HC Oppenweiler/Backnang feiert Weihnachten als Spitzenreiter

Im Duell der Seriensieger setzen sich die Drittliga-Handballer aus dem Murrtal gegen den zuletzt fünfmal am Stück erfolgreichen HC Erlangen II selbst zum fünften Mal nacheinander durch. Mit dem 43:34 in eigener Halle untermauern die Murrtaler ihre Tabellenführung.

Linksaußen Martin Schmiedt findet immer wieder Lücken und erzielt schon vor der Pause sieben Tore für den HCOB. Foto: Alexander Becher

© Alexander Becher

Linksaußen Martin Schmiedt findet immer wieder Lücken und erzielt schon vor der Pause sieben Tore für den HCOB. Foto: Alexander Becher

Von Alexander Hornauer

Viel besser hätte das letzte Heimspiel des Jahres, das wegen der in den März verlegten Partie in Würzburg zugleich auch schon der letzte Auftritt vor Weihnachten war, für den HC Oppenweiler/Backnang gar nicht laufen können. Die Drittliga-Handballer lieferten eine Galavorstellung ab und beeindruckten damit auch ihren Trainer. „Ich bin richtig stolz, dass wir das so souverän gelöst haben“, sagte Daniel Brack nach dem klaren 43:34-Heimsieg gegen den HC Erlangen II.

Die Gäste aus Mittelfranken waren nach einem durchwachsenen Start zuletzt auf Erfolgskurs und mit fünf Siegen in Folge auf Rang acht geklettert. In der Gemeindehalle in Oppenweiler hatten sie aber nicht viel zu bestellen. Erlangens Coach Johannes Sellin, der als Spieler mit Deutschland 2016 Europameister geworden war, verwies zwar darauf, dass er drei Handballer für das parallele Heimduell des Bundesliga-Teams mit dem THW Kiel (27:31) abgestellt hatte, „aber das darf keine Ausrede sein“. Sein Eindruck sei vielmehr gewesen, „dass meine Spieler unter der Woche nicht so gut zugehört haben“. War es tatsächlich so, rächte es sich beim motivierten, entschlossenen Spitzenreiter.

Die Hausherren drückten von Beginn an aufs Tempo. Mit einer aufmerksamen Abwehr setzten sie Erlangens Angreifer unter Druck. Oft hatte der ballführende Spieler keine gute Abspielmöglichkeit. Würfe wurden deshalb aus unvorteilhaften Positionen abgefeuert. All das führte zu Ballgewinnen, die der HCOB konsequent in Gegenstoßtore ummünzte. Die mit Abstand erfolgreichsten Schützen in der ersten Hälfte waren deshalb die Außenspieler: Axel Goller traf auf dem rechten Flügel sechsmal, Martin Schmiedt auf der linken Seite sogar siebenmal. Nach einer Viertelstunde stand’s 12:7 für Oppenweiler/Backnang. Dann gestalteten die Gäste die Partie eine Weile ausgeglichener, vor allem wegen der Tore von Rückraumspieler Patrick Längst. In den Minuten vor der Pause legte der HCOB aber noch einmal nach, setzte sich weiter ab. Niklas Diebel traf mit der Sirene aus dem Rückraum zum 22:14.

Zehn Tore Vorsprung nach 35 Minuten: Der HCOB macht frühzeitig alles klar

Nach dem Seitenwechsel sorgte der Gastgeber schnell für die Entscheidung. Torwart Jürgen Müller krönte seine gute Leistung in dieser Phase mit mehreren Glanztaten, auch den Siebenmeter von Lucca Bialowas wehrte er ab. Der HCOB baute die Führung aus, nach 35 Minuten waren es zehn Tore – damit gab es keinen Zweifel mehr am sechsten Sieg im siebten Heimspiel. Es war eine frühe Entscheidung und damit das Gegenteil von Spannung und Aufregung. Trainer Daniel Brack fand das verständlicherweise nicht schlimm. Er freute sich, die Partie bereits frühzeitig gelassen verfolgen zu können, denn „vor dem Spiel hatte sich kein so gutes Gefühl“. Das lag an den vielen Siegen der Erlanger in den letzten Wochen und daran, wie sie dabei Spiele zu ihren Gunsten gedreht hatten. In der Gemeindehalle war an eine Wende aber nicht mehr zu denken.

Kreisläufer Alexander Schmid knackt für den HCOB die 40-Tore-Marke

Die Hausherren trugen ihren klaren Vorsprung souverän durch die zweite Halbzeit. Zehn verschiedene Torschützen zeigten auf, dass es in der Offensive auch in den zweiten 30 Minuten weiter rund lief. Die HCOB-Akteure hatten nur wenige Fehlwürfe, deshalb knackte Kreisläufer Alexander Schmid bereits einige Minuten vor dem Ende die 40-Tore-Marke. Erlangen gehörte die Schlussphase, die Mannschaft betrieb noch Ergebniskosmetik – und so fand auch Trainer Johannes Selin ein paar versöhnliche Worte: „So ein Spiel ist eben mal dabei, und der HC Oppenweiler/Backnang hat unsere Fehler und Schwächen sehr gut ausgenutzt. Wir können froh sein, dass es nicht sogar mit 15 Toren Unterschied ausgegangen ist.“

Für die HCOB-Handballer gab es derweil großen Applaus von den rund 700 Fans in der Gemeindehalle. Und ein Lob vom glücklichen Coach Daniel Brack für den souveränen Auftritt, der dafür gesorgt hat, „dass wir mit einem weiteren Erfolgserlebnis in die Pause gehen können“. Mit 23:5 Punkten aus den ersten 14 Begegnungen und zuletzt fünf Siegen am Stück hat sich der HC Oppenweiler/Backnang im Rennen um die beiden Startplätze für die Aufstiegsrunde in eine sehr aussichtsreiche Position gebracht.

HC Oppenweiler/Backnang Müller, Merzbacher – Newel (2), Buck (6), Schmid (4), Dangers (4), Diebel (5), Schmiedt (8), Orlich (3), Goller (8/2), Frank, Maurer (1), Rauh (2), Gehrke (n.e.).

HC Erlangen II Haßferter (1), Marterstock – Taft (2), Scheerer (3), Hein (1), Walz (1), Längst (5), Buck (2), von Gruchalla (12/6), Bialowas (6), Kokott (1), Wenzel.

Siebenmeter 2/3:6/7 (Goller scheitert an Haßferter – Bialowas scheitert an Müller). – Zeitstrafen 4:4 Minuten (Rauh, Dangers – Walz, Scheerer). – Schiedsrichter Keßler/Mild (Ohlsbach/Schutterwald). – Zuschauer 700.

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Erstellt:
11. Dezember 2023, 06:00 Uhr

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