Erste barrierefreie Bushaltestellen fast fertig
In Murrhardt und Umgebung werden einige Bushaltestellen so umgebaut, dass das Ein- und Aussteigen für gehbehinderte oder in anderer Weise eingeschränkte Menschen möglich ist. In Fornsbach und in Murrhardt an zwei Schulen sind die Arbeiten schon weit fortgeschritten.
Von Christine Schick
Murrhardt. Wie andere Kommunen ist Murrhardt verpflichtet, sogenannten mobilitätseingeschränkten Menschen die Möglichkeit zu bieten, den öffentlichen Nahverkehr zu nutzen. Das bedeutet, dass ein Teil der Bushaltestellen barrierefrei umgebaut werden muss – mit finanzieller Unterstützung des Landes.
Der Gemeinderat hatte dazu ein ganzes Paket geschnürt, um den Umbau an folgenden Orten umzusetzen: in Fornsbach an der Alten Straße (mit einem Haltepunkt), in Murrhardt an der Hörschbachschule (1), am Heinrich-von-Zügel-Gymnasium (1), an der Stadthalle (1) sowie auf der Alm (2) und in Kirchenkirnberg (2), wobei die Arbeiten dort mit weiteren Umbauten verbunden sind. Dass die ersten vier Standorte nur jeweils eine barrierefreie Haltestelle benötigen, ist dem Umstand geschuldet, dass die Buslinien Schleifen fahren, sprich Hin- und Rückweg über ein und dieselbe Haltestelle verläuft.
Zum aktuellen Stand der Arbeiten berichtet Bürgermeister Armin Mößner, dass der Umbau in Fornsbach sowie in Murrhardt an der Hörschbachschule und am Heinrich-von-Zügel-Gymnasium weit fortgeschritten ist. Es fehlen noch die taktilen Elemente am Boden, an denen sich seheingeschränkte oder blinde Menschen orientieren können, sowie Markierungsarbeiten. In Fornsbach muss auch das Wartehäuschen wieder installiert werden. Bei der Haltestelle an der Stadthalle, auch Anlaufstelle für die Schulbusse des innerstädtischen Schulzentrums mit der Walterich- und Herzog-Christoph-Schule, haben die Arbeiten begonnen. Der Abschluss für alle vier Baustellen soll mit Rücksicht auf den Schulbetrieb in den Pfingstferien erfolgen.
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Im Mai folgen dann die beiden Bushaltestellen für den Teilort Alm – eine liegt an der Landesstraße 1066 in Fahrtrichtung Fornsbach, die zweite in der Brucknerstraße (bisher Lisztstraße). Zum Hintergrund erinnert Bürgermeister Mößner daran, dass der Grunderwerb zum Umbau der Haltestelle direkt an der Landesstraße in Fahrtrichtung Murrhardt nicht möglich war und man sich daher entschlossen habe, die Haltestelle innerhalb des Teilorts (Liszt-/Brucknerstraße) kurzfristig ins Programm mitaufzunehmen. „Dort hält zwar nicht jede Linie, aber die Taktung ist dennoch gut und ausreichend“, so seine Einschätzung.
Das umfangreichste Vorhaben ist das in Kirchenkirnberg. Dort verbindet die Stadt den Umbau zweier Bushaltestellen an der Kaltwaldstraße mit der Sanierung der Landesstraße 1150 in Richtung Gschwend bis zum Knotenpunkt Eichenkirnberg, dem Umbau der Zufahrt nach Vögelesreute und Anpassungen beim Kreisverkehr (wir berichteten). Start dafür ist im Juni; Mößner schätzt, dass für die Arbeiten zwei bis drei Monate eingeplant werden müssen.
Die Kosten für das Gesamtpaket belaufen sich auf ungefähr 635000 Euro, die Stadt kann aber mit Landeszuschüssen in Höhe von etwa 250000 Euro rechnen. Außen vor ist dabei die Sanierung der Bushaltestelle an der Landesstraße 1066, die das Land übernimmt, ebenso wie die Instandsetzung des dort verlaufenden Radwegs auf 200 Metern. Mit Blick auf die ersten Abrechnungen in Bezug auf den Umbau der Fornsbacher Bushaltestelle merkt Mößner aber auch an, dass dort bereits Mehrkosten entstanden sind, da belasteter Asphalt entsorgt werden musste.
Noch keine Lösung beziehungsweise keinen Lösungsansatz gibt es für die Haltestelle am Murrhardter Ärztehaus. Die Überlegung, dass diese im Besonderen barrierefrei mit dem Bus erreichbar sein sollte, liegt nahe. Allerdings sagt Mößner: „Die Verhältnisse dort lassen einen barrierefreien Umbau nicht ohne Weiteres zu.“ Erforderlich seien Abstimmungen mit dem Land, da die Haltestelle an der L1066 liegt.