Drei Neue will die SG Sonnenhof noch holen

Die Umbauarbeiten im Kader des Fußball-Regionalligisten Großaspach sind knapp zwei Wochen vor dem Saisonstart weit vorangeschritten, aber nicht vollendet. Sportchef Joannis Koukoutrigas sucht weiterhin nach einem Innenverteidiger, einem Linksverteidiger und einem Stürmer.

Zwei oder auch drei Kandidaten für eine Position können zu wenig sein, da Talente wie Elias Rahn, Vincent Sadler oder Flavio Santoro noch Entwicklungszeit brauchen. Viele Spieler sind aber auch in der Lage, mehrere Rollen einzunehmen, was die Flexibilität erhöht.

Zwei oder auch drei Kandidaten für eine Position können zu wenig sein, da Talente wie Elias Rahn, Vincent Sadler oder Flavio Santoro noch Entwicklungszeit brauchen. Viele Spieler sind aber auch in der Lage, mehrere Rollen einzunehmen, was die Flexibilität erhöht.

Von Steffen Grün

Wenn die Kaderplanung beginnt, ähnelt sie einem schlecht sortierten Puzzle. Wie Einzelteile liegen die Namen der vorhandenen Spieler vor den Verantwortlichen und es ist zunächst die Frage zu beantworten, welche davon in ein stimmiges Gesamtbild passen könnten und welche nicht. Manche müssen auch verbaut werden, weil sie einen Vertrag haben und nicht gegen ihren Willen abzugeben sind. Andere können nicht verbaut werden, weil ihr Kontrakt endet und sie keineswegs gewillt sind, die Unterschrift unter ein verlängertes Arbeitspapier zu setzen. In einem weiteren Schritt geht es darum, wie viele neue Teile auf der Wunschliste stehen und welche Anzahl es insgesamt sein soll.

Eine Menge zu tun ist meistens vor allem dann, wenn eine enttäuschende Runde hinter dem Verein liegt. Wie im aktuellen Fall der SG Sonnenhof, die von der Dritten Liga auf direktem Wege in die Oberliga durchgereicht worden wäre, wenn es in der Regionalliga die eigentlich vorgesehenen sechs und nicht nur zwei Absteiger gegeben hätte. Mittlerweile haben neun Mann den Fautenhau verlassen, von denen sieben allenfalls Nebenrollen spielten oder Statisten waren. Dagegen hätte Aspach seinen Torjäger gern behalten, doch der von Bayern München II ausgeliehene Marvin Cuni wurde nach 19 Treffern bei 34 Einsätzen in die Reserve des Rekordmeisters zurückbeordert. Ein Spezialfall war Julian Leist: Trotz Vertrag drängte der Ex-Kapitän vehement auf die Rückkehr zu den Stuttgarter Kickers. Als die Ablösesumme passte, durfte der 33-Jährige gehen.

Offiziell stehen neun Abgängen bislang neun Zugänge gegenüber, darunter sind jedoch zwei vertraute Gesichter: Jonas Brändle und Can Karatas spielten bereits in der Vorsaison für die SG, erst jetzt wurden sie aber endgültig von Heidenheim und Bayern München II losgeeist. Die richtigen Neuen sind Steven Lewerenz, David Hummel, Fabian Messina, Bastian Frölich, Lukas Müller, Elias Rahn und Torwart Maximilian Reule, der nach einem Jahr aus Ulm zurückkehrte.

Joannis Koukoutrigas: „Wir wollenuns etwas breiter aufstellen“

So bilden den Kader derzeit 21 Feldspieler und 3 Keeper. Weil der Sportchef vor einigen Wochen von der Formel 22+3 gesprochen hatte, wäre nur noch eine Planstelle zu besetzen. Koukoutrigas hat diese Marke aber hochgesetzt: Weil Talente wie Flavio Santoro oder Elias Rahn „noch Zeit brauchen, um sich weiterzuentwickeln, wollen wir uns etwas breiter aufstellen“. Bedeutet: Es könnten auch 24 Feldspieler sein, zumal aktuell einige verletzungs- und krankheitsbedingte Ausfälle zu beklagen sind. Wenn aber plötzlich alle Akteure fit sein sollten, „wird sich der eine oder andere vielleicht überlegen, ob er den Verein verlässt“, ahnt Koukoutrigas. Hier ein Überblick über den Stand in den einzelnen Mannschaftsteilen.

Tor Maximilian Reule ist momentan das Sorgenkind. Der 27-Jährige, der als Favorit auf den Status als Nummer eins gegolten hatte, schaute bislang fast nur zu. Zunächst verurteilten ihn Muskelfaserrisse in beiden Oberschenkeln zum Nichtstun. Zuletzt im Trainingscamp in Miesbach mischte Reule zeitweise mit, nun bildeten sich beidseitige Blutergüsse. Laut Arzt geht wieder 14 Tage nix, damit hütet David Nreca-Bisinger beim ersten Punktspiel in Hoffenheim am 15. August das Tor. „Er hat einen weiteren Entwicklungsschritt gemacht“, attestiert Koukoutrigas dem 19-Jährigen, dem in der Vorsaison bei allem Talent noch der Ruf als Bruder Leichtfuß vorauseilte: „Wir sind also trotzdem gut aufgestellt.“ Passieren sollte dem U-21-Nationalkeeper des Kosovos aber nichts. U-19-Torwart Lukas Britzelmeir soll nicht ins kalte Wasser geworfen werden.

Abwehr Der neue Trainer Steffen Weiß setzt auf eine Viererkette, die sich auf zwei Positionen aber noch fast von alleine aufstellt. Es fehlen Alternativen zu Linksverteidiger Jonas Brändle und zum linken Innenverteidiger Kai Gehring. Fallen diese Kicker aus (wie Gehring wegen der Rotsperre in den ersten drei Saisonspielen), müssen Kollegen aushelfen, die eigentlich auf anderen Positionen zu Hause sind. Das ist nichts Ungewöhnliches, zumal viele Akteure mehrere Rollen ausüben können, dennoch will Koukoutrigas hier noch nachlegen. Solange kein Vollzug vermeldet werden kann, gelten Nachwuchshoffnung Vincent Sadler sowie die eigentlich als Rechtsverteidiger eingeplanten Ken Gipson und Bastian Frölich als erste und durchaus geeignete Alternativen.

Mittelfeld Egal, ob die Grundordnung ein 4-1-4-1 oder 4-3-3 ist: Benötigt werden ein Sechser und zwei Achter im zentralen Mittelfeld. Zudem braucht es zwei Mann für die offensiven Außenbahnen, die nominell zum Vierer-Mittelfeld oder Dreier-Angriff zählen. Für die zentralen Positionen hätte SG-Trainer Steffen Weiß die Qual der Wahl, wenn nicht Mohamed Diakite nach seinem Knorpelschaden erst Ende August wieder einsteigen könnte oder wie derzeit etwa Jonas Meiser ausfällt. Im Pokalspiel bei der SG Sindringen/Ernsbach wurde zudem Andrew Owusu angeschlagen ausgewechselt. Personalnot herrscht hier trotzdem nicht, auch auf den Flügeln gibt’s genug Möglichkeiten.

Angriff Es wird noch eine Verstärkung gesucht, obwohl es für die Rolle des Stoßstürmers mit David Hummel, Jan Ferdinand und Flavio Santoro drei Anwärter gibt. Das könnte darauf hindeuten, dass bei Santoro eine Leihe im Raum steht, um ihm anderswo Spielpraxis zu verschaffen. Eventuell würden auch Ferdinand keine Steine in den Weg gelegt. Mit Mounir Bouziane war ein erfahrener Angreifer im Trainingslager dabei, bisher gibt es aber keine Einigung. „Wir sind so verblieben, dass er sich ein paar Tage Gedanken macht und wir weiterhin den Transfermarkt sondieren“, erklärt Koukoutrigas. Hört sich an wie bei Dominik Widemann, der trotz seines ausgelaufenen Vertrages vielleicht doch bleiben sollte, ehe davon zuletzt nichts mehr zu hören war.

WFV-Pokal-Spiel steht an

Herausforderung In der dritten Runde des WFV-Pokals steht die SG Sonnenhof Großaspach am morgigen Mittwoch vor einer hohen Hürde. Der Fußball-Regionalligist, der sich bislang bei den Landesligisten Schwäbisch Hall (3:2) und Sindringen/Ernsbach (3:0) durchsetzte, muss nun beim ambitionierten Oberligisten FSV 08 Bietigheim-Bissingen antreten. Die Partie im Stadion am Bruchwald wird um 19 Uhr angepfiffen.

Wiedersehen An der Enz trifft der Verein aus dem Fautenhau auf einen alten Bekannten. Die Hausherren werden von Markus Lang angeleitet. Der 45-Jährige war bereits 2013 unter Rüdiger Rehm als Assistenzcoach bei der SG Sonnenhof und kehrte 2018 nach seiner erfolgreichen Zeit bei der TSG Backnang in derselben Rolle sowie als U-19-Trainer und Nachwuchskoordinator zurück. Mehrmals war Lang zudem Interimstrainer beim Drittliga-Team. Als er nach dem Abstieg in die Regionalliga nicht zum Chefcoach befördert wurde, beendete er seine Tätigkeit und heuerte im Dezember 2020 beim FSV an.

Personal Den Einzug ins Achtelfinale muss Großaspach morgen ohne Mohamed Diakite, Jonas Meiser, Maximilian Reule (alle verletzt), Bastian Frölich, Flavio Santoro und Sebastian Schiek (alle erkältet) schaffen.

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Erstellt:
3. August 2021, 06:00 Uhr

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