Fahrstuhlteam TSG Backnang will endlich oben bleiben

Nach dem dritten Aufstieg binnen sechs Jahren soll das Gastspiel von Backnangs Volleyballerinnen in der Regionalliga erstmals länger als eine Saison dauern. Mit fünf Punkten aus den ersten vier Partien ist ein Anfang gemacht, die TSG hat ein kleines Polster auf die beiden Abstiegsplätze.

Trainer Markus Sutterer ist mit der bisherigen Ausbeute der TSG-Volleyballerinnen zufrieden, will das Polster auf die Abstiegsplätze aber zügig weiter vergrößern. Foto: Tobias Sellmaier

© Tobias Sellmaier

Trainer Markus Sutterer ist mit der bisherigen Ausbeute der TSG-Volleyballerinnen zufrieden, will das Polster auf die Abstiegsplätze aber zügig weiter vergrößern. Foto: Tobias Sellmaier

Von Steffen Grün

2017 hatten die TSG-Volleyballerinnen als Meister in der württembergischen Oberliga zum ersten Mal den Sprung in die Regionalliga Süd geschafft. Verstärkt mit Spielerinnen wie Anne Pötzl und Caroline Leuz, die heutzutage immer noch an Bord sind, fehlte als Neuling nicht viel zum Klassenverbleib. Ein weiterer Satzgewinn am letzten Spieltag beim 1:3 im Kellerduell bei Offenburg II, um genau zu sein. „Wir hatten eine starke Saison gespielt, umso größer war die Enttäuschung“, erinnert sich der damalige Trainer und derzeitige Abteilungsleiter Hans-Peter Richter. Dem Frust entsprang aber der Ehrgeiz, auf Anhieb in die vierthöchste Klasse zurückzukehren. Das klappte mit dem zweiten Oberliga-Titelgewinn, doch in der Regionalliga blieb es trotz abermals bewiesener Konkurrenzfähigkeit wieder bei einer Runde. Als bei zwei noch ausstehenden Partien aufgrund der Coronapandemie der Schlussstrich gezogen wurde, konnte sich die TSG als Drittletzter bereits nicht mehr retten.

Nun hat Backnang als Oberliga-Meister zum dritten Mal den Aufzug nach oben bestiegen und will sich endlich in der höheren Etage etablieren. Der von Hans-Peter Richter nach den Feierlichkeiten im März dieses Jahres angekündigte Versuch, sich „mit dem einen oder anderen Zugang verstärken“ zu wollen, konnte aber nur bedingt umgesetzt werden. Einzige Neue ist die bisherige Co-Trainerin Alexandra Berger, die nun immer dann als Zuspielerin im Einsatz ist, wenn es ihr Amt als Coachin von Fellbachs Oberliga- Männern zulässt. Mehr war unter anderem deswegen nicht drin, „weil die Suche nach Spielerinnen inzwischen sehr anspruchsvoll ist“, erklärt Markus Sutterer. „Sie haben viele Möglichkeiten“, betont der TSG-Trainer und verweist auf die vielen Vereine in der Region, die sich in gehobenen Spielklassen tummeln. Wer da allenfalls ein wenig Fahrgeld oder mal einen Mannschaftsabend bieten kann, hat es beim Werben nicht leicht.

Zwischen zwei Heimsiegen kassiert die TSG zwei Auswärtsniederlagen

Immerhin ist es Backnang aber gelungen, den Kader der vergangenen Saison komplett zu halten und mit dem eingespielten Team einen recht ordentlichen Start hinzulegen. „Wir sind mit fünf Punkten aus vier Spielen zufrieden“, sagt Markus Sutterer, „das ist in etwa das, was wir uns vorgestellt hatten“. Das 3:2 gleich zum Auftakt gegen Ditzingen war für den 57-Jährigen „ein wichtiges Signal, dass wir mithalten können“. Immerhin hatten die Gäste in der vergangenen Regionalliga-Runde den dritten Platz belegt und es wäre sogar ein 3:1 drin gewesen, das der TSG wegen der besonderen Volleyballarithmetik die vollen drei statt nur zwei Punkte beschert hätte. Einen solchen Dreier gab es dann zuletzt für das 3:1 im Heimspiel gegen den SV Fellbach, mit dem die Murrtalerinnen nach den Niederlagen beim MTV Ludwigsburg II (1:3) und beim aktuellen Tabellenführer VSG Ettlingen/Rüppurr (0:3) in die Erfolgsspur zurückkehrten. Im Rems-Murr- Duell half es Backnang ein bisschen, dass der SVF auf seine stärkste Zuspielerin verzichten musste. „Solche Chancen muss man nutzen, wenn es mit dem Klassenverbleib klappen soll“, betont Markus Sutterer.

Derzeit steht die TSG als Drittletzter nur direkt über dem Strich, hat aber bereits drei beziehungsweise fünf Zähler Vorsprung auf die Rivalen aus Heidelberg und Mannheim. „Wir dürfen uns auf diesem Polster auf keinen Fall ausruhen“, ermahnt der Trainer die Spielerinnen und verlangt schnell weitere Punkte, um sich im Feld der zehn Vereine von den zwei Abstiegsplätzen abzusetzen. „Das sind drei wegweisende Partien“, sagt Sutterer zu den nacheinander anstehenden Spielen gegen mögliche direkte Konkurrenten im Abstiegskampf (siehe Infobox).

Im Training gehe es derzeit darum, sich taktisch weiterzuentwickeln und im Angriff cleverer zu werden. „Steigerungspotenzial haben wir auch in der Blockabwehr“, erklärt der TSG-Coach, „am Aufschlag und an der Annahme wird ohnehin permanent gearbeitet.“ Was hilft, ist, dass mit Milana Schroeder, Caroline Leuz und Julia Ebel drei während der Vorbereitung noch verletzte Spielerinnen wieder einsatzfähig sind und zunehmend größere Spielanteile bekommen. Weil Emily Stückelmaier mit Rückenproblemen weiterhin ausfällt, Kim Prade derzeit auch nicht zur Verfügung steht und Melanie Wunderlich im November und Dezember vier Wochen im Ausland weilt, „hat sich die Personalsituation insgesamt aber noch nicht entspannt“. Das ist Markus Sutterers größte Sorge, denn „wenn die Personalprobleme nicht zu groß werden, bin ich recht optimistisch, dass wir den Klassenverbleib schaffen“. Die TSG will vom Fahrstuhlteam der vergangenen sechs Jahre zu einem Dauergast in der Regionalliga Süd werden.

So geht es für die TSG weiter

Nächste Spiele Erst am kommenden Samstag, 11. November, ist die TSG wieder im Einsatz und könnte mit einem Sieg beim Förderverein Tübinger Modell am derzeitigen Tabellensechsten vorbeiziehen. Danach folgen die Duelle mit den Teams, die aktuell hinter Backnang die beiden Abstiegsplätze belegen. Der Heidelberger TV kommt am 18. November ins Murrtal, zur VSG Mannheim muss die TSG am 25. November reisen.

Die Winterpause Mit dem Heimspiel gegen Freiburg (9. Dezember) und der ersten Rückrundenpartie in Ditzingen (16. Dezember) hat die TSG die Hälfte aller Saisonspiele absolviert. Danach ist Pause, ehe es im neuen Jahr am 13. Januar in Offenburg weitergeht. Das ausstehende Vorrundenduell mit demselben Gegner findet am 10. Februar statt.

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Erstellt:
4. November 2023, 06:00 Uhr

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