Brücke – Marke städtischer Eigenbau
Stadtbauamt und Zweckverband Bauhof arbeiten bei der Neukonstruktion über die Murr an der Fornsbacher Straße Hand in Hand.

© Jörg Fiedler
Swen Blank und Jürgen Löchner (vorne) kümmern sich um die Befestigung der Dielen und den Aufbau des Geländers der Brücke. Foto: J. Fiedler
MURRHARDT (cs). Die Brücke, die gegenüber des Murrhardter Bosch-Standorts an der Fornsbacher Straße liegt und zum Verbindungsweg zwischen Murrhardt und dem Teilort Alm gehört, ist komplett neu aufgebaut worden. Da die alten Metallträger nach 25 Jahren verrostet waren und somit die Tragfähigkeit in absehbarer Zeit infrage steht, musste das Projekt angegangen werden, berichtet Werner Joos, Leiter des Zweckverbands Bauhof Murrhardt/Sulzbach an der Murr. Der generellen Planung hatte sich noch Bauamtsleiter Lars Kaltenleitner angenommen, dem mittlerweile Harun Icli nachgefolgt ist. Somit waren die Eckdaten klar, und nun im Frühjahr konnte es an die Umsetzung gehen.
Die mächtigen Doppel-T-Stahlträger messen 11,50 Meter, allein einer wiegt um die 1,5 Tonnen. „Sie wurden mit dem Langholz-Lkw angeliefert und über der Murr in Position gebracht“, erzählt Werner Joos. Sie sind feuerverzinkt und korrosionsbeständig, im Vergleich zu ihren Vorgängern sogar etwas schlanker im Bau, sodass der Durchfluss beziehungsweise Raum unter der Brücke acht Zentimeter an Höhe gewonnen hat. Beim Aufbau hieß es, die Träger in das Brückenfundament, das die Mitarbeiter um einen neuen Block sowie eine Trennschicht ergänzt haben, zu integrieren, erläutert der Bauhofleiter weiter. Dabei ist es wichtig, dass an einer Seite etwas mehr Spielraum gelassen wird, um dem Bauwerk beziehungsweise Material die nötige Flexibilität zu gewähren. Im Anschluss wurden über die Träger Dielen aus heimischer Douglasie verlegt. Wichtiger Punkt hier: Es ist an genug Raum für die Belüftung gedacht, dass das Holz bei Regen und Feuchtigkeit gut wieder trocknen kann. „Man sägt die Dielen beispielsweise auch an der Seite leicht schräg ab, damit das Wasser besser abtropfen kann.“ Insofern musste das Holz auch nicht mit Holzschutzmitteln behandelt werden. Genauso aus Douglasie ist das Geländer, das die Mitarbeiter aufgebaut haben. Es ist etwas weiter nach oben gezogen als das einer reinen Fußgängerbrücke und misst 1,30 Meter, da die Fahrradfahrer, die hier ebenso unterwegs sind, etwas höher sitzen und so entsprechend geschützt sind. Zum Schluss wird mit einem Aluminiumprofil noch ein Übergang zum Weg geschaffen und der Asphalt vor der Brücke erneuert.
Werner Joos freut sich, dass sein Team die Brücke in Eigenarbeit aufbauen kann. Bei größeren Konstruktionen sei es meist so, dass sie komplett außerhalb hergestellt, geliefert und dann eingesetzt werden. „Beim Neubau einer kleineren Brücke wie hier können und müssen wir die Konstruktion aber auch an die Gegebenheiten anpassen.“
Der Umsetzung – immer in Absprache mit Bauamtsleiter Harun Icli sowie mit ihm als Bauhofleiter – haben sich vor allem Stefan Scheib und Swen Blank angenommen, die als Mechaniker und Zimmerer die entsprechende Erfahrung mitbringen. „Beim Bauhof ist es gut, wenn man aus ganz unterschiedlichen Bereichen Praxis und Wissen beisteuern kann. Wir haben vorwiegend Mitarbeiter, die man salopp als Allrounder bezeichnen könnte“, sagt Werner Joos. Er berichtet, dass der Statiker die neue Brücke nun abgenommen hat und sie ab sofort wieder passierbar ist. Bei den Kosten liege man aller Voraussicht nach etwas günstiger als die geplanten 30000 Euro. Auch bei der Bauzeit könne man zufrieden sein: Abbruch sowie Neuaufbau haben insgesamt drei Wochen gedauert, maximal war die Sperrung der Strecke für sechs Wochen veranschlagt.