Manipulation im Skispringen
Hannawald über Norweger: "Wie kann man so dreist sein?"
Die norwegischen Skispringer Lindvik und Forfang sind für den restlichen Weltcup-Winter gesperrt. Eine deutsche Schanzen-Legende schimpft massiv auf das Verhalten des Duos.

© Hendrik Schmidt/dpa
Bestreiten ihr Mitwissen: Johann André Forfang und Marius Lindvik (r).
Von dpa
Oslo - Der ehemalige Vierschanzentournee-Sieger Sven Hannawald hat das norwegische Skisprung-Duo Marius Lindvik und Johann André Forfang verbal harsch attackiert. "Wie kann man so dreist sein und uns alle irgendwie gefühlt verarschen, indem man sagt, ich konnte nichts dafür? Wenn das so sein soll, dann sind es die zwei blindesten Springer auf der ganzen Welt", sagte der 50-Jährige im Podcast der ARD-"Sportschau".
Bei der am vergangenen Sonntag beendeten WM in Trondheim hatten manipulierte Anzüge norwegischer Skispringer für einen Betrugsskandal gesorgt. Der WM-Gastgeber hatte bei Anzügen ein illegales steifes Band angebracht, das für mehr Stabilität nach dem Absprung sorgen soll. Der Weltverband Fis hat Lindvik und Forfang am Mittwoch suspendiert. Die beiden Skispringer bestreiten, von illegalen Praktiken gewusst zu haben.
Hannawald: "Eine Watsche ins Gesicht"
"Die Art der Dreistigkeit, die da an den Tag gelegt wird, die übersteigt jegliche Vorstellungen", schimpfte Hannawald, der bei den Titelkämpfen in seiner Funktion als TV-Experte schon früh Unregelmäßigkeiten gewittert hatte. Es sei "Verleumdung, Verhöhnung für jeden normalen Springer", was Lindvik und Forfang erzählten. "Eine Watsche ins Gesicht", sagte Hannawald.