Der HC Oppenweiler/Backnang setzt im Topduell ein Ausrufezeichen

Der Tabellenzweite der Dritten Liga gewinnt beim Dritten Pforzheim/Eutingen mit 36:24. Beim Comeback von Rückraumspieler Tim Dahlhaus distanzieren die Handballer aus dem Murrtal den Konkurrenten im Aufstiegskampf mithilfe von Kampfgeist und Leidenschaft.

Markus Dangers (am Ball) und der HCOB waren beim 36:24-Erfolg von Verfolger Pforzheim nicht zu bremsen. Foto: Alexander Hornauer

© Alexander Hornauer

Markus Dangers (am Ball) und der HCOB waren beim 36:24-Erfolg von Verfolger Pforzheim nicht zu bremsen. Foto: Alexander Hornauer

Von Alexander Hornauer

Das war ein starker Auftritt des HC Oppenweiler/Backnang im Spitzenspiel der Dritten Liga. Die Handballer von Trainer Daniel Brack dominierten bei der SG Pforzheim/ Eutingen von Beginn an, lagen bereits zur Halbzeit 18:9 und am Ende 36:24 vorn. Rund 100 Gästefans hatten ihre helle Freude an der Leistung in der wichtigen Partie.

HCOB-Trainer Daniel Brack freute sich über den wichtigen Auswärtssieg gegen einen Mitbewerber im Kampf um die Qualifikation für die beiden Startplätze für die Aufstiegsrunde. „Das war die erhoffte Reaktion auf die Leistung gegen die TGS Pforzheim“, sagte der Coach. Auch wenn die Partie gegen das Schlusslicht vor einer Woche am Ende klar gewonnen wurde, sei die phasenweise arg fehlerbehaftete Leistung unter der Woche ein Thema gewesen, verriet Brack. Diesmal präsentierte sich sein Team mit einem anderen Gesicht. Den Grund dafür hatte der Trainer schnell ausgemacht: „Wir haben technisch oder taktisch gar nicht so viel verändert, haben heute aber die Zweikampfdominanz gehabt.“

Die Gäste legten einen Blitzstart hin, führten schnell mit 3:0. Das war ein erstes Zeichen und ein erster Dämpfer für die Hausherren. Pforzheim biss sich am aufmerksamen HCOB die Zähne aus. Die Gäste verteidigten leidenschaftlich. Alle halfen sich gegenseitig. Die Einheimischen mussten enorm viel Aufwand für jeden Treffer betreiben. Auf der anderen Spielfeldseite fand Oppenweiler/Backnang schnell den richtigen Mix aus Geduld und Zielstrebigkeit, um Pforzheims Defensive in Bedrängnis zu bringen. So ergaben sich zwangsläufig sehr gute Torgelegenheiten. Zudem gab es in Durchgang eins viele Siebenmeter. Axel Goller nutzte alle sechs Versuche.

Pforzheims Coach Alexander Lipps
ärgert sich über seine Mannschaft

Die Dominanz wurde schnell auf der Anzeigentafel sichtbar. Als SG-Trainer Alexander Lipps zur Auszeit bat, lag seine Mannschaft bereits 5:10 hinten. Auch danach kamen die Hausherren gegen die Gästeverteidigung nicht oft durch, zumal sich auch noch die Torhüter Jürgen Müller und Levin Stasch – er hielt auf Anhieb einen Siebenmeter – als Spaßbremsen betätigten. Zur Pause führte der Zweite deshalb schon 18:9. Pforzheims Coach schimpfte: „So eine Halbzeit kann man im Spiel Zweiter gegen Dritten nicht abliefern.“ Er ahnte schon zu diesem Zeitpunkt, dass die Partie so gut wie entschieden war: „Eine Topmannschaft lässt dich danach auch nicht mehr ins Spiel zurück.“

So war es auch. Allerdings mussten sich die Gastgeber nicht vorwerfen lassen, es zu Beginn der zweiten Halbzeit nicht versucht zu haben. Sie kamen kurzzeitig näher. Dabei profitierten sie davon, dass der HCOB im Angriff Torgelegenheiten ausließ und in der Abwehr nachlässiger agierte. Zusätzliche Hektik kam auf, als die Schiedsrichter kurz nacheinander zweimal Rot zückten. Erst musste Axel Goller nach einem Foul an Felix Schmitt vom Feld, dann Pforzheims Max Lupus nach einem Gesichtstreffer beim Siebenmeter. Die SG kam auf 16:21 ran und es waren noch 20 Minuten auf der Uhr.

Aber die Gäste aus dem Murrtal fanden nach einer Auszeit umgehend in die Spur zurück. Sie legten in der Abwehr wieder eine Schippe drauf, kamen zu Ballgewinnen und konterten. Vier Tore in vier Minuten bedeuteten das 26:17. Pforzheims Anrennen war beendet und der Sieg nach einer Dreiviertelstunde endgültig eingetütet. Ein HCOB-Spieler absolvierte in den Schlussminuten sein Comeback: Tim Dahlhaus kehrte nach langer Verletzungspause aufs Feld zurück. Daniel Brack freute sich, „es ist hilfreich, dass er wieder dabei ist. Er wird noch Zeit brauchen, aber das war heute ein wichtiger Schritt.“ Der Linkshänder führte sich mit zwei Toren und einer guten Vorarbeit erfolgreich ein, gab sich aber bescheiden: „Das war heute einfach für mich. Die Jungs hatten die Vorarbeit gemacht und ich durfte mich austoben.“ Für den HCOB bedeutet seine Rückkehr eine zusätzliche Option im Rückraum – und das war neben dem sehr deutlichen 36:24-Erfolg eine weitere erfreuliche Botschaft an dem Abend.

SG Pforzheim/Eutingen Luckert, Studentkowski, Tschentscher – Mauch (2), Hohnerlein (1), Bleh, Broschwitz (5/3), Schneider, Schmitt (2), Schlögl, Anselm (5), Mariani (3), Boschmann, Catak, Mikita (2), Lupus (2/2).

HC Oppenweiler/Backnang Stasch, Müller – Schliedermann (5), Newel (5), Buck (4/1), Schmid (3), Dangers (1), Diebel, Dahlhaus (2), Schmiedt (1), Orlich, Goller (10/6), Frank (2), Maurer (2), Rauh (1).

Siebenmeter 5/7:7/8 (Broschwitz scheitert an Stasch, Lupus an Müller – Buck scheitert an Tschentscher). – Zeitstrafen 14:8 Minuten (Catak/dreimal, Lupus/einmal und nach Disqualifikation, Hohnerlein, Boschmann – Diebel/nach Disqualifikation, Goller/nach Disqualifikation, Dangers, Schmiedt). – Schiedsrichter Staszak/Walter (Schmelz/ Karlsruhe). – Zuschauer 600.

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Erstellt:
4. März 2024, 06:00 Uhr

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