Prozess am Landgericht
Mutter soll Baby in Heidelberg mit Opiat vergiftet haben
Eine 33-Jährige soll ihrem sieben Monate alten Sohn in Heidelberg wegen Schmerzen und Schluckauf ein Opiat gegeben haben – mit tragischen Folgen.

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In dem Verfahren am Landgericht Heidelberg werden mehr als 20 Zeugen angehört. (Archivbild)
Von red/dpa/lsw
Weil eine Mutter ihren sieben Monate alten Sohn mit einem Opiat vergiftet haben soll, steht sie vor dem Landgericht Heidelberg. Die Frau hatte der Anklage zufolge im Juli 2024 mit dem Mittel bei dem Baby Schmerzen und einen hartnäckigen Schluckauf lindern wollen. Die 33-Jährige ist wegen Körperverletzung mit Todesfolge angeklagt. Ihr droht bei einer Verurteilung laut Gericht eine Haftstrafe von mindestens drei Jahren.
Laut Anklage soll die Mutter in der Wohnung des Vaters in Heidelberg dem Baby das Opiat verabreicht haben. Das Mittel besaß sie demnach, weil sie in einem Substitutionsprogramm war. In solchen Programmen erhalten Drogenabhängige durch Ärzte legale Ersatzstoffe, wie Methadon oder Polamidon.
Vater des Kindes soll zu Arzt geraten haben
Nach der Gabe des Opiats verfiel das Kind laut Anklage in einen lebensbedrohlichen Zustand mit Atemaussetzern. Der Vater des Säuglings habe der Angeklagten geraten, einen Arzt aufzusuchen. Stattdessen habe die Frau sich mit dem Kind auf den Weg in ihre Wohnung in Sinsheim (Rhein-Neckar-Kreis) gemacht. Auf dem Weg dorthin oder in Sinsheim sei das Kind an Herz-Kreislauf-Versagen gestorben.
Die Staatsanwaltschaft sieht laut Gericht bisher keine Anhaltspunkte für eine verminderte Schuldfähigkeit der Angeklagten. In dem Verfahren werden demnach mehr als 20 Zeugen und drei Sachverständige angehört. Ein Urteil könnte Mitte Mai verkündet werden.