Mehr klimafreundliche Fernwärme
Freiburg kommt Versorgung mit Erdwärme näher
Die Universitätsstadt will mehr klimafreundliche Fernwärme - und setzt dabei auf die Tiefengeothermie. Der Standort für einen Bohrplatz wird nun eingegrenzt.
Von red/dpa
Die selbsternannte „grüne Stadt“ Freiburg kommt der Versorgung mit Erdwärme aus Tiefengeothermie einen Schritt näher. Wie der regionale Versorger Badenova mitteilte, ist vor allem die rund 20 Kilometer entfernte Gemeinde Hartheim im Kreis Breisgau-Hochschwarzwald geeignet, um nach heißem Thermalwasser zu bohren. Das betreffende Wasserreservoir liege aber auch unter den Gemeinden Bad Krozingen und Breisach. Mit Erdwärme aus Tiefengeothermie werden Wärmenetze gespeist und Stadtviertel mit Heizwärme versorgt.
Für Geothermie-Bohrungen gilt der Oberrheingraben zwischen Mannheim und Basel als besonders lohnend. Ab etwa zwei Kilometer unter der Erdoberfläche hat das Wasser bereits eine Temperatur von bis zu 100 Grad.
Wie Badenova berichtete, soll der Standort für die Bohrung und die Heizanlage Anfang 2025 endgültig festgelegt werden. Ende 2026 könnten dann Probebohrungen beginnen. Geplant ist eine Transportleitung nach Freiburg. Ende 2028 soll dann die gewonnene Wärme ins Fernwärmenetz eingespeist werden - es werden den Planungen nach bis zu 20 000 Menschen in der Region versorgt.
Risse in Häusern zerstörten Ruf der Geothermie
In der Drei-Länder-Region hatten Risse in Häusern im südbadischen Staufen sowie Erdbeben in der Schweiz und im ostfranzösischen Elsass den Ruf der Geothermie ramponiert. Vor allem Pfusch und Fehler waren damals die Gründe gewesen. In Staufen lösten missglückte Bohrungen starke Schäden aus.
Nach Angaben von Badenova sollen Bürgerinnen und Bürger in den betroffenen Gemeinden in den nächsten Monaten über das Tiefengeothermie-Vorhaben informiert werden.