Kampfsportler Robin Frank will von Großerlachs Höhen ganz hoch hinaus

Der 24-Jährige ist nach kurzer Zeit bereits Profi und hofft nun auf eine große Karriere als Kampfsportler im Mixed Martial Arts. Dabei hat er als Jugendlicher das Trikot des VfB Stuttgart für kurze Zeit getragen und davon geträumt, im Fußball seinen Weg zu machen.

Robin Frank (links) kommt auf seinem Weg zum Profikämpfer im Mixed Martial Arts Stück für Stück voran. Foto: Seven Sport

Robin Frank (links) kommt auf seinem Weg zum Profikämpfer im Mixed Martial Arts Stück für Stück voran. Foto: Seven Sport

Von Andreas Ziegele

Robin Frank war wie viele Jugendliche zuerst Fußballspieler – einer mit Ambitionen. Er spielte lange für die TSG Backnang und ein Jahr für den VfB Stuttgart. Übers Krafttraining kam der gebürtige Großerlacher zum Kampfsport und hat nun das Ziel, international anzutreten. Die Basis dafür ist vorhanden. Mit seiner eigenen Kampfsportschule hat er nicht nur optimale Trainingsbedingungen, sondern führt auch andere an die wohl härteste Sportart der Welt heran.

Wenn man durch die ländliche Gemeinde mit ihren rund 2600 Einwohnern fährt und in Richtung Liemersbach abbiegt, erwartet man nicht unbedingt eine Kampfsportschule. Aber Robin Frank hat hier ein Studio mit einem erfahrenen Team mit fünf Trainern aufgebaut. Auf 450 Quadratmetern findet sich eine moderne und gut ausgestattete Halle. Sie bietet nicht nur für den 24-Jährigen die Möglichkeit zu trainieren, sondern auch zwischen 50 und 60 anderen Sportlern, die derzeit das Angebot nutzen.

Besser werden. Das ist der Anspruch von Robin Frank, der schon nach kurzer Zeit eine erstaunliche Karriere vorweist. Und das, obwohl er erst über Umwege zum Mixed Martial Arts (MMA) gekommen ist: „Ich habe meine ganze Jugend Fußball gespielt.“ Angefangen bei den SF Großerlach ging es zur TSG Backnang, bei der sein Vater Trainer war, und von dort zum VfB. Nachdem sich in Stuttgart der Trainingsaufwand inklusive der An- und Abfahrten als zu groß erwiesen hatte, ging es zwölf Monate später wieder zurück zur TSG. „Da habe ich dann ein wenig den Spaß am Fußball verloren und es lief auch nicht mehr so gut“, erzählt er, ohne näher auf die Gründe einzugehen.

Um sich weiter zu verbessern, verlässt der Schwabe die heimatlichen Gefilde

Sein Bruder machte zu dieser Zeit Krafttraining. Er probierte das ebenfalls. Durch den Besuch eines Kickboxkampfs mit einem Freund war das Interesse geweckt. „Ich habe mir dann im Internet verschiedene Kämpfe angeschaut und einen Kampf von John Jones, dem aktuellen Schwergewichtschampion, gesehen und gedacht, das ist genau die Sportart, die mich reizt“, so Frank. Acht Amateurkämpfe hat er dann bis zum Jahr 2020 absolviert und wechselte dann ins Profi-MMA. Drei Kämpfe und drei Siege stehen mittlerweile in seiner Leistungsbilanz. Dafür investiert er eine Menge: „Ich gehe auch immer mal wieder ins Ausland, um zu trainieren.“ Bisher war er dafür zweimal in den USA und jeweils einmal in Thailand, England, Irland, Dänemark und auf Island. Länder, in denen die Bedingungen besser seien als in Deutschland, da es mehr Kämpfer gibt, mit denen man trainieren kann, erzählt Frank und stellt fest: „Noch ist MMA in Deutschland nicht so groß.“ Aber es ist eine der derzeit am schnellsten wachsenden Sportarten hierzulande.

Für die Vorbereitung auf einen Kampf und vor allem auf den jeweiligen Gegner nimmt Frank sich sechs bis acht Wochen Zeit. Wenn er dann in den Käfig geht, stehen am Rand drei Trainer fürs Coaching bereit. „Die braucht man auch, wenn es im Kampf nicht so läuft und man selber nicht wahrnimmt, woran es liegt“, sagt Frank.

Klar ist: Mixed Martial Arts ist nichts für Zartbesaitete. Hier werden die besten Techniken verschiedener Kampfsportarten gemischt. Zum Beispiel Boxen und Ringen. „In diesen Disziplinen sollte man auch solide ausgebildet sein und sich wohlfühlen, ehe man zu MMA wechselt“, erklärt der in Oppenweiler wohnende Sportler. Gekämpft wird in Käfigen, die zwar martialisch aussehen, aber vor allem der Sicherheit der Athleten dienen. Aber es sind nicht nur die körperlichen Anforderungen, die ein Kämpfer beherrschen muss. Ganz wichtig ist auch eine mentale Stabilität. „Keine Schwäche zeigen, wenn man mal schnell getroffen wurde, und die Ruhe bewahren und dem anderen zeigen, dass der Treffer einem nichts ausmacht“, nennt Frank ein Beispiel.

Drei Profikämpfe sind Robin Franks bisherige Höhepunkte

Wenn man ihn auf seine bisher größten Erfolge anspricht, zögert Frank zunächst und sagt dann: „Es sind viele Dinge. Aber mit Sicherheit meine drei Profikämpfe. Und ich habe einmal bei einem 8-Mann-Turnier an einem Abend drei Kämpfe gehabt und alle gewonnen.“ Um darüber nachzudenken, international zu kämpfen, bedarf es nach seinen Worten, dass man im Inland fünf bis sechs Kämpfe gewonnen hat.

Ganz vom MMA und der Sportschule leben kann Frank noch nicht, obwohl „ich Sponsoren habe und Gagen sowie Siegprämien bekomme“. Deshalb ist er froh, „dass ich nebenher mit freier Zeiteinteilung im Betrieb meines Vaters mitarbeiten kann“. Der 24-Jährige scheint aber auf einem ganz guten Weg, darauf bald nicht mehr angewiesen zu sein. In den USA zum Beispiel gibt es für internationale Kämpfe Prämien, von denen man leben kann. Wer den Ehrgeiz und den Willen sieht, mit dem Robin Frank seinen Traum verfolgt, zweifelt kaum daran, dass das klappen könnte. Und auch für seine Kampfsportschule hat er eine Vision: „Wir arbeiten daran, aus unserer Schule auch mal Weltmeister hervorzubringen.“

Im Leichtgewicht unterwegs

Gewichtsklasse Im Mixed Martial Arts gibt es insgesamt 14 Gewichtsklassen. Robin Frank kämpft im Leichtgewicht. Das reicht bis zu einer Gewichtsobergrenze von 70,3 Kilogramm und ist damit die fünftleichteste Klasse. Weitere Informationen zu dem Sportler aus dem Murrtal und seiner Kampfsportschule gibt es unter www.247mma.de.

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Erstellt:
5. September 2023, 10:16 Uhr

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