Weihnachten
Ist das Christkind männlich oder weiblich?
Die Weihnachtszeit bringt zahlreiche Traditionen mit sich. Doch während Weihnachtsmann und Nikolaus meist klar umrissen sind, bleibt eine zentrale Figur in Deutschland geheimnisvoll: das Christkind. Vor allem die Frage nach seinem Geschlecht führt immer wieder zu Diskussionen.
Von Katrin Jokic
Was ist das Christkind?
Das Christkind ist vor allem im deutschsprachigen Raum eine zentrale Figur des Weihnachtsfestes. Es gilt als Bringer der Geschenke, die am Heiligabend heimlich unter den Weihnachtsbaum gelegt werden.
Ursprünglich als religiöses Symbol eingeführt, diente es im Zuge der Reformation als Gegenentwurf zum heiligen Nikolaus und sollte die Aufmerksamkeit stärker auf das Jesuskind lenken. Mit der Zeit entwickelte sich das Christkind zu einer eigenständigen, fast mystischen Gestalt, die vor allem mit der kindlichen Vorfreude auf Weihnachten verknüpft ist.
Ist das Christkind männlich oder weiblich?
Die Frage nach dem Geschlecht des Christkinds ist nicht eindeutig zu beantworten. Einerseits wird es traditionell mit dem Jesuskind in Verbindung gebracht, was auf eine männliche Figur hindeutet. Andererseits wird das Christkind in vielen Darstellungen, etwa bei Weihnachtsumzügen oder auf Weihnachtsmärkten, häufig von jungen Frauen verkörpert. Diese symbolische Darstellung hat sich über die Jahrhunderte hinweg etabliert und prägt das Bild des Christkinds in der heutigen Zeit.
Dass das Christkind männlich sein könnte, liegt in der Verbindung zum Neugeborenen Jesus nahe. Schließlich trägt es dessen Namen und steht symbolisch für die Geburt Christi. Zudem wird in vielen religiösen Darstellungen, etwa in Krippenszenen, die Verbindung zwischen dem Christkind und dem Kind in der Krippe betont.
Auf der anderen Seite gibt es zahlreiche Merkmale, die für ein weibliches Christkind sprechen. Viele Darstellungen zeigen es als engelsgleiche Figur mit wallendem Haar und feinen, fast zarten Zügen. Auch die Praxis, junge Frauen als Christkind auf Weihnachtsmärkten auftreten zu lassen, hat diese Assoziation verstärkt.
Das Christkind bleibt geschlechtslos
Am Ende lässt sich die Frage, ob das Christkind männlich oder weiblich ist, nicht eindeutig beantworten. Vielmehr scheint seine Geschlechtslosigkeit Teil seines Zaubers zu sein. Als Symbol der Weihnachtszeit vereint das Christkind Elemente beider Geschlechter und steht vor allem für die Freude und den Zauber, den Weihnachten mit sich bringt. Die Tradition erlaubt es, das Christkind nach eigenen Vorstellungen zu interpretieren – eine Freiheit, die vielleicht genau seinen besonderen Reiz ausmacht.