Klimawandel

2024: Rekord an CO2-Ausstoß durch Waldbrände

Die schweren Waldbrände auf dem amerikanischen Kontinent haben extreme Mengen Kohlenstoffverbindungen in die Atmosphäre. Der Rauch verschlechtert die Luftqualität selbst weit entfernt noch und führt zu Rekord-CO2-Emissionen.

Moorpark: Feuerwehrleute kämpfen am 7. November 2024 gegen das „Mountain Fire“ bei Swanhill Farms nahe Moorpark im US-Bundesstaat Kalifornien.

© AP/dpa/Noah Berger

Moorpark: Feuerwehrleute kämpfen am 7. November 2024 gegen das „Mountain Fire“ bei Swanhill Farms nahe Moorpark im US-Bundesstaat Kalifornien.

Von Markus Brauer/AFP

Verheerende Waldbrände aufgrund lang anhaltender Trockenheit in Nord- und Südamerika haben in diesem Jahr in mehreren südamerikanischen Ländern zu einem rekordhohen CO2-Ausstoß geführt.

Wie der Atmosphärenüberwachungsdienst des EU-Erdbeobachtungsprogramms Copernicus (Cams) jetzt mitgeteilt hat, wurden durch die Brände Millionen Hektar Wald und Ackerland im Amazonasgebiet, in Kanada und im Westen der USA vernichtet. Überdies beschleunigte die durch den Klimawandel verschärfte Dürre demnach die Brände im weltweit größten Feuchtgebiet Pantanal, das sich Brasilien, Bolivien und Paraguay teilen.

Auswirkungen auf „kontinentaler Ebene“

Die massiven Brände in Südamerika hatten laut Cams auch Auswirkungen auf die Luftqualität auf „kontinentaler Ebene“. Riesige Rauchschwaden haben in diesem Jahr Großstädte wie Brasilia, Rio de Janeiro und São Paulo eingehüllt. Die Luft dort war über mehrere Wochen hinweg durch die starke Rauchentwicklung belastet.

Das Ausmaß einiger Brände habe „historische Dimensionen“ erreicht, erklärt der Cams-Klimaexperte Mark Parrington. Dies betreffe insbesondere Bolivien, das Pantanal und in Teilen das Amazonasgebiet. Die Feuer in den kanadischen Wäldern waren dem Wissenschaftler zufolge erneut „extrem“.

Pantanal besonders schwer betroffen

Im Pantanal kam es 2024 zu einer „beispiellosen Waldbrandaktivität“, die laut Cams eine ernsthafte Bedrohung für das Ökosystem und seine Artenvielfalt darstellt. In Nicaragua wurden laut dem EU-Programm die höchsten Kohlenstoffemissionen durch Brände aller Zeiten verzeichnet. In Bolivien lagen die jährlichen Kohlenstoffemissionen deutlich über dem bisherigen Rekord.

In diesem Jahr sind demnach etwa 700.000 Hektar Fläche verbrannt worden. Das sind fast fünf Prozent des gesamten Bioms. Eine Fläche fast dreimal so groß wie das Saarland.

Bedrohte grüne Lunge des Planeten

Der südliche Amazonas-Regenwald stößt durch Waldschädigungen mittlerweile deutlich mehr Kohlendioxid (CO2) aus, als er aufnimmt, wie eine Studie des California Institute of Technology zeigt.

Der Regenwald des Amazonasgebiets in Südamerika beherbergt mehr als zehn Prozent aller auf der Welt lebenden terrestrischen Arten. Das Gebiet trägt über den Nettokühlungseffekt durch die Verdunstung von Wasser zur Stabilisierung des Erdklimas bei.

Außerdem speichert der Amazonas sehr viel Kohlenstoff, die dem weltweiten CO2-Ausstoß von 15 bis 20 Jahren entspricht. Doch Abholzung und andere Waldschädigungen bedrohen diese Rolle, die der Amazonas-Regenwald als grüne Lunge der Erde für das Weltklima spielt.

Zum Artikel

Erstellt:
6. Dezember 2024, 12:26 Uhr
Aktualisiert:
6. Dezember 2024, 21:19 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen