Elias Newel: Erst das Bundesligadebüt für Frisch Auf Göppingen, dann im DHB-Trikot

Der 19-jährige Handballer Elias Newel wird für seine starken Auftritte beim Drittligisten HC Oppenweiler/Backnang belohnt. Nach seinen ersten beiden Pflichtspieleinsätzen für den Traditionsverein aus dem Filstal absolviert der 1,82 Meter große Rückraumspieler seine ersten zwei Partien im deutschen Juniorennationalteam.

Elias Newel war in den vergangenen vier Wochen nicht nur für den HCOB am Ball. Der talentierte Rückraumspieler feierte sein Debüt für Frisch Auf Göppingen und im deutschen Juniorennationalteam. Foto: Alexander Becher

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Elias Newel war in den vergangenen vier Wochen nicht nur für den HCOB am Ball. Der talentierte Rückraumspieler feierte sein Debüt für Frisch Auf Göppingen und im deutschen Juniorennationalteam. Foto: Alexander Becher

Von Alexander Hornauer

Es sind spannende Wochen für Elias Newel. Neben den Drittliga-Partien mit dem HC Oppenweiler/Backnang stand zuletzt gegen den THW Kiel der erste Bundesliga-Einsatz für Frisch Auf Göppingen an. Und weil der 19-jährige Handballer mit guten Leistungen auf sich aufmerksam machte, folgten nun erste Nationalmannschaftseinsätze. Mit der U 20 des Deutschen Handball-Bunds gastierte er zu zwei Vergleichen in Portugal.

Vor gut einer Woche war Elias Newel noch betrübt, hatte er an jenem Samstagabend doch mit dem HCOB das Württemberg-Duell beim VfL Pfullingen verloren. Am Morgen drauf „bin ich aber schon wieder mit einem Lachen im Gesicht aufgewacht“. Göppingens Trainer Markus Baur hatte ihn fürs Bundesliga-Team nominiert. Bei Frisch Auf trainiert das Talent regelmäßig mit und kann dank eines Zweifachspielrechts auch mitspielen. Gegen Kiel blieb es nicht allein bei der Berufung: Elias Newel absolvierte im Frisch-Auf-Heimspiel gegen den THW seine ersten Bundesliga-Minuten und erzielte auf Anhieb sein erstes Tor. Dass Ex-Welt- und -Europameister Baur dem 19-Jährigen einiges zutraut, wurde daran deutlich, dass er ihn nicht erst ins Spiel brachte, als das Resultat ohnehin schon feststand, sondern in Phasen, in denen es um Sieg und Niederlage ging. Sein Pflichtspieldebüt für den Traditionsverein hatte Elias Newel schon vor einigen Wochen absolviert. Im DHB-Pokal setzte er sich mit Göppingen beim TBW Lemgo durch.

Keine Zeit, sich groß über die zweite Saisonniederlage des HCOB zu ärgern

So wie Elias Newel nach der Niederlage in Pfullingen nicht viel Zeit zum Ärgern hatte, so blieb ihm auch nach dem persönlichen Erfolgserlebnis des Bundesliga-Debüts nicht viel Zeit für den nächsten Höhepunkt. Bereits am Montag trat er die Reise zum ersten Lehrgang der neu formierten U 20 des Deutschen Handball-Bunds an der Sportschule in Hennef bei Bonn an. Die Nominierung durch Bundestrainer Martin Heuberger hatte ihn gefreut, „weil es mir die Bestätigung gibt, dass ich auf dem richtigen Weg bin.“ Ein Weg, der ihn aus der Jugend seines Heimatvereins HSG Isar-Loisach zunächst zum TSV Allach führte, einem in der Jugendarbeit erfolgreichen Klub aus München. Von dort zog es ihn im Sommer 2022 zum TV Plochingen und ein Jahr später zum HC Oppenweiler/Backnang. Die guten Leistungen im Dress des HCOB sorgten dafür, dass Elias Newel schnell ins Blickfeld von Martin Heuberger rückte. Der erfahrene Handballfachmann aus der Ortenau gewann mit der U 21 im Sommer den Weltmeistertitel und baut nun eine neue Mannschaft auf. Die nimmt am Ende dieser Saison als U 20 an der Europameisterschaft teil und im Jahr darauf dann als U 21 an der Junioren-WM.

Länderspielpremiere bei den Testspielen gegen Portugal

Viele der Sportler, die nun Deutschlands Farben im Nachwuchsbereich vertreten, waren bereits in der Jugendnationalmannschaft (U 18/19) am Ball. Elias Newel indes zählte zu den drei Novizen, die ihr Länderspieldebüt feierten. Ein paar Teamkollegen kannte er aber schon, „entweder von Spielen gegeneinander oder von vorherigen Maßnahmen“. Beim Lehrgang in Hennef ging es vor allem um taktische Inhalte und um gezieltes Training in der Kleingruppe. Danach gings für den deutschen Nachwuchs in Serpa, einer Kleinstadt im Süden Portugals, in zwei Länderspielen gegen die Altersgenossen von der iberischen Halbinsel. Die sind in dieser Altersklasse gut aufgestellt. „Das waren sehr schwere Spiele“, berichtet Newel. „Portugal hat sehr gut gespielt.“ Aber auch das deutsche Team hatte gute Szenen: „Wir haben während der Spiele eine gute Lernkurve hingelegt.“ Ging das erste Aufeinandertreffen noch 28:31 verloren, so setzte sich die deutsche Auswahl tags drauf 31:30 durch. Revanche gelungen.

Lob vom erfolgreichen Talentschmieddes Deutschen Handball-Bunds

Trainer Heuberger war mit den Auftritten zufrieden: „Es hat sich wieder gezeigt, dass Deutschland in allen Jahrgängen in der Breite sehr gut aufgestellt ist. Aber die Spieler wissen auch, dass sie noch Erfahrungen sammeln und ihre Hausaufgaben machen müssen.“ Seine erste Einschätzung zu Elias Newel: „Er muss sich noch in unser System einfinden, hat aber eine Technik und macht Sachen, die nicht jeder kann.“ Der Handballer selbst bekommt in den nächsten Tagen eine individuelle Rückmeldung: „Der Bundestrainer ruft an und ich erhalte mithilfe von Videomaterial aus dem Training und den Spielen ein ausführliches Feedback.“

Elias Newel ist guter Dinge, auch zu den nächsten DHB-Maßnahmen eingeladen zu werden. Zumal „es ein schönes Gefühl war, Deutschland international zu vertreten“, sagt der Sportler. Er ist guter Dinge, dass auch Oppenweiler/Backnang von seiner Woche bei der U 20 profitiert: „Die Nominierung hat mich gestärkt und ich habe einige neue Sachen mitgenommen.“ Nun will er fleißig weiterarbeiten, auf der einen Seite am Erfolg mit seinen Teams, auf der anderen Seite auch an seiner persönlichen Weiterentwicklung. Da fühlt er sich bei HCOB-Coach Daniel Brack wie auch bei Göppingens Markus Baur – in immerhin 228 Länderspielen für Deutschland als Spielmacher am Ball – gut aufgehoben: „Es ist schon ein großer Vorteil, dass mich beide Trainer in beiden Vereinen jeden Tag weiterbringen.“

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Erstellt:
8. November 2023, 09:55 Uhr

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