Worauf Sie achten sollten
Bei Nebel richtig lüften
Richtiges Lüften ist entscheidend, um ein gesundes Raumklima zu erhalten – aber wie verhält es sich bei Nebel und hoher Luftfeuchtigkeit draußen?
Von Lukas Böhl
Bei Nebel kann die Luftfeuchtigkeit draußen nahe der Sättigungsgrenze von 100 % liegen. Für Innenräume wird in der Regel eine relative Luftfeuchtigkeit von 40–60 % empfohlen, um ein gesundes Raumklima zu gewährleisten. Doch was passiert beim Lüften, wenn die Außenluft so feucht ist? Sollte man die Fenster geschlossen halten, wenn es draußen neblig ist?
Lüften ist immer wichtig
Auch bei einer hohen Luftfeuchtigkeit draußen sollte das Lüften nicht vernachlässigt werden. Denn regelmäßiges Lüften erfüllt mehrere Funktionen: Es entfeuchtet nicht nur die Innenräume, sondern sorgt auch für den Abtransport von Schadstoffen. Dazu zählen zum Beispiel Ausdünstungen von Möbeln, Kohlendioxid aus der Atemluft oder Essensgerüche. Die Angst, dass die Luftfeuchtigkeit im Raum unkontrolliert ansteigt und es zu Schimmelbildung kommt, ist jedoch verständlich. Was ist also zu tun?
Bei Nebel trotzdem lüften
Selbst bei Nebel ist es sinnvoll, zu lüften. Vor allem im Frühling, Herbst und Winter liegen die Temperaturen in den Innenräumen in der Regel über denen draußen. Beim Lüften wird die feuchte Außenluft im Raum erwärmt. Da warme Luft mehr Wasser aufnehmen kann als kalte, sinkt die relative Luftfeuchtigkeit nach dem Lüften. Dadurch reduziert sich die Gefahr von Feuchtigkeitsschäden. Im Sommer hingegen ist die Gefahr von Kondensation an kühlen Stellen gering, da höhere Temperaturen das Problem entschärfen. Mehr dazu finden Sie in unserem Ratgeber über das Lüften bei Regen.
Tipps zum Lüften bei Nebel
Wenn es draußen neblig ist, sollten die Fenster für einige Minuten komplett geöffnet werden, um einen kurzen, aber effektiven Luftaustausch zu gewährleisten. So kann die Innenluft schnell entweichen, ohne dass die Wände auskühlen. Dauerhaft gekippte Fenster sollten vermieden werden, da so die Feuchtigkeit kontinuierlich eindringen kann, ohne dass ein ausreichender Luftaustausch stattfindet.
In der kalten Jahreszeit ist es zudem ratsam, die Räume zu beheizen. Das Heizen hilft dabei, die kühle und feuchte Außenluft schneller zu erwärmen und die relative Luftfeuchtigkeit im Raum zu senken. Falls nicht geheizt wird und die Raumtemperatur stark absinkt, kann sich Feuchtigkeit an kalten Oberflächen wie Fenstern oder Wänden niederschlagen, was das Risiko von Schimmelbildung erhöht.
Ein Hygrometer kann dabei helfen, die Luftfeuchtigkeit im Auge zu behalten. Sollte die relative Luftfeuchtigkeit dauerhaft über 60 % liegen, sind Gegenmaßnahmen erforderlich. Maßnahmen können beispielsweise intensiveres Lüften, Heizen oder der Einsatz eines Raumentfeuchters sein.
Zusätzliche Feuchtigkeitsquellen vermeiden
An nebligen Tagen ist es zudem ratsam, zusätzliche Feuchtigkeitsquellen zu minimieren. Vermeiden Sie zum Beispiel, Wäsche in den Wohnräumen zu trocknen. In Wohnungen, die anfällig für Feuchtigkeit sind, können elektrische Raumentfeuchter oder selbstgemachte Luftentfeuchter hilfreich sein. In Kombination mit Hygrometern lässt sich die Luftfeuchtigkeit effizient überwachen und bei Bedarf regulieren.