Insolvenz

Dieser Veranstalter hat alle Reisen abgesagt

Ende der Hängepartie nach der jüngsten Pleite in der deutschen Reisebranche: Nicht nur Abflüge bis 31. Dezember wurden gestrichen, sondern auch alle Reisen im neuen Jahr.

Das Unternehmen hatte vor allem Mallorca, die Türkei und Ägypten im Programm.

Von Michael Maier

Ein Reiseveranstalter aus Baden-Württemberg hat wegen Zahlungsschwierigkeiten entschieden, alle gebuchten Reisen mit Reisebeginn ab 1. Januar 2025 abzusagen. Die Verantwortlichen haben die Kunden und Reisebüros bereits darüber informiert. Reisende haben somit die Möglichkeit zu einer Neubuchung und können sich vom Reisesicherungsfonds DRSF entschädigen lassen, wenn sie bei WE-Flytour bereits gezahlt haben – was jedoch einige Monate dauern kann.

„Die Entscheidung ist WE-Flytour nicht leichtgefallen, und die Verantwortlichen bedauern die damit verbundenen Auswirkungen für die Kunden und Partner zutiefst“, heißt es in einer Pressemitteilung. Alle bestehenden Buchungen müssen storniert werden. Angesichts des laufenden Insolvenzverfahrens sei die „Durchführung der Reisen unter den aktuellen Umständen nicht möglich“.

Telefon-Hotlines für die We-Flytour-Insolvenz

Notrufnummern für Türkei-Reisende: +90 (0) 533 653 35 38 und +90 (0) 533 613 91 53.
Notrufnummer für andere Zielgebiete: +49 (0) 69 9588 4076
Allgemeine Service-Hotline des DRSF: +49 (0) 30 25 89 87 253 (Mo – Fr, 8.00 bis 22.00 Uhr; Sa – So, 9.00 bis 18.00 Uhr)

WE-Flytour und DRSF

Der Deutsche Reisesicherungsfonds (DRSF) wurde umgehend über die Situation informiert. WE-Flytour stehe im Interesse der Kunden in engem Austausch mit dem DRSF. WE-Flytour sei es wichtig, so transparent wie möglich mit dieser Situation umzugehen und die Kunden und Partner über weitere Entwicklungen auf dem Laufenden zu halten. Das Unternehmen entschuldigt sich bei den Kunden für die entstandenen Unannehmlichkeiten.

Investoren für WE-Flytour gesucht

Die WE-Flytour GmbH befindet sich seit Ende November 2024 in einem Insolvenzverfahren. Als vorläufige Insolvenzverwalterin der Gesellschaft ist Heike Metzger von der Pluta-Rechtsanwalts GmbH tätig. Sie hat bereits den Investorenprozess gestartet und führt Gespräche mit potenziellen Interessenten. Ziel sei es, eine Lösung für den gesamten Betrieb zu erreichen oder einzelne „Assets“ des Unternehmens zu veräußern.

Rechtsanwältin Metzger sagt: „Wir haben bereits erste Gespräche mit Interessenten geführt. Diese Gespräche werden wir fortführen.“ Das Unternehmen WE-Flytour beschäftigt 18 Mitarbeiter. Deren Gehälter sind über das Insolvenzgeld für drei Monate gesichert. Für die deutsche Reisebranche ist es kein gutes Jahr, nachdem im Juni 2024 bereits FTI in die Pleite gerutscht war.