Ein Mix aus bewährten und neuen Kräften bei der TSG Backnang Turnen

Backnangs Turnmänner sind mittlerweile fast ein Jahrzehnt in der Dritten Bundesliga beheimatet und gehen die neue Saison entsprechend entspannt an. Dabei weiß die Riege, dass es erneut eine schwierige Runde wird und die TSG nur den Klassenverbleib im Blick hat.

Blicken trotz erneuten Aderlasses durchaus zuversichtlich den Aufgaben entgegen (von links): Björn Kuhn, Urs Böckheler, André Schieber, Timo Bauer, Luca Dörksen, Bastian Wullert, René Graminske, Florian Ellinger, Tom Fischer, Philipp Buchner, Yasir Al-Dulaimi und Nikita Sirosh. Auf dem Foto fehlen Jonathan Cocks, Timo Bölcke, Max Blessing, Tim Tasol. Foto: Chris Cocks

© CHRISTOPHER COCKS

Blicken trotz erneuten Aderlasses durchaus zuversichtlich den Aufgaben entgegen (von links): Björn Kuhn, Urs Böckheler, André Schieber, Timo Bauer, Luca Dörksen, Bastian Wullert, René Graminske, Florian Ellinger, Tom Fischer, Philipp Buchner, Yasir Al-Dulaimi und Nikita Sirosh. Auf dem Foto fehlen Jonathan Cocks, Timo Bölcke, Max Blessing, Tim Tasol. Foto: Chris Cocks

Von Robert Steiner

Selbstverständlich ist es für Backnangs Turner immer noch nicht, dass sie seit nunmehr neun Jahren ununterbrochen in der Dritten Bundesliga starten. Die ganz große Aufregung ist aber sowohl bei den Sportlern als auch bei den Verantwortlichen nach dieser langen Zeit nicht mehr vorhanden. Dafür ist der Klub aus dem Murrtal nun schon lange genug dabei, kennt sich in der Liga bestens aus und hat vergangenes Jahr im Abstiegskampf die Nerven bewahrt. Deshalb wissen Backnangs Männer, was sie zu tun haben, wenn die Liga am Samstag ab 17 Uhr mit einem Heimwettkampf in der Sporthalle Katharinenplaisir in die nächste Runde geht. Daran ändert die Tatsache nichts, dass sich im Kader neben einigen Turnern, die bereits den Aufstieg 2014 mitgemacht haben, auch einige neue Gesichter finden. Klar ist allen, dass es erneut nur darum geht, eine weitere Drittliga-Runde möglich zu machen.

Mannschaftsführer Björn Kuhn geht jedenfalls davon aus, dass er und sein Team vor allem nach hinten schauen müssen. Der 30-Jährige und inzwischen älteste Turner in der TSG-Riege verspricht: „Natürlich geben wir auch dieses Jahr wieder alles, um die Zugehörigkeit zur Deutschen Turnliga zu erhalten.“ Er selbst will dabei vorangehen und die Riege organisatorisch, sportlich und moralisch anführen. Bei den Wettkämpfen wird er dabei im Coaching von Nico Layer unterstützt, der für die Taktik zuständig ist. Dabei versucht er den richtigen TSG-Turner zu finden, um in den Duellen Mann gegen Mann zu punkten. Unterstützend zur Seite stehen in einem Art Trainerteam dem mitturnenden Kuhn und seinem Co-Coach Layer noch Bastian Wullert, der an den Ringen, dem Barren, dem Pauschenpferd und dem Reck eingesetzt werden kann, sowie der erfahrene Florian Ellinger. Der geht in seine vermutlich letzte Saison. Ellinger hat angekündigt, dass er nach dieser Runde die Turnriemchen an den Nagel hängt. Nach über 20 Jahren an den Geräten will er etwas kürzertreten, bleibt als Kampfrichter, Trainer und Betreuer dem Verein aber erhalten.

Der jahrelange Stamm des TSG-Teams dünnt immer mehr aus

Florian Ellinger ist nicht der einzige altgediente Backnanger, der sich langsam, aber sicher zurückzieht. Auch Jonathan Cocks kann aufgrund von Familienzuwachs und neuem Job nur noch stark eingeschränkt trainieren. Er hat sich dennoch für zwei bis drei Geräte angeboten und wird dementsprechend auch eingesetzt. Timo Bölcke wiederum studiert aktuell in Frankreich und kommt lediglich zum letzten Wettkampf nach Backnang. Luca Dörksen macht wahrscheinlich noch weniger. Er hält sich nur als Ersatzmann bereit. Connor Heiland steht gar nicht mehr zur Verfügung und Luis Ertel hatte ja schon zuvor seinen Abschied aus dem aktiven Ligabetrieb mitgeteilt. Positiv ist, dass sich Tim Tasol zu einer wichtigen Stütze der Mannschaft entwickelt hat und vielseitig eingesetzt werden kann.

Das alles bedeutet, dass die TSG immer wieder auf Nachrücker aus der zweiten Mannschaft angewiesen sein wird. Dort gilt allerdings die Regel: Wer über 18 Jahre alt ist und in der Dritten Bundesliga mehr als siebenmal an den Geräten zum Einsatz kommt, darf im Folgejahr nicht mehr in der Liga des Schwäbischen Turnerbunds starten. Dies betrifft bei Backnang Max Blessing, André Schieber, Urs Böckheler, René Graminske, Timo Bauer und Tom Fischer. Das heißt, dass sie im Schnitt pro Wettkampf nur ein Gerät turnen dürfen, ansonsten sind sie raus aus der STB-Liga.

Selbige Vorgaben gelten auch für einen der beiden Zugänge. Denn dank des schon jahrelang bestehenden guten Verhältnisses zum TSV Schmiden werden mit Nikita Sirosh (17) und Yasir Al-Dulaimi (25) erneut zwei Sportler mit einem Zweitstartrecht für die TSG turnen. Mit dem jungen Sirosh hat einer davon gerade erst bei der deutschen Mehrkampfmeisterschaft in Hessen im Jahnkampf (je zwei Disziplinen Turnen, Leichtathletik und Schwimmen/Kunstspringen) den Titel in der Altersklasse 16/17 gewonnen. Der erfahrenere Al-Dulaimi wiederum startete vor fünf Jahren für den Irak bei der Turn-WM in Doha an drei Geräten.

Die TSG geht davon aus, dass der Kader etwas stärker ist als vergangenes Jahr

Um die Stärke der beiden weiß allerdings auch deren Stammverein aus Schmiden, der die zwei nächstes Frühjahr deshalb ebenfalls benötigt. Daher wird Yasir Al-Dulaimi wie die sechs Backnanger STB-Liga-Turner nicht mehr als sieben Geräteeinsätze haben. Die Hilfe aus Schmiden sorgt dennoch dafür, dass der TSG-Kader auf breiterer Basis steht. Im gemeinsamen Trainingslager Anfang September in heimischer Halle zeigten Sirosh und Al-Dulaimi ihr Können und wurden gut ins Team integriert.

Auf diese Mannschaft warten diese Runde gleich drei neue Gegner. Mit Zweitliga-Absteiger TG Allgäu, dem Aufsteiger und Ex-Erstligisten KTT Heilbronn sowie der von der Nord- in die Südstaffel gewechselten KTV Hohenlohe sind alle drei eher Hochkaräter. Hinzu kommen die bekannten Gegner TSV Karlsruhe-Grötzingen, TSV Unterföhring, TG Wangen-Eisenharz und USC München. Vor allem das Heimduell zum Saisonabschluss mit dem USC hat die Backnanger Riege im Blick. Die Münchner gelten im Kampf um den Klassenverbleib als größter Rivale und der direkte Vergleich könnte über Wohl oder Wehe entscheiden.

Die Wettkampftermine der TSG

23. September Backnang – TSV Karlsruhe-Grötzingen (17 Uhr, Katharinenplaisirhalle).

30. September TSV Unterföhring – Backnang (16 Uhr, Sportzentrum Unterföhring).

7. Oktober Backnang – TG Allgäu (17 Uhr, Katharinenplaisirhalle).

14. Oktober TG Wangen-Eisenharz – Backnang (15 Uhr, Ebnetsporthalle Wangen).

21. Oktober Backnang – KTV Hohenlohe (17 Uhr, Katharinenplaisirhalle)

28. Oktober KTT Heilbronn – Backnang (17 Uhr, Mörike-Realschul-Halle Heilbronn).

11. November Backnang – USC München (18 Uhr, Katharinenplaisirhalle).

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Erstellt:
21. September 2023, 06:00 Uhr

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