Urteil im Mordprozess
Leiche im Auto auf A81 – Zwölf Jahre Haft für Ehemann
Bei einem Unfall auf der A81 im Kreis Rottweil machen Ermittler eine grausame Entdeckung: Auf der Rückbank liegt die Leiche einer Frau. Nun erging ein Urteil gegen ihren Ehemann.
Von red/AFP/dpa
Ein Mann, der in Baden-Württemberg seine Ehefrau tötete und anschließend mit der Leiche auf der Rückbank einen Autounfall verursachte, ist zu einer Freiheitsstrafe von zwölf Jahren verurteilt worden. Er wurde vom Landgericht des Totschlags schuldig gesprochen, wie ein Gerichtssprecher am Mittwoch mitteilte. Der Verurteilte hatte nach Überzeugung des Gerichts der Frau dreimal in den Rücken gestochen und anschließend 19 Mal von vorne in Hals und Oberkörper.
Die Staatsanwaltschaft hatte auf eine Verurteilung wegen Mordes zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe plädiert. Die Verteidigung beantragte kein konkretes Strafmaß.
Motiv für die Tat war aus Sicht der Anklage Eifersucht. Die 30-jährige Ehefrau habe sich im Frühjahr entschlossen, sich von dem damals 35-Jährigen zu trennen „und sich einem anderen Mann zuzuwenden“, wie es von der Staatsanwaltschaft hieß. Dies habe er nicht akzeptiert und daher den Entschluss gefasst, die Frau zu töten.
Mit Messer auf Parkplatz getötet
Laut Anklage lockte der Mann die 30-Jährige im Juni unter einem Vorwand auf einen abgelegenen Parkplatz in Bad Liebenzell und tötete sie dort mit einem Messer. Später wurde die Leiche der 30-Jährigen im Auto des Mannes auf der Autobahn 81 entdeckt. Dort war der Wagen kurz hinter der Ausfahrt Oberndorf mit hoher Geschwindigkeit erst gegen die Mittelschutzplanke und schließlich gegen die rechte Leitplanke geprallt.
Ein Lastwagenfahrer, der als Ersthelfer vor Ort war, entdeckte den stark blutenden Mann mit einem Messer auf seiner Brust im Unfallauto. Andere Helfer sahen dann im Fahrzeug noch einen weiteren Menschen. Der Lastwagenfahrer war es, der die Hintertür öffnete und die Leiche im Bodenraum hinter dem Fahrersitz kauernd entdeckte.
Die Staatsanwaltschaft hatte in dem Prozess wegen Mordes eine lebenslange Haft gefordert.