Mit Tanz und Musik begrüßt Murrhardt den Mai
Das zweitägige Maibaumfest der Narrenzunft Murreder Henderwäldler und des Liederkranzes ist ein Besuchermagnet. Höhepunkte sind die Vorführung eines Volkstanzmedleys sowie Auftritte von drei Guggen und der Band „The Bang Bags“.
Von Elisabeth Klaper
Murrhardt. Seit Langem startet die Murrhardter Festsaison mit dem Maibaumfest auf dem Marktplatz. Bereits vor Jahrzehnten „erfand“ es der Liederkranz, dessen Mitglieder das Fest lange allein stemmten. Seit 2023 organisieren es die Mitglieder
der Narrenzunft Murreder Henderwäldler, die Liederkranz-Kollegen unterstützen. Am vergangenen Dienstag, dem ersten Festtag, herrschte dank des Bilderbuchfrühsommerwetters ein so großer Besucheransturm, dass etliche zusätzliche Tische und Bänke aufgestellt werden mussten.
Zunftmeister Matthias Schlichenmaier hieß die Gäste zum „Gugg in den Mai“ willkommen und dankte unter anderem den Mitgliedern der freiwilligen Feuerwehr und Forstmitarbeitern, die beim Aufstellen des Maibaums mithalfen. Die Festvorbereitungen seien schwere Arbeit gewesen, sagte er. „Der stolze Maibaum ist eine Augenweide mit Schleifen in den Stadtfarben Schwarz-Weiß-Grün“, freute sich Bürgermeister Armin Mößner. Zudem sei er ein Symbol dafür, dass die Tradition des Maibaumfests dank der Narrenzunft weiterlebe, die sich für die Traditions- und Brauchtumspflege engagiert. Den obligatorischen Fassbieranstich meisterte der Rathauschef mit zwei kräftigen Schlägen. „Bier ist ein Beweis dafür, dass Gott uns liebt und möchte, dass wir glücklich sind“, zitierte Mößner den USA-Gründervater Benjamin Franklin.
Die Tanzvorführung muss nach Zugaberufen wiederholt werden
Mit dem „Gugg in den Mai“ interpretierten die Henderwäldler den „Tanz in den Mai“ neu: Die Wortkreation bezeichnete ihre spezifische Form der Veranstaltung. Zwölf Paare aus tanzfreudigen Mitgliedern der Narrenzunft hatten in einer Schorndorfer Tanzschule einen Maitanz zu einem Medley verschiedener Volkstanzmelodien und -rhythmen einstudiert. Sie trugen alpenländische Festtracht – die Damen farbenprächtige Dirndl, die Herren Lederhosen. Den Einmarsch begleitete das von Jugenddirigent Kevin Perri geleitete Blasorchester des Musikvereins Stadtkapelle, das schwungvoll bekannte Melodien präsentierte. Die Tanzvorführung zu Musik aus der Konserve war ein wahrer Augenschmaus: Sie kam beim Publikum so gut an, dass die Paare sie nach begeisterten Zugaberufen wiederholten.
Viel Vergnügen machten die Auftritte von drei Guggenmusiken: Sie servierten mit lautstarken, fröhlich-schrägen Sounds von Blechblasinstrumenten und fetzigen Rhythmen diverser Schlaginstrumente einen bunten Mix aus bekannten Hits und Schlagern verschiedener Stilrichtungen.
Los ging’s mit der Guggamusig Monsterheuler Großerlach unter der Regie von Jasmin Kostrzewa. Später sorgten die von Kalle Wielsch dirigierten Geesmusiker Nellmersbach, die Gässlesfetzer Murr, die Matteo Malchin leitet, und DJ Andy Smith mit einer breit gefächerten Hitmischung für super Stimmung, sodass viele Gäste ausgelassen vor der Bühne tanzten.
Auch am gestrigen Maifeiertag waren über Mittag fast alle Plätze besetzt, zahlreiche Ausflügler legten auf dem Marktplatz eine Rast ein. Über Mittag spielten „Die fidelen Murrtäler“ Roland Belz mit der Gitarre und Benny Murn auf dem Akkordeon volkstümliche Melodien und sangen dazu. Nachmittags motivierte die Band „The Bang Bags“ mit Sänger René, Pianist Fabi, Saxofonist Axel, Gitarrist Jörg, Bassist Guido und Schlagzeuger Alex dank mitreißender Party-Rock-’n’-Roll-Livemusik etliche Gäste zum Tanzen vor der Bühne.
Wanderlustige gewannen zwei mit Getränken und Vesper bestückte Bollerwagen. Fürs leibliche Wohl sorgte ein großes Bewirtungsteam der Henderwäldler mit Traditionsgerichten, auch in einer veganen Variante. Damen des Liederkranzes boten eine große Auswahl an selbst gebackenen süßen Leckereien auch zum Mitnehmen an. Gegen Festende versteigerten die Gastgeber den Maibaum zugunsten der Jugendhilfeeinrichtung Philadelphia-Kinderheimat. So waren die Veranstalter zufrieden: An beiden Tagen war der Marktplatz voll und die Gäste genossen die tolle Partyatmosphäre.