Klare Worte vom Sportchef an die Spieler

Für die Fußballer der SG Sonnenhof Großaspach bricht die entscheidende Phase in der Regionalliga-Saison an. Der Klub steht auf einem Abstiegsplatz. Am heutigen Dienstag um 19 Uhr beginnt das Kellerduell beim Schlusslicht TSV Eintracht Stadtallendorf.

Großaspachs Sportchef Joannis Koukoutrigas hofft, dass sein Appell an die Spieler zu einem Sieg bei der heutigen Partie in Stadtallendorf führt. Foto: A. Becher

© Alexander Becher

Großaspachs Sportchef Joannis Koukoutrigas hofft, dass sein Appell an die Spieler zu einem Sieg bei der heutigen Partie in Stadtallendorf führt. Foto: A. Becher

Von Heiko Schmidt

Der Frust ist bei den Verantwortlichen und Spielern der SG Sonnenhof Großaspach auch noch zwei Tage nach dem 1:4-Heimdebakel gegen den TSV Schott Mainz groß. „Wir waren in den ersten 15 Minuten sehr gut ins Spiel gekommen. Doch was wir dann abgeliefert haben, war sehr enttäuschend“, blickt Großaspachs Sportchef Joannis Koukoutrigas zurück. Ihm ist besonders die Art und Weise sauer aufgestoßen, wie diese Pleite am Ende zustande kam. „Schlimmer geht es nicht. Mit einer solchen Leistung hätten wir auch gegen einen Bezirksligisten verloren“, wettert Koukoutrigas.

„Wir und die Jungs haben keine Erklärung für diese Leistung“, wirkt der Sportchef geknickt. Dabei war die SG zuversichtlich in die selbst ernannten Spiele der Wahrheit gegangen. Nach dem 2:0-Erfolg beim VfB Stuttgart II schien das Selbstbewusstsein bei den Spielern gestärkt zu sein, sollte man meinen. Es folgte ein glücklicher Punktgewinn beim 2:2 in der Nachholpartie zu Hause gegen den Tabellenvorletzten FC Bayern Alzenau und dann das blamable 1:4 in der Heimpartie gegen den bis dato Drittletzten TSV Schott Mainz. „Diese beiden Spiele wollten wir unbedingt gewinnen“, wiederholt Koukoutrigas die Zielsetzung. Das Gegenteil trat ein, es gab nur einen mageren Zähler. Die Schwaben fielen auf Rang 18 zurück und stecken tiefer denn je im Abstiegsschlamassel.

Bereits am heutigen Dienstag steht das nächste Kellerduell für den Sonnenhof an. Um 19 Uhr beginnt die Partie im Herrenwaldstadion beim abgeschlagenen Schlusslicht TSV Eintracht Stadtallendorf. Die Gastgeber sind praktisch abgestiegen und haben nur noch eine minimale theoretische Chance auf den Ligaverbleib. Hingegen steht für die Großaspacher, die in der Hinrunde zu Hause gegen Stadtallendorf mit 3:2 gewonnen hatten, viel mehr auf dem Spiel. „Wir müssen ein anderes Gesicht zeigen“, fordert Sportdirektor Koukoutrigas. Er wird mit seinen Worten, die in Richtung der Spieler gehen, deutlicher: „Wer jetzt nicht alles gibt, der kann zu Hause bleiben.“ Ein Alibi für die Akteure soll es demnach nicht geben. „Es liegt nicht immer an den Trainern, jeder Spieler ist für seine Leistung selbst verantwortlich.“ Damit stärkt der Sportchef dem Coach Walter Thomae, dessen Bilanz seit seinem Amtsantritt mit sieben Punkten aus acht Begegnungen nicht so rosig ausfällt, klar den Rücken. „Wir müssen uns als Mannschaft präsentieren“, lautet der Appell von Koukoutrigas an seine Akteure.

Viel Zeit, um sich auf die heutige Partie vorzubereiten, gab es nicht. Es ist nämlich die zweite englische Woche hintereinander für die SG. Am Sonntag standen eine ausgiebige Videoanalyse der Partie gegen Schott Mainz sowie Einzelgespräche und die Regeneration auf dem Programm. Gestern wurde trainiert, ehe es heute ins etwa 300 Kilometer entfernte Stadtallendorf geht. Dreieinhalb Stunden Anfahrt haben die Großaspacher vor dem wichtigen Spiel vor sich, ehe es gleich nach der Begegnung in der gleichen Zeit wieder zurückgeht. Und dabei soll ein Dreier mit im Gepäck sein. „Unser Fokus liegt momentan ganz klar auf dem Spiel in Stadtallendorf. Und da wollen wir etwas Zählbares mitnehmen“, sagt Koukoutrigas. Er will keinen Gedanken an die darauffolgenden Begegnungen derzeit verschwenden. Denn bereits am kommenden Samstag steht das nächste Match gegen einen Konkurrenten im Kampf um den Ligaverbleib an. Um 14 Uhr geht es im Fautenhau gegen den KSV Hessen Kassel.

„Das einzig Positive momentan ist, dass wir noch zehn Spiele und nur zwei Punkte Abstand zu einem Nichtabstiegsplatz haben“, bemerkt Koukoutrigas. Er hofft fest auf einen Sieg in Stadtallendorf. Mit diesem könnte die SG, wenn alles gut läuft, sogar schon den Sprung über den Strich schaffen. Das ist aber zum jetzigen Zeitpunkt alles reine Spekulation. Wichtig wird sein, wie sich die Großaspacher heute in Mittelhessen präsentieren werden. In dieser Hinsicht bekräftigt Koukoutrigas seine Erwartungshaltung an seine Akteure: „Wer nicht alles gibt, wird mit Konsequenzen rechnen müssen.“ Der Sportchef geht sogar noch weiter: „Wenn ein Spieler mit dem Druck nicht klarkommen sollte und uns das mitteilt, dann werden wir ihn aus der Mannschaft nehmen.“ Die Großaspacher unternehmen alles, um die bislang verkorkste Saison noch halbwegs ordentlich zu Ende zu bringen. Das Ziel ist ganz klar der Ligaverbleib, ansonsten droht dem Klub aus dem Fautenhau der zweite Abstieg hintereinander und somit der Absturz in die Fünftklassigkeit.

Personelle Situation unverändert

Großaspachs Trainer Walter Thomae fordert vor der heutigen Begegnung in Stadtallendorf: „Wir dürfen jetzt aber bloß nicht die Köpfe hängen lassen, sondern müssen zusehen, dass wir die richtigen Schlüsse ziehen.“ Er schiebt nach: „Auch wenn die Zeit kurz ist, müssen wir dafür sorgen, dass wir physisch und mental optimal vorbereitet sind und die Grundtugenden wie Laufbereitschaft und Kampf wieder auf den Platz bringen. Ohne diese grundlegenden Themen kann und wird es nicht funktionieren. Und genau das erwarte ich auch von jedem einzelnen Spieler.“

Die personelle Situation bei den Großaspachern ist gegenüber dem 1:4 gegen den TSV Schott Mainz unverändert. Weiterhin stehen Oliver Schnitzler (Achillessehnenriss), Nicolas Jüllich, Joel Gerezgiher (beide Muskelfaserriss), Nils Anhölcher (Rückenprobleme) und Darius Held (Hüftprobleme) nicht zur Verfügung.

Wer beim SG-Gastspiel in Stadtallendorf aktuell am Ball sein will, der kann dies mithilfe des kostenlosen Internet-Livestreams auf der Facebook-Seite des TSV Eintracht Stadtallendorf sein. Außerdem wird es unter www.fupa-net/rems-murr einen Liveticker mit den Infos zur Partie geben.

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Erstellt:
20. April 2021, 06:00 Uhr

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