Vergütungen im öffentlich-rechtlichen TV
ARD gab 2022/23 fast zwei Millionen Euro für Sportexperten aus
Die ARD hat in ihrem Internet-Angebot die Höhe der Vergütungen für 17 Sportexperten bekannt gegeben. Darunter etwa Ex-Fußballprofi Bastian Schweinsteiger und Moderator Alexander Bommes.
Von red/epd
Die ARD hat in der Saison 2022/23 insgesamt fast zwei Millionen Euro an Vergütungen für 17 Sportexperten gezahlt, die im Ersten eingesetzt wurden. Das gab die ARD in ihrem Internet-Angebot bekannt. Die Vergütungen für 13 Moderatoren von Sportsendungen im Fernsehen lagen demnach von August 2022 bis Juli 2023 bei insgesamt 1,91 Millionen Euro. Durchschnittlich erhielt jeder Experte eine Vergütung von 117.000 Euro. Bei den Moderatoren waren es im Schnitt 147.000 Euro.
Die Einzelhonorare, die an Experten und Moderatoren gezahlt wurden, listete die ARD nicht auf. Auch auf Nachfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) wollte der Senderverbund diese nicht nennen und verwies auf Vertraulichkeit. Zu den Experten gehörten etwa die Ex-Fußballer Bastian Schweinsteiger und Thomas Hitzlsperger, zu den Moderatoren beispielsweise Alexander Bommes und Esther Sedlaczek.
Während die ARD diese Gesamtvergütungen im Bereich Sport bereits seit mehreren Jahren veröffentlicht, ist das beim ZDF bisher nicht der Fall. Auf epd-Anfrage erklärte der Sender in Mainz, die Gesamtkosten für 20 im Jahr 2023 eingesetzte Sportexperten hätten sich auf eine Million Euro belaufen. Für 16 Sportmoderatoren, darunter festangestellte und freie Mitarbeiter, seien 1,03 Millionen Euro angefallen. Im Schnitt waren es bei den Experten 50.000 Euro und bei den Moderatoren knapp 65.000 Euro.
Keine Honorare für Fußball-WM in Katar in Übersicht enthalten
Zu den Experten im ZDF gehörten zum Beispiel Ex-Fußballprofi Per Mertesacker und die aktiven Fußballprofis Christoph Kramer und Giulia Gwinn. Als Sportmoderatoren waren dort neben anderen Jochen Breyer und Katrin Müller-Hohenstein im Einsatz.
Da sich die ZDF-Zahlen auf das Jahr 2023 beziehen, sind darin keine Kosten für Honorare bei der Fußball-WM in Katar im Herbst 2022 enthalten. Einzelvergütungen wollte auch das ZDF mit Verweis auf Vertraulichkeit nicht offenlegen. Ob die Ausgaben für Vergütungen an Experten und Moderatoren im Sportbereich künftig regelmäßig veröffentlicht werden, sei noch „in der Klärung“, sagte ein Sprecher.
Die Gesamtkosten für Sport bei ARD und ZDF unterliegen Schwankungen und sind in Jahren mit großen Sportereignissen deutlich höher. Die Finanzkommission KEF für die öffentlich-rechtlichen Sender notierte in ihrem im Februar erschienenen Bericht Gesamtkosten für das Ressort Sport im Fernsehen im Jahr 2022 von mehr als 860 Millionen Euro. Davon entfielen 432 Millionen Euro auf das Erste, 355 Millionen Euro auf das ZDF und 79 Millionen auf die Dritten Programme der ARD.