Chancenwucher bricht der SG das Genick

Für den abstiegsbedrohten Fußball-Regionalligisten SG Sonnenhof Großaspach ist bei der 0:3-Niederlage beim Spitzenreiter SC Freiburg II mehr drin. Die Gäste steigern sich nach einer schwachen ersten Halbzeit, vergeben aber zu viele Möglichkeiten.

Großaspachs Innenverteidiger Kai Gehring sieht in der 87. Minute wegen Meckerns von Schiedsrichter Felix Berger die Ampelkarte. Foto: J. Koschler

Großaspachs Innenverteidiger Kai Gehring sieht in der 87. Minute wegen Meckerns von Schiedsrichter Felix Berger die Ampelkarte. Foto: J. Koschler

Von Heiko Schmidt

Ein Punkt aus drei Spielen – das ist die Bilanz vom neuen Trainer Walter Thomae des abstiegsbedrohten Fußball-Regionalligisten SG Sonnenhof Großaspach. Mindestens ein Zähler hätte es nach der gestrigen Partie beim Tabellenführer SC Freiburg II mehr sein können. Das 0:3 stuft Thomae so ein: „Mit dem Ergebnis kann ich nicht zufrieden sein.“ Er nennt auch gleich einige Gründe dafür, dass die Begegnung im Breisgau anders hätte laufen können. „In der zweiten Halbzeit waren der Laufaufwand und das Zweikampfverhalten gut.“ Gerade das hatten die Großaspacher in den ersten 45 Minuten vermissen lassen. Als keine Entschuldigung will dabei der Trainer die Veränderungen in der Startelf gelten lassen.

Gleich fünf Umstellungen gab es beim Sonnenhof in der Anfangsformation im Vergleich zur 0:4-Heimniederlage zuletzt gegen den TSV Steinbach Haiger. In die Innenverteidigung rückte Kai Gehring für Vincent Sadler. Nicolas Jüllich und Sebastian Schiek begannen außerdem neu in der Defensive. Dafür pausierten Andrew Owusu (gesperrt) und Georgios Pintidis (zunächst auf der Bank). In die Dreieroffensivreihe spielten Andreas Ivan und Dominik Widemann von Beginn an. Jonas Meiser (Innenbanddehnung am Knie) und Jan Ferdinand (zunächst auf der Bank) blieben draußen.

Es hatte aber den Anschein, dass die Großaspacher in der ersten Halbzeit irgendwie nicht richtig auf dem Platz waren. Außerdem tat der frühe Führungstreffer der Freiburger Guus Til nach zweieinhalb Minuten sein Übriges. „Das ist nicht gut für die Moral, wenn man so früh in Rückstand gerät“, sagt Thomae. Der SG-Trainer musste mit ansehen, wie die Freiburger in der ersten Halbzeit fast in allen Belangen überlegen waren. Hinzu kam die Effizienz der Gastgeber, die folgerichtig durch Kiliann Sildillia in der 26. Minute auf 2:0 erhöhten.

Die Großaspacher hingegen kamen oft einen Schritt zu spät und hatten besonders auf der rechten Abwehrseite mit dem quirligen Noah Weißhaupt ihre Probleme. „Dem wollten wir eigentlich mit dem erfahrenen Sandro Sirigu im rechten Mittelfeld entgegenwirken“, so Thomae. Geklappt hat es im ersten Durchgang aber nicht. Trotzdem erarbeiteten sich die Gäste in den ersten 45 Minuten einige gute Tormöglichkeiten, die aber wie so oft in dieser Saison nicht genutzt wurden. Freiburgs Trainer Christian Preußer kam zu der Erkenntnis: „In der ersten Halbzeit waren wir top. Nach der Pause konnten wir aber froh sein, nicht den Anschlusstreffer zu bekommen.“

In der Tat veränderten sich die Spielanteile nach dem Seitenwechsel. Die Großaspacher agierten nun mutiger und bestimmten eindeutig das Geschehen, während die Freiburger nur noch auf Konterangriffe lauerten. Außerdem erarbeiteten sich die Gäste aus dem Fautenhau nun eine Chance nach der anderen. Auch eine kurzzeitige nummerische Überlegenheit half den Großaspachern nicht, als der Freiburger Emilio Kehrer in der 83. Minute nach einem wiederholten Foulspiel die Gelb-Rote Karte erhielt.

Als die Großaspacher drauf und dran waren, den Anschlusstreffer zu erzielen, gab es im eigenen Strafraum die entscheidende Szene. Nach einem Konterangriff der Breisgauer sprang SG-Mittelfeldfeldmann Joel Gerezgiher der Ball an die Hand. Klare Sache für Schiedsrichter Felix Berger, der auf Elfmeter entschied. Der kurz zuvor verwarnte Kai Gehring meckerte lautstark, sodass der Aspacher Innenverteidiger die Ampelkarte sah. Freiburgs Johannes Manske verwandelte den Strafstoß zum 3:0, womit die Entscheidung gefallen war. Die Aspacher standen wieder mit leeren Händen da.

Die Lage im Kampf um den Ligaverbleib wird nicht einfacher, denn der Sonnenhof rutschte auf Rang 18 ab. Die TSG Hoffenheim II zog mit dem 1:0-Erfolg in Balingen am Team aus dem Fautenhau vorbei. Die Großaspacher haben lediglich zwei Punkte aus den vergangenen sechs Spielen geholt. Trotzdem versucht Trainer Thomae seinen Schützlingen Mut zu machen: „Unser Anspruch muss die zweite Halbzeit sein. Das ist unser Maß.“ Warum sein Team nicht schon im ersten Durchgang mit viel Leidenschaft gespielt hat, bleibt unerklärlich. Jedenfalls reicht eine starke zweite Halbzeit nicht aus, um etwas Zählbares beim Spitzenreiter mitzunehmen.

SG nutzt Pause fürs Training

Die Großaspacher Fußballer legen nun erst mal eine Pause ein. Das für den kommenden Samstag um 14 Uhr geplante Heimspiel gegen den FC Bayern Alzenau wurde auf Dienstag, 13. April, um 19 Uhr verlegt. Grund: Die Alzenauer Mannschaft befindet sich aufgrund sieben positiv auf Corona getesteter Spieler in Quarantäne. Die SG wird somit erst am Samstag, 27. März, um 14 Uhr beim SSV Ulm wieder aktiv sein. „Wir wollen die spielfreie Zeit nutzen, um gewisse Dinge zu trainieren“, sagt Großaspachs Trainer Walter Thomae.

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Erstellt:
15. März 2021, 06:00 Uhr

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