Leonor und Sofía von Spanien
Hier werden Erinnerungen an die EM 2012 wach
Zum vierten Mal ist Spanien Fußball-Europameister. Als sie das letzte Mal die EM gewannen, waren die Infantinnen Leonor und Sofía noch kleine Mädchen.
Von Theresa Schäfer/dpa
Vor zwölf Jahren war der Pokal beinahe so groß wie die zwei kleinen blonden Mädchen, die ihn bestaunten – am Montag wuppten die spanischen Infantinnen Leonor und Sofía den Pott lässig. Im Zarzuela-Palast empfing die Königsfamilie die spanische Nationalmannschaft, direkt nachdem die Fußballer im Airbus der Fluglinie Iberia von Berlin in Madrid gelandet waren.
Auf dem Weg zum Palast wurden sie von Zehntausenden von Fans bejubelt, die Trikots trugen, mit rot-gelb-roten Fähnchen wedelten und „Viva España“ riefen. Am Palast angekommen wurden die Nationalspieler von Königin Letizia – selbstredend in einem roten Kleid – und der Thronfolgerin Leonor beglückwünscht.
König Felipe VI. und Infantin Sofía hatten bereits am Sonntagabend im Berliner Olympiastadion die Gelegenheit, als sie mit den jubelnden Kickern auf dem Rasen standen. Englands Prinz William und sein zehnjähriger Sohn Prinz George mussten enttäuscht zuschauen. Anschließend gab sich der sonst eher zurückhaltende Felipe auf der Plattform X ganz euphorisch: „Ihr wart die beste Mannschaft, ihr habt jedes Spiel zu einem Genuss für uns gemacht. Ganz Spanien ist stolz auf euch.“
Am Montagnachmittag trugen die 18-jährige Leonor und die ein Jahr jüngere Sofía Trikots mit der Rückennummer 10 von Leipzigs Dani Olmo, der mit seinem Tor zusammen mit dem Treffer von Jungstar Lamine Yamal beim 2:1 gegen Frankreich den Weg ins Finale geebnet hatte. Mannschaftskapitän Álvaro Morata überreichte dem König ein Trikot mit der Aufschrift „Reyes de Europa 4“ (Könige Europas 4) – ein Hinweis auf die vier Europameistertitel, die Spanien inzwischen hat.
Erinnerungen wurden wach an den Titelgewinn vor zwölf Jahren, als die Spanier nach dem gewonnenen EM-Finale gegen Italien schon einmal den Pokal mitbrachten. Damals waren die Infantinnen noch klein – Leonor war sechs, Sofía fünf Jahre alt. Staunend standen sie damals vor dem silbernen Pokal, der fast so groß war sie selbst. Selbstverständlich trugen sie auch 2012 spanische Nationaltrikots.
Der König war ein anderer: Damals saß noch der Großvater der Infantinnen, König Juan Carlos, auf dem spanischen Thron. Und in Spaniens Nationalmannschaft trug Iker Casillas die Kapitänsbinde.
Heute ist Leonor mit ihrer militärischen Grundausbildung beschäftigt, Sofía macht in Wales ihr Abitur. Und groß sind sie auch, ganz wie ihr Vater, der mit seinen 1,97 Meter die meisten seiner Landsleute überragt.
Für das Nationalteam ging es nach dem Besuch im Palast weiter zu Regierungschef Pedro Sánchez – und dann endlich im offenen Doppeldeckerbus zum Cibeles-Brunnen. Dort feiert Spanien immer seine Fußballtriumphe. Zehntausende jubelnde Menschen, von denen viele seit dem Mittag bei mehr als 30 Grad im Schatten für einen guten Platz ganz vorn ausgeharrt hatten, säumten die Straßen.