Für die SG Sonnenhof Großaspach ist es zum großen Ziel noch ein Stück

Pascal Reinhardt weiß, dass der Oberliga-Spitzenreiter nach der Winterpause hellwach sein muss, da die Verfolger an den Fußballern aus dem Fautenhau dicht dran sind.

Trainer Pascal Reinhardt ist zufrieden mit dem, was sein Team in der bisherigen Saison geleistet hat. Nun gilt es für Großaspachs Fußballer, die Spitze zu verteidigen. Foto: Tobias Sellmaier

© Tobias Sellmaier

Trainer Pascal Reinhardt ist zufrieden mit dem, was sein Team in der bisherigen Saison geleistet hat. Nun gilt es für Großaspachs Fußballer, die Spitze zu verteidigen. Foto: Tobias Sellmaier

Von Uwe Flegel

Vergangene Saison scheiterte die SG Sonnenhof im Relegationsduell mit Koblenz erst in letzter Minute. Nun haben Großaspachs Fußballer gute Chancen, die Rückkehr in die Regionalliga im zweiten Versuch zu schaffen. Zur Winterpause steht die Elf aus dem Fautenhau an der Oberliga-Spitze. Allerdings hat das Team von Trainer Pascal Reinhardt nach 20 von insgesamt 34 Saisonspielen nur einen Zähler Vorsprung auf die punktgleichen Verfolger FC 08 Villingen und SV Göppingen. Der 31-jährige Coach erinnert aber auch daran, „dass wir die beste Abwehr, den zweitbesten Sturm und insgesamt das beste Torverhältnis der Liga haben“. Für ihn steht fest: „Selbstverständlich bin ich glücklich, dass wir als Tabellenführer Weihnachten feiern können.“

Pascal Reinhardt: Wir wollen Rang eins verteidigen

Der im Sommer als Nachfolger von Trainer Evangelos Sbonias (zum 1. FC Köln II) vom Ligarivalen FC Holzhausen gekommene Reinhardt sagt aber auch: „Bisher ist das alles nur ein Teilerfolg.“ Zum echten Bringer wird die Saison nur, wenn am Ende der Aufstieg steht. Trotzdem nimmt der Trainer das Wort Aufstieg nicht gerne in den Mund und sagt dazu: „Wer an der Tabellenspitze steht, der will sich nicht verschlechtern.“ Erst recht nicht, wenn man wie Großaspach an 19 von bisher 20 Spieltagen Erster war.

Das verdankt die SG auch ihrem „perfekten Start“, wie Reinhardt auf die ersten sieben Spiele ohne Niederlage zurückblickt. Einzig dem Mitkonkurrenten im Titelkampf aus Göppingen gelang es, beim 1:1 wenigstens einen Punkt zu klauen. Der dritte Anwärter in Sachen Meisterschaft Villingen verlor dagegen im Fautenhau 2:4. Dem FC 08 und seinem Torjäger Marcel Sökler gelang es aber am vierten Spieltag, dem Ligaprimus die ersten Gegentore beizubringen.

Nur in zwei Begegnungen ist der Coach von seiner Mannschaft enttäuscht

Ein Kunststück, denn in neun der bisherigen 20 Begegnungen stand bei Großaspach hinten die Null. Entsprechend zufrieden ist der Coach mit der Defensivarbeit. Überhaupt war er nur in zwei Partien mit seiner Elf völlig unzufrieden: „Beim 0:3 in Mannheim war’s das ganze Spiel nichts und beim 1:2 in Gmünd war nur die Anfangsphase okay.“ Ansonsten hat er nicht so viel auszusetzen, obwohl es daheim gegen Hollenbach (2:3) und in Bissingen (1:2) noch zwei Pleiten gab. Was ihm ebenfalls nicht gefällt, das ist, dass die SG manchmal vergisst, den Sack frühzeitig zuzumachen. Wie beim 1:1 zum Abschluss des Jahres gegen Essingen, als vor der Pause beste Chancen ungenutzt blieben. „Wir kommen fast immer gut in die Partie“, sagt Reinhardt, „doch wenn du dann kein Tor machst oder nicht das zweite nachlegst, dann hofft der andere, dass was geht.“

Großaspach lässt manchmal noch zu viel liegen

Vielleicht ist es das Lehrgeld, das ein Team zahlt, das trotz solch erfahrener Spieler wie Dominik Salz, Marius Kunde, Volkan Celiktas und Maximilian Reule einen Altersdurchschnitt hat, der unter 24 Jahren liegt. Einer, der ihn senkt, ist Lukas Stoppel, der es als 18-Jähriger im zentralen Mittelfeld bereits auf 18 Einsätze gebracht hat. „Daran hätte er am Anfang wohl selbst nicht geglaubt“, sagt der Coach, für den der Noch-A-Jugendliche so etwas wie der bisherige Gewinner bei der SG ist. Und wer ist der Verlierer? Dazu gibt es nur den Satz: „Es gibt Spieler, die sind bisher hinter ihren eigenen Erwartungen geblieben.“ Wie der 19-jährige Stürmer Nico Engel oder Linksverteidiger Marco Manduzio.

Die SG hat noch ein lange verletztes Mittelfeldtrio in der Hinterhand

Zurückhaltend ist der 31-Jährige auch bei der Frage, ob der Tabellenführer im Winter personell nachlegt. „Mit nur 19 Feldspielern haben wir nicht den größten Kader“, erklärt er und fügt dann an: „Aber wir haben enorme Qualität.“ Und Aspach hat mit Jannick Pfänder, Benedict Dos Santos und Luca Wöhrle noch ein Mittelfeldtrio in der Hinterhand, das bisher aus Verletzungsgründen nicht oder so gut wie nicht zum Zug kam. Nun sind sie an Bord, wenn in Aspach am 20. Januar die Vorbereitung aufs zweite Halbjahr beginnt. Das Trio erhöht die SG-Chancen, den Sprung nach oben diesmal zu schaffen. Die Verfolger sind jedoch dran und die ersten drei Spiele nach der Winterpause haben es mit der Partie in Villingen, dem Derby gegen Backnang und dem Duell in Göppingen in sich. Reinhardt weiß: „Da müssen wir auf den Punkt da sein.“ Entsprechend hoch ist die Zahl an Testspielen. Sieben Stück sind’s vor dem Wiederbeginn am 2. März. Unter anderem geht es gegen die Stuttgarter Kickers, den VfB Stuttgart II, den FV Illertissen und die TSG Balingen. Allesamt Regionalligisten und für Großaspach ein Vorgeschmack auf das, was kommt, wenn das große Ziel diesmal erreicht wird.

Statistiken rund um die bisherigen 20 Saisonspiele des Oberliga-Spitzenreiters Großaspach

Dauerbrenner Mit Maximilian Reule, Bastian Frölich, Elias Rahn, Anthony Mbem-Som Nyamsi, Mert Tasdelen und Nico Engel kamen gleich sechs Spieler in bisher allen 20 Partien zum Einsatz. Torhüter Reule fehlte keine einzige Sekunde. Ebenfalls stets von Beginn an auf dem Platz standen Abwehrspieler Frölich, der 1703 von insgesamt 1800 Spielminuten am Ball war, sowie Stürmer Nyamsi (1642).

Torschützen Insgesamt erzielte Großaspach bis zur Winterpause 52 Tore. Die verteilten sich auf zwölf Spieler. Mit zwölf Treffern war Dominik Salz am erfolgreichsten. Dahinter folgen Mittelfeldspieler Volkan Celiktas (9) sowie die Angreifer Anthony Mbem-Som Nyamsi (7), Nico Engel (6) und Mert Tasdelen (5).

Vorbereiter In der Hinsicht hat Mert Tasdelen mit neun Assists die Nase vorn, dicht dahinter ist der bereits 36-jährige Dominik Salz mit sieben Vorlagen, die zu Toren führten. Je vier Assists gingen aufs Konto von Marco Manduzio und Marius Kunde.

Kartensammler Der Kapitän geht voran. Volkan Celiktas sah fünfmal Gelb und einmal Gelb-Rot. Dabei war er wegen einer Schulterverletzung nur in 14 der 20 Partien an Bord. Ebenfalls fünfmal Gelb gab es für Dominik Salz. Vier Verwarnungen erhielt Anthony Mbem-Som Nyamsi. Insgesamt gab’s für die SG 31 Gelbe und eine Gelb-Rote Karte.

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Erstellt:
13. Dezember 2023, 06:00 Uhr

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