HC Oppenweiler/Backnang besteht den Stresstest zum Auftakt

Die Handballer aus Oppenweiler und Backnang machen den ersten kleinen Schritt auf dem Weg in die angepeilte Aufstiegsrunde. Das Team von Trainer Daniel Brack startet mit einem hart erkämpften 37:34-Heimsieg gegen den offensivstarken TSV Neuhausen/Filder in die Drittliga-Saison.

Der junge HCOB-Rückraumspieler Elias Newel sorgt gegen Neuhausen für viel Torgefahr und steuert sechs Treffer bei. Foto: Alexander Becher

© Alexander Becher

Der junge HCOB-Rückraumspieler Elias Newel sorgt gegen Neuhausen für viel Torgefahr und steuert sechs Treffer bei. Foto: Alexander Becher

Von Alexander Hornauer

Einiges lief bei den Murrtalern bereits gut, aber es griffen längst noch nicht alle Rädchen ineinander. Ein Auftaktspiel, wie es oft vorkommt. So blieb es lange Zeit spannend – zu spannend aus Sicht des HCOB, dessen Coach Daniel Brack nach dem 37:34 aber auch zu bedenken gab: „Ein knapper Sieg kann sehr gut für das Selbstvertrauen sein.“

Eine Partie, die auf der Zielgeraden entschieden wird, hatte der HCOB in der Vorbereitung nicht. Das war im ersten Punktspiel anders und „daher war es am Ende ein Stresstest für uns – und wir haben ihn bestanden“, freute sich Brack über seinen erfolgreichen Drittliga-Einstand in Diensten des Aufstiegsanwärters. Zeitweilig hatte der 42-Jährige die Hoffnung gehabt, sein Team könnte früher für klare Verhältnisse sorgen, aber die Gäste waren ein unbequemer Rivale. Sobald der HCOB Schwächen zeigte, waren sie wieder da und kamen zum Ausgleich – ein letztes Mal vier Minuten vor Schluss. Das Spiel stand nochmals Spitz auf Knopf.

In der ersten Viertelstunde hatten beide Mannschaften kaum einen Gleichstand ausgelassen. Offensiv lief es auf beiden Seiten besser als in der Abwehr. Das Brack-Team nutzte ein Überzahlspiel für die erste Führung. Alexander Schmid, mit acht Toren der beste Werfer der Einheimischen, traf vom Kreis. Der HCOB war am Drücker, baute den Vorsprung aus. Aus dem Rückraum sorgten vor allem Elias Newel und Daniel Schliedermann für Torgefahr. Immer wieder fanden sie Lücken in der Abwehr. „Zeitweise haben wir uns von der Abgeklärtheit des HCOB abkochen lassen und nicht die nötige Gegenwehr gezeigt“, kritisierte TSV-Trainer Tobias Klisch sein Team. Kurz vor der Pause war der aus Wilhelmshaven gekommene Keeper Levin Stasch mit einem Wurf in den leeren Kasten für die 21:15-Führung der Hausherren verantwortlich. Das sah deutlich aus. Trainer Daniel Brack verriet später: „In der Halbzeit hatte ich ein sehr gutes Gefühl.“

Beim 33:33 ist kurz vor Schuss alles offen, aber der HCOB behält die Nerven

Das Stimmungshoch hielt nach dem Seitenwechsel aber nicht an, denn „da haben wir viele Torchancen vergeben“. Mehrmals war bei Josip Kvesic im TSV-Tor Endstation, auch Siebenmeter führten nicht mehr zwingend zum Torjubel. Die Gäste nutzen dies, kamen wieder heran und hatten beim 22:22 den Ausgleich hergestellt. Der Neunte der Vorsaison, dem mit seiner Eingespieltheit in dieser Runde eine gute Rolle zuzutrauen ist, witterte Morgenluft. „Wir haben eine ganz andere Körpersprache gezeigt“, sagte Coach Tobias Klisch. Es war nun eine kampfbetonte Partie. Der HCOB eroberte die Führung zurück und geriet nie ins Hintertreffen, das war wichtig. Alexander Schmid war treffsicher vom Kreis, auch Rückraumspieler Niklas Diebel erzielte wichtige Tore. Der Favorit lag neun Minuten vor dem Ende wieder mit 31:28 vorne. Noch war Neuhausen aber nicht abgehängt. Hannes Grundler und Timo Durst, in der vergangenen Runde unter den fünf besten Werfern der Südstaffel zu finden, stellten den Ausgleich her. 33:33.

Die Schlussminuten avancierten für den HCOB zur Zitterpartie. Im Januar dieses Jahres war ein Duell mit ähnlichem Verlauf an Neuhausen gegangen, aber nun bewiesen die Murrtaler gute Nerven. Erst traf Daniel Schliedermann zum 34:33, dann legte Timm Buck per Siebenmeter das 35:33 nach. Der TSV setzte auf den siebten Feldspieler und kam durch Luis Sommer letztmals zum Anschlusstor, aber Oppenweiler/Backnang verschaffte sich durch Alexander Schmid sofort wieder Luft. Die HCOB-Abwehr bremste das letzte Anrennen der Gäste aus, dann war Keeper Jürgen Müller zur Stelle. Fürs letzte Tor gegen Neuhausens aufgerückte Defensive war Martin Schmiedt zuständig. Dass beim Brack-Team noch nicht alles zusammenpasste, war keine Überraschung. Etwas souveräner hätte es gerade angesichts der klaren Pausenführung aber schon sein dürfen. Deshalb galt unter dem Strich: Aufgabe erfüllt, Punkte eingefahren und im Training weiterhin an den Mechanismen arbeiten.

HC Oppenweiler/Backnang Stasch (1), Müller – Schliedermann (7), Schmiedt (1), Newel (6), Buck (3/1), Schmid (8), Dangers (1), Diebel (5), Goller (5/1), Frank, Rauh, Godon.

TSV Neuhausen/Filder Prauß, Kvesic – Distel (3), Durst (12/4), Scherbaum, Sprößig, Maier (4), Grundler (5), Letzgus (1), Reinhardt (3), Baumann, Sommer (1), Hohlweg, Keppeler (3), Wittke, Kosak (2).

Siebenmeter 2/4:4/4 (Goller wirft an die Latte und scheitert an Kvesic). – Zeitstrafen 4:10 Minuten (Dangers/zweimal – Kosak/dreimal, Sommer, Maier). – Disqualifikation Kosak (40./dritte Hinausstellung). – Schiedsrichter Abel/Herpolsheimer (Fürth/ Erlangen). – Zuschauer 600.

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Erstellt:
4. September 2023, 06:00 Uhr

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