Schwerer Unfall in München

Nach Unfall in Eisbachwelle – Surferin gestorben

Die Münchner Eisbachwelle zieht Surfer aus der ganzen Welt an. Vergangene Woche gab es an dort einen schweren Unfall - der nun tödlich ausgegangen ist.

Die Eisbachwelle in München ist seit dem Unfall gesperrt.

© dpa/Felix Hörhager

Die Eisbachwelle in München ist seit dem Unfall gesperrt.

Von red/dpa

Eine Woche nach ihrem schweren Unfall an der bekannten Eisbachwelle in München ist die Surferin gestorben. Das bestätigte eine Sprecherin der Polizei. Die 33-Jährige war in der vergangenen Woche am späten Mittwochabend auf dem reißenden Bach im Englischen Garten verunglückt. Die „Süddeutsche Zeitung“ hatte zuerst über den Tod berichtet. 

Beim Sturz vom Board hatte sich die an ihrem Knöchel befestigte Sicherheitsleine am Grund des Eisbachs verhakt. Die Frau konnte sich nicht befreien, da sie mit dem Brett verbunden war.

Andere Surfer versuchten, die Frau von dem Surfboard zu trennen, scheiterten aber wegen der starken Strömung. Erst der Feuerwehr gelang es, die Frau zunächst aus den eisigen Fluten zu retten.

Tief erschüttert

Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) äußerte sich tief betroffen. „Meine Gedanken sind bei Ihren Angehörigen und Freunden.“ Es werde nun alles getan, um den genauen Hergang des Unfalls herauszufinden und alles, was notwendig ist, veranlasst, um „solche tragischen Unfälle“ in Zukunft so weit irgend möglich zu vermeiden.

Auch die Surfer-Gemeinschaft reagierte schockiert. „Wir sind tief erschüttert über den Tod der verunfallten Surferin. Unsere Gedanken und Herzen sind bei den Freunden und Angehörigen“, schrieb die Interessengemeinschaft Surfen in München auf Instagram.

Die Welle ist weltbekannt. Das Spektakel der Surfer, die dort zu jeder Jahreszeit auf der stehenden Welle ritten, lockte stets auch zahlreiche Touristen an. Bisher wurden dort trotz der starken Nutzung keine schweren Unfälle bekannt.

Welle bleibt vorerst gesperrt

Die Eisbachwelle ist seither gesperrt. Die Unglücksstelle wurde nach dem Unfall mit Gittern abgeriegelt. Die Stadt hat per neuer Allgemeinverfügung mit Datum vom Mittwoch das Surfen dort „bis auf Weiteres verboten“.

Damit wird das zuvor bereits von der Feuerwehr ausgesprochene Verbot auf eine rechtliche Grundlage gestellt. Ein Verstoß werde mit bis zu 50.000 Euro geahndet, sagte eine Sprecherin des Referats für Klima- und Umweltschutz der Landeshauptstadt auf Anfrage.

Vorschläge für mehr Sicherheit

Vorschläge für mehr Sicherheit kommen auch von der Surfer-Community. Man werde auf die Stadt zugehen und konkrete Sicherheitsmaßnahmen vorschlagen, sagte Moritz von Sivers, zweiter Vorstand der Interessengemeinschaft Surfen in München, bereits am Wochenende. Zum Beispiel könnte zusätzliches Rettungsgerät wie ein Wurfsack bereitgestellt werden.

Es könne auch sinnvoll sein, Warnschilder aufzustellen, die auf die Gefahr durch die Sicherheitsleine des Boards hinweisen. Es gebe Sicherheitssysteme, die sich bei Gefahr selbst öffneten oder Sicherungen um den Körper, an die ein Surfer auch unter Zug herankomme.

Die Interessengemeinschaft, als Betreiberin für eine Welle an der Floßlände zuständig, habe für dort bereits zusätzliches Sicherheitsequipment bestellt. Am Eisbach sei die Stadt für die Umsetzung zuständig.

Ermittlungen zur Ursache und Strafanzeige

Die Eisbachwelle wird von Surfern zu allen Jahreszeiten genutzt. Das Surfen auf eigene Gefahr war seit 2010 offiziell per Allgemeinverfügung der Stadt München erlaubt. Die Welle ist allerdings nur für erfahrene Sportler geeignet.

Der Lebensgefährte der Verunglückten hatte laut Staatsanwaltschaft München I bereits vor dem Tod der Frau Strafanzeige wegen fahrlässiger Körperverletzung erstattet. Die Behörde kläre, ob es Anhaltspunkte für ein strafrechtlich relevantes Verhalten gebe, hatte eine Sprecherin dazu auf Anfrage erläutert. Die Ermittlungen richteten sich nicht gegen konkrete Personen.

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Erstellt:
24. April 2025, 12:36 Uhr
Aktualisiert:
24. April 2025, 17:05 Uhr

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