rand mit funkelnden kleinen goldenen Objekten gefüllt, die sich indes rasch als Bonbons entpuppen. Höhepunkt der Show ist der letzte und schwierigste Trick: Der Zauberkünstler legt die kleine Dana Ergenzinger zuerst auf eine Liege über zwei Stühlen, deckt sie mit einem dunklen Tuch zu – und lässt sie dann scheinbar kurz in der Luft schweben. Dies „beweist“ er mit einem goldglänzenden Reifen, den er um sie herumführt. Mit vor Begeisterung strahlenden Gesichtern und frenetischem Jubelapplaus danken die Mädchen und Jungen Phillip Flint für seine mitreißende Vorführung.
„Dieses Jahr sind wir echt überrannt worden“, freut sich Stadtbüchereileiterin Jutta Brasch. 176 Kinder und Jugendliche meldeten sich zur Sommerferienleseaktion „Heiß auf Lesen“ an, „so viele wie noch nie“. 125 Mädchen und Jungen, vorwiegend Grundschüler, aber auch Jugendliche von weiterführenden Schulen bis zu Klasse 7, haben entsprechend den Spielregeln der Aktion mindestens drei Bücher gelesen. Zum Vergleich: 2022 gab es laut Brasch 156 Anmeldungen, hingegen 164 im ersten Coronajahr 2020, als das Lesebedürfnis besonders groß war, und 2021 etwas weniger mit 154. Nach der Zaubershow geht es in den Kinderbereich der Stadtbücherei zur Preisverleihung durch das Stadtbüchereiteam mit Jutta Brasch, Silke Peter, Gunda Altherr und Vorlesepatin Christa Schurr. Alle Mädchen und Jungen, die drei oder mehr Bücher gelesen haben, bekommen Urkunden und Eisgutscheine als Belohnung und Motivation, fleißig weiterzulesen, zudem kleine Geschenke von der Stadt und der Stadtbücherei sowie von verschiedenen Sponsoren – die Palette reicht von Schreibutensilien über Bücher bis zu Taschen mit dem „Heiß auf Lesen“-Logo. Überdies spielte die Auszubildende Jessica Glauch Glücksfee und zog bereits vor der Party verschiedene besondere Preise. Über den Hauptgewinn, vier Erlebnispassfreikarten für einen Familienausflug in den Erlebnispark Tripsdrill, freut sich Sofia Wieland. Acht junge Lesebegeisterte bekommen je einen Gutschein des Kommunalen Kinos und 25 Lesefans Buchgutscheine zu je zehn Euro. Und noch etwas ist heuer anders als bei den Aktionen vergangener Jahre: Künftig wird die Stadtbücherei keine Kinder mehr besonders hervorheben, die die meisten oder besonders viele Bücher gelesen haben. Denn: „Heiß auf Lesen“ sei ja kein Wettbewerb, sondern solle den Mädchen und Jungen vor allem viel Spaß machen und sie zum Lesen motivieren. Auch seien die Lesekompetenzen sehr unterschiedlich, darum „gibt es diesmal nur Gewinnerinnen und Gewinner von besonderen Preisen“, denen die Glücksfee hold war, verdeutlicht Jutta Brasch.