Die Leistung in Pirmasens ist die Messlatte

Fußball-Regionalligist Großaspach will im Heimspiel gegen den Bahlinger SC am Samstag um 14 Uhr an den 4:0-Sieg in der vergangenen Woche anknüpfen. Mit einem Dreier könnte die SG Sonnenhof im Idealfall schon auf den 15. Platz klettern, der am Ende wohl die Rettung bedeutet.

Can Karatas (am Ball) kehrt in den Großaspacher Kader zurück und ist eine Option für die offensiven Außenbahnen.Foto: A. Becher

© Alexander Becher

Can Karatas (am Ball) kehrt in den Großaspacher Kader zurück und ist eine Option für die offensiven Außenbahnen.Foto: A. Becher

Von Steffen Grün

Die Erleichterung in Reihen der SG Sonnenhof war groß, nachdem das Team mit dem Kantersieg in Pirmasens die erhoffte Reaktion auf die bittere Heimpleite gegen Schott Mainz gezeigt hatte. Nun soll auch im eigenen Stadion der erste Sieg im neuen Kalenderjahr her, morgen um 14 Uhr wird Bahlingen im Großaspacher Fautenhau erwartet. Das ist die Situation vor diesem Duell.

Die ersten zwei Spiele: Vor allem mit der Verpflichtung von Sascha Mölders hatten die SG-Verantwortlichen in der Winterpause eine Aufbruchstimmung erzeugt, der mit dem 0:1 gegen Schott Mainz ein herber Dämpfer versetzt wurde. Dass der Letzte danach auch gegen den VfB Stuttgart II mit 2:1 gewann, relativiert die Niederlage vielleicht ein bisschen, aber wichtig war vor allem Großaspachs Reaktion. „Wir haben viel richtig und viel gut gemacht“, sagt Trainer Hans-Jürgen Boysen mit Blick aufs 4:0 beim FK Pirmasens am vergangenen Samstag und präzisiert: „Wir haben im gesamten Mannschaftsgefüge eine gewisse Dominanz ausgestrahlt, waren hellwach, haben kaum etwas zugelassen und darüber hinaus selbst vier Tore erzielt.“ Diese Intensität und den Zug zum Tor müsse man beibehalten, um nun einen Heimsieg nachlegen zu können.

Die Lage im Keller: Trotz des 4:0-Siegs in Pirmasens verharrte Großaspach auf dem 18. und vorletzten Platz. Trotzdem hat sich die Situation aufgehellt, denn die SG Sonnenhof ist näher ans rettende Ufer herangerückt. Waren es nach dem 0:1 gegen Mainz noch vier Punkte, die Boysens Team vom wohl ausreichenden 15. Rang trennten, so ist es nun nur noch einer. Mehr als vier Absteiger gibt es lediglich dann, wenn es in der Dritten Liga einen Verein erwischt, der in die Regionalliga Südwest wandert. Und das ist unwahrscheinlich, denn das derzeit am schlechtesten platzierte Team, auf das dies zutreffen würde, ist der SC Freiburg II. Die Erstliga-Reserve hat als Elfter schon ein Zehn-Punkte-Polster auf die Abstiegszone.

Der morgige Gegner: Der Bahlinger SC befindet sich als Tabellensiebter mit seinen 35 Punkten aus 23 Partien jenseits von Gut und Böse. Die Aufstiegsaspiranten sind enteilt, die Abstiegszone ist elf Zähler entfernt – da dürfte nach oben nichts mehr drin sein und nach unten nichts anbrennen. Die Gäste vom Kaiserstuhl blieben zuletzt sechs Punktspiele in Serie ungeschlagen, auf drei Siege und ein Remis im alten Jahr folgten nach dem Neustart noch zwei Unentschieden (0:0 in Gießen, 1:1 gegen Steinbach Haiger). Boysen sieht im Rivalen eine seit Jahren gewachsene „sehr spielstarke Mannschaft mit einem guten Umschaltspiel“. Mit Nico Gutjahr gehört ein Ex-SG-Spieler zu den Leistungsträgern. Seit Aspachs Drittliga-Abstieg ist Bahlingen zudem nahezu ein Angstgegner, aus den drei Duellen der vergangenen 13 Monate holte die SG Sonnenhof keinen Punkt. In der Vorsaison gab es beim BSC ein 0:1 und daheim ein 1:3, das Hinspiel in dieser Runde endete wieder mit einem 0:1. Insgesamt sieht die Bilanz nach bisher neun Pflichtspielen zwischen beiden Klubs besser aus, denn von den sechs Oberliga-Partien zwischen 2006 und 2009 gewann die Elf aus dem Fautenhau vier. Hinzu kamen ein Remis und eine Niederlage.

Die nächsten Wochen: Im März muss Aspach zunächst zum Neunten nach Balingen. Dann werden die auch noch nicht in sicheren Gefilden weilenden Aalener, die sich zuletzt unter lautem Getöse von Coach Uwe Wolf trennten, zum württembergischen Duell erwartet. Ein Kellerduell ist nach derzeitigem Stand das Gastspiel in Gießen. Der März endet mit dem Heimspiel gegen Steinbach Haiger, der April beginnt mit der kurzen Fahrt nach Stuttgart zum VfB II.

Das Personal: „Never change a winning team“ – diesem Motto kann Boysen auf keinen Fall folgen. Der SG-Trainer muss seine Startelf im Vergleich zu Pirmasens umbauen, denn zwei Akteure, die in der Vorwoche begannen, fallen aus. Zum einen Manuel Konrad, der sich vor seiner Auswechslung an den Oberschenkel gegriffen hatte, ehe später tatsächlich ein Muskelfaserriss diagnostiziert wurde. Zum anderen Sebastian Schiek, der krankheitsbedingt passen muss. Damit sind also ein Platz im zentralen Mittelfeld und die Position des Rechtsverteidigers vakant. Neben Konrad und Schiek fehlen noch Darius Held (Muskelfaserriss) und der erkrankte Vincent Sadler. Dagegen kehren Kai Gehring und Can Karatas zurück.

Tickets und Übertragung

Zuschauer Die Kassen öffnen um 12.30 Uhr, doch es gibt auch den Online-Ticketverkauf unter www.eventimsports.de/ols/sg94/de/ einzelkarten. Ab sofort gilt die 3-G-Regel (geimpft, genesen, getestet). Bei Schülern genügt die Vorlage des Schülerausweises, außer in den Ferien. Das Tragen eines medizinischen Mund-Nasen-Schutzes ist Pflicht bis zum Platz, dort darf die Maske dann weg.

Livestream Wer nicht im Stadion sein kann, hat trotzdem die Möglichkeit, das Spiel anzuschauen. „Dorfklub TV“ überträgt die Partie mit Kommentator. Ein Tagespass unter www.leagues.football/sga kostet 5 Euro. Für 20 Euro gibt es die Dauerkarte für alle verbleibenden Übertragungen in dieser Saison.

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Erstellt:
25. Februar 2022, 06:00 Uhr

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