Automobilzulieferer aus Stuttgart
Zwei Geschäftsführer von Mahle müssen gehen
Der Stuttgarter Automobilzulieferer Mahle reduziert seine Geschäftsbereiche von fünf auf drei. In diesem Zuge wird die Geschäftsführung fast halbiert. Ab 2025 gibt es noch vier statt sieben Mitglieder.
Von Veronika Kanzler
Der Automobilzulieferer Mahle strukturiert um – und will dadurch nach eigenen Angaben effizienter und schlanker werden. Der Konzern mit Hauptsitz in Stuttgart teilte am Freitag mit, seine Geschäftsbereiche neu zu ordnen und die oberste Management-Ebene zu verkleinern.
Arnd Franz bleibt als Vorsitzender der Geschäftsführung an der Spitze des Unternehmens. Er übernimmt zusätzlich die Rolle des Arbeitsdirektors, während das Personalwesen als eigenständiger Geschäftsführungsbereich entfällt. Nach zwei Jahren hat Beate Bungartz, die bisherige Arbeitsdirektorin, ihre Ämter mit sofortiger Wirkung niedergelegt. Ebenso Martin Weidlich, der seit 2019 den Geschäftsbereichs „Filtration und Motorperipherie“ leitete. Auch er hat den Konzern am Freitag verlassen.
Markus Kapaun bleibt Finanzchef und Mitglied der Konzerngeschäftsführung, ebenso wie die bisherigen Mitglieder der Konzerngeschäftsführung Jumana Al-Sibai und Georg Dietz. Nicht mehr Teil der Konzerngeschäftsführung ist Martin Wellhöffer. Er wird operativer Geschäftsführer im neuen Geschäftsbereich von Jumana Al-Sibai: „Thermal and Fluid Systems“.
Mahle macht aus fünf Geschäftsbereichen drei
- Die bisherigen Geschäftsbereiche „Motorsysteme und -komponenten“ sowie „Elektronik und Mechatronik“ werden künftig gemeinsam unter dem Namen „Powertrain and Charging“ gebündelt.
- Die Aktivitäten der bisherigen Geschäftsbereiche „Filtration und Motorperipherie“ sowie „Thermomanagement“ werden im neuen Geschäftsbereich „Thermal and Fluid Systems“ verschmolzen.
- Der Geschäftsbereich „Lifecycle and Mobility“, der auch den Ersatzteilhandel und Service nach dem Verkauf beinhaltet, bleibt bestehen.
„Mahle macht seine Hausaufgaben in der Transformation“, sagte Franz. Parallel zur Umstrukturierung erwirbt das Unternehmen die volle Kontrolle über den Experten für Thermomanagement, Mahle Behr. Der Konzern hielt zuletzt bereits mehr als 75 Prozent. Es wurde keine Angabe zum Kaufpreis gemacht. Für Mahle ist das Thermomanagement von strategischer Bedeutung, da es sich um Technologien zur Regulierung von Wärme und Kälte in Fahrzeugen handelt, was insbesondere im Kontext von Elektroautos von Relevanz ist.