Eine ganz harte Nuss für die SG

Auf Aspachs runderneuerten Fußball-Regionalligisten wartet in der dritten Runde des WFV-Pokals der mit einigen Zweit- und Drittliga erfahrenen Spielern verstärkte Oberliga-Titelfavorit Freiberg.

Blickt mit der Großaspacher Mannschaft einer richtig schweren Pokal-Aufgabe entgegen: Trainer Hans-Jürgen Boysen. Foto: A. Becher

© Alexander Becher

Blickt mit der Großaspacher Mannschaft einer richtig schweren Pokal-Aufgabe entgegen: Trainer Hans-Jürgen Boysen. Foto: A. Becher

Von Uwe Flegel

„Wir brauchen nach wie vor noch Zeit, um unser Spiel über eine deutlich längere Zeit durchzubekommen“, macht SG- Coach Hans-Jürgen Boysen klar, dass die Aspacher Findungsphase nach dem Abstieg andauert. Eigentlich klar, müssen die Fußballer aus dem Fautenhau doch weitgehend ein neues Team aufbauen. Für die Regionalliga hat die SG Sonnenhof noch bis 5. September Zeit. Im WFV-Pokal geht’s dagegen am Mittwoch richtig in die Vollen. Ab 17.15 Uhr gastiert der Ex-Drittligist in der dritten Runde beim Oberliga-Titelfavoriten SGV Freiberg (Wasenstadion). Eine harte Nuss, weiß Boysen und erklärt: „Der SGV verfügt über eine hohe Qualität.“

In Zeiten von Covid 19 heißt es, flexibel zu sein. Für Großaspach zum Beispiel gibt es in der Vorbereitung auf die Regionalliga-Saison fast keine Testspiele, dafür aber viele Erfahrungen im WFV-Pokal. Zuerst war die SG im Viertel- und Halbfinale des Wettbewerbs der vergangenen Saison gefordert, nun bereits zweimal im aktuellen Wettbewerb. Nach diesen insgesamt vier Partien fällt die Bilanz durchwachsen aus. Auf der einen Seite stehen ein 1:0 beim Regionalliga-Rivalen VfB Stuttgart II sowie ein 3:0 und zuletzt ein 6:0 gegen die Landesligisten Sindringen-Ernsbach und Türkspor Neckarsulm. Auf der anderen Seite prangt das 0:6 vor gut zwei Wochen beim Regionalliga-Kontrahenten und mittlerweile erneuten WFV-Pokalsieger SSV Ulm.

Aspachs Coach versucht, diese Ergebnisse mit Blick auf die Entwicklung seiner Elf einzuordnen. Neckarsulm sieht er als Fortschritt an. Ein 5:0 zur Halbzeit bei einem Landesligisten ist für einen Regionalligisten ja mehr als nur standesgemäß. Dass nach der Pause etwas die Ideen fehlten, sei auch mit der Rückkehr aus dem Trainingslager tags zuvor zu begründen, so Boysen, der positiv hervorhebt, dass „wir erneut ohne Gegentor geblieben sind und mit dem Erreichen der nächsten Runde unsere Aufgabe erfüllt haben“.

Der 63-Jährige weiß allerdings, dass nun ein ganz anderes Kaliber bezwungen werden muss, will die SG am Mittwoch, 2. September, im Achtelfinale beim Landesligisten Olympia Laupheim gastieren. Schließlich hat sich Freiberg vor dieser Saison mit mehreren Zweit- und Drittliga erfahrenen Akteuren verstärkt. Boysen urteilt: „Die Art und Weise, wie der SGV Fußball spielt, macht ihn für mich zu einem Kandidaten auf die Meisterschaft in der Oberliga.“ Wobei das Freiberger 1:1 zum Rundenstart am Samstag in Backnang zeigte, dass sich die Elf des Ex-TSG-Coaches und einstigen SG- Co-Trainers Evangelos Sbonias angesichts von 21 Ab- und 19 Zugängen wie Großaspach erst noch finden muss.

Hans-Jürgen Boysen sieht seine Mannschaft für die morgige Partie jedenfalls gut gerüstet, denn „unser Kader gewinnt immer mehr an Struktur und Gesicht“. Zudem sieht es personell gut aus, sind bei Großaspach doch bis auf Georgios Pintidis (Leisten-OP) alle Mann an Bord.

Drei Pokalduelle, fünf Ex-Aspacher, zwei Liveticker, ein Video

Dreimal standen sich beide Klubs in jüngster Vergangenheit im WFV-Pokal gegenüber. Nur einmal siegte die SG. Am 21. August 2013 schlug der von Rüdiger Rehm gecoachte damalige Regionalligist den Oberligisten nach Toren von Michele Rizzi und Simon Skarlatidis mit 2:0. Als Drittligist gab es für Aspach beim SGV dagegen nichts zu holen. Unter Trainer Uwe Rapolder ging das Viertelfinale am 15. November 2014 mit 0:1 und unter Oliver Zapel das Achtelfinale am 1. November 2016 mit 0:4 nach Verlängerung verloren.

Im aktuellen Freiberger Kader haben fünf Akteure eine Aspacher Vergangenheit. Neben dem mittlerweile 37-jährigen Torhüter Sven Burkhardt sind das die Verteidiger Lukas Hoffmann und Yannick Thermann, Mittelfeldspieler Julian Grupp und Angreifer Marco Grüttner, der mit der SG einst von der Verbands- in die Oberliga aufstieg.

Wer morgen nicht im Stadion ist, der kann dank des Livetickers unserer Zeitung ab 17.15 Uhr unter www.bkz.de/sg-sonnenhof trotzdem stets am Ball sein. Zudem gibt es unter www.fupa.net/rems-murr von Ole Figelius einen Video-Liveticker. Er sorgt auch dafür, dass unter www.bkz.de nach der Partie ein Video mit den Toren zu sehen ist.

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Erstellt:
25. August 2020, 06:00 Uhr

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