Damit’s auch wieder mit dem Streetwork klappt

Sozialarbeiterstelle des Projekts Brückenschlag vakant – Partner verlängern Zeitraum auf fünf Jahre, um Attraktivität zu steigern

Von Christine Schick

MURRHARDT.Vor über zehn Jahren hat sich in Murrhardt der Bedarf für mobile Jugendarbeit herauskristallisiert. 2010 wurde dann das Kooperationsprojekt Brückenschlag aus der Taufe gehoben, bei dem sich die Stadtverwaltung Murrhardt, der evangelische Kirchenbezirk Backnang sowie die Paulinenpflege Winnenden zusammenschlossen, um eine Sozialarbeiterstelle zu finanzieren. Seither vereinte diese Fachkraft Streetwork – erst in der Weststadt, später auch in der Kernstadt – mit der Jugendarbeit in den evangelischen Kirchengemeinden Murrhardt, Fornsbach und Kirchenkirnberg. Jeweils 50 Prozent war und ist für beide Aufgabenfelder reserviert. Viele Jahre – bis Mai 2016 – begleitete dies Holger Mangold, bis er ein anderes Aufgabenfeld übernahm. Schon damals wurde die Vereinbarung für die Streetworker-Tätigkeit bis Ende August 2019 verlängert, um die Stelle für Bewerber attraktiver zu machen. Nachdem Sozialarbeiterin Tatjana Riekert im Herbst 2017 die Nachfolge antrat, ist die Stelle nun seit Oktober 2018 wieder vakant.

Erneut möchte die Stadt, nach einer Absprache mit den Projektpartnern Paulinenpflege sowie den Kirchengemeinden Murrhardt und Fornsbach (Kirchenkirnberg hat sich aufgrund der geringen Partizipation zurückgezogen), durch eine Verlängerung der Laufzeit auf fünf Jahre möglichen Fachkräften eine Bewerbung schmackhaft machen, wie Bürgermeister Armin Mößner in der jüngsten Gemeinderatssitzung erläuterte. Festgehalten werden soll am Zuschnitt und Aufgabengebiet: Bei der kommunalen Jugendarbeit stehen Streetwork in der Weststadt und Innenstadt, Cliquenarbeit mit Jugendgruppen sowie Einzelfallhilfe bei verschiedensten Problemkonstellationen (Schule, Gewalt, Drogen, Polizei, psychische Probleme) im Fokus. Dabei übernimmt die Fachkraft die Interessenvertretung ausgegrenzter oder von Ausgrenzung bedrohter Jugendlicher, formuliert die Stadtverwaltung den inhaltlichen Auftrag. Zudem gehören auch Netzwerkarbeit – Kooperation mit anderen Institutionen der Jugendarbeit wie Jugendzentrum, Arche oder Schulsozialarbeit – sowie Angebote an die Jugendlichen wie Fußballturniere, Ausflüge und Aktionen zu den Aufgaben. „Die Arbeit hat sich bewährt, das Projekt ist unstrittig, und mit der Verlängerung des Zeitraums möchten wir Verlässlichkeit bieten“, sagte Bürgermeister Armin Mößner. Jährlich rechnen muss die Stadt mit rund 32000 Euro an Personal- und Sachkosten (anteilige Raummiete).

Aus den Fraktionen kam klare Zustimmung zum Vorschlag der Verwaltung. Für Georg Devrikis (CDU-FWV) sind das Streetwork sowie die notwendige Netzwerkarbeit im Jugendbereich in Murrhardt nach wie vor wichtig. Genauso richtig fand er die Verlängerung der Laufzeit, um die Stelle mit Blick auf die nicht rosige Nachfragesituation attraktiver zu machen.

Dem schloss sich Jonas Oppenländer (SPD) an, der die Bedeutung des Projekts nochmals betonte.

Gerd Linke (MD/AL) sieht Brückenschlag als wertvolle Möglichkeit, Jugendlichen Werte zu vermitteln und sie zu unterstützen, wenn sie in eine Sackgasse geraten sind. Für ihn sei klar, dass eine Fachkraft diese Arbeit auch nur einen gewissen Zeitraum leisten könne.

Auch für Stefan Tensing (UL) hat sich das Projekt bewährt, er begrüße die Fortführung genauso wie die Verlängerung auf fünf Jahre, die auch für Bewerber Planungssicherheit bedeute.

Der Gemeinderat beschloss unisono eine Laufzeit für fünf Jahre.

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Erstellt:
29. März 2019, 06:00 Uhr

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