Nur beim SV Allmersbach herrscht große Zufriedenheit

Von den drei Fußball-Bezirksligisten der Region wird im ersten Halbjahr einzig der Tabellendritte aus dem Täle den Erwartungen gerecht. Während es für die SG Oppenweiler-Strümpfelbach wenigstens in Sachen Qualifikation für die neue Bezirksliga passt, zahlt Neuling TSC Murrhardt bisher vor allem Lehrgeld.

Dustin Condello (links) und der SV Allmersbach haben bisher die Nase klar vor Moritz Stoppel und der SGOS. Im Kampf um die Qualifikation für die neue Bezirksliga haben aber beide Klubs beste Chancen, wobei der SVA sogar ein noch höheres Ziel erreichen kann. Foto: Alexander Becher

© Alexander Becher

Dustin Condello (links) und der SV Allmersbach haben bisher die Nase klar vor Moritz Stoppel und der SGOS. Im Kampf um die Qualifikation für die neue Bezirksliga haben aber beide Klubs beste Chancen, wobei der SVA sogar ein noch höheres Ziel erreichen kann. Foto: Alexander Becher

Von Dieter Gall

Viel Spannung verspricht der Titelkampf in der Fußball-Bezirksliga, nachdem der Vorsprung des Spitzenreiters Schornbach auf die Konkurrenz nur noch wenige Zähler beträgt. So hat die SG Weinstadt nur einen Punkt Rückstand auf den Ligaprimus, der SV Allmersbach hat drei Zähler Abstand und auch der TSV Schwaikheim sowie der TSV Nellmersbach haben noch Kontakt. Nachdem der Verband wegen der anstehenden Bezirksreform die Relegation für diese Saison ausgesetzt hat, steigt nur der Meister direkt in die Landesliga auf. Wer sich von den 14 Klubs für die neue Bezirksliga Rems-Murr/Hall qualifiziert, hängt auch davon ab, wer aus der Landesliga runtermuss. Von den drei Vertretern aus der Backnanger Bucht haben die beiden Ex-Landesligisten Allmersbach und Oppenweiler-Strümpfelbach gute Chancen, für Neuling TSC Murrhardt sieht es dagegen schlecht aus.

SV Allmersbach

Der SVA ist nicht nur auf einem guten Weg in Richtung neue Bezirksliga Rems-Murr/Hall, sondern hat auch noch Chancen auf die sofortige Rückkehr in die Landesliga. Mit 30 Punkten ist die Elf aus dem Täle als Dritter in Schlagdistanz zu Spitzenreiter Schornbach. „Obwohl mit Nick Rühle, Max Scholze, Felix Geck und Boris Laszic gleich vier Leistungsträger der vergangenen Runde noch keine Minute gespielt haben, haben wir sagenhafte 30 Punkte und nur drei Zähler weniger als der Erste. Wir haben mit unseren Möglichkeiten das Maximale rausgeholt und sind mit der Vorrunde sehr zufrieden“, lautet das Fazit von Hannes Stanke. Allmersbachs Trainer schließt in sein Lob aber auch den Nachwuchs mit ein. „Hervorzuheben ist, dass wir die ganze Vorrunde auch schon einige Jungs aus der A-Jugend eingebaut hatten, die alle mit dazu beigetragen haben, dass wir bis jetzt eine so tolle Runde spielen.“ Stanke ist stolz auf seine Elf, verheimlicht aber auch nicht, „dass wir es noch deutlich besser können“. Er hofft dabei auf die Rückkehr der Verletzten und einen neuen Konkurrenzkampf, der sein Team weiter voranbringen soll. „Unser Ziel ist weiterhin die Qualifikation für die neue Bezirksliga.“ Dabei verhehlt der Coach aber nicht, „dass wir so lange wie möglich um Platz eins mitspielen wollen“. Ob die Allmersbacher personell nachlegen werden, ist laut Stanke fraglich: „Es gibt keinen Grund, jetzt in der Winterpause großartig aktiv zu werden.“

SG Oppenweiler-Strümpfelbach

Die SGOS hat mit 23 Zählern als Siebter schon satte zehn Zähler Rückstand auf die Tabellenspitze. Das ist für viele Experten unerwartet viel. Gut sieht es beim Klub aus dem Rohrbachtal allerdings im Kampf um einen Platz in der fusionierten Bezirksliga aus. Neun Punkte ist das Polster des Ex-Landesligisten auf den Tabellenzehnten Rudersberg dick. Trainer Stephen Perri sagt zum bisherigen Abschneiden: „Eine Saison nach einem Abstieg ist im Vorfeld immer schwierig einzuschätzen. Zum Start mussten wir uns schon auf eine andere Art Fußball einstellen und insgesamt sind wir selbstverständlich nicht zufrieden.“ Wobei Oppenweiler-Strümpfelbach die letzten beiden Spiele vor der Winterpause gewann. Der Coach weiß aber aufs gesamte Halbjahr gesehen, „dass wir es besser können und dies auch öfter abrufen müssen“. Für die noch ausstehenden zwölf Spiele nach Weihnachten möchte Coach Perri „das Maximale herausholen und dafür mit einer guten Vorbereitung die Grundlage schaffen“.

TSC Murrhardt

Der Neuling wird die Bezirksliga wohl schon ein Jahr nach dem Aufstieg wieder verlassen müssen. Auf bescheidene vier Unentschieden hat es die Elf des im Verlauf der Vorrunde eingestiegenen Trainers Onufrios Michailidis gebracht. Die Qualifikation für die neue Bezirksliga ist bei so einem Rückstand kaum mehr zu schaffen. Als Vorletzter haben die Murrhardter bisher nur die zweite Garnitur des SV Breuningsweiler hinter sich lassen können. Der Rückstand von elf Zählern auf Rang neun, den derzeit Fellbach II einnimmt und der das letzte Ticket in die Rems-Murr/HallLiga bedeutet, ist groß. Dem TSC müsste schon eine unglaubliche Aufholjagd gelingen, um das Unmögliche noch möglich zu machen. Michailidis schmeißt die Flinte aber trotzdem noch nicht ins Korn. „Als ich die Mannschaft übernommen habe, waren keine Stabilität und Disziplin da. Das mussten wir uns erst einmal erarbeiten. Ich weiß, der Ligaverbleib wird schwer, aber wir werden ganz sicher nicht aufgeben.“ Der erfahrene Coach und ehemalige Torjäger der TSG ist optimistisch, dass es klappen könnte. Er möchte seine Schützlinge aber nicht zu sehr unter Druck setzen. „Wir denken vom Spiel zu Spiel und werden dann sehen, was am Ende dabei herauskommt.“

Die Titelkandidaten

Favorit ist der TSV Schornbach, der mit 33 Punkten als Tabellenführer überwintert. Zudem verfügt der Spitzenreiter mit 53 Toren über den bisher besten Angriff der Liga. Seine bisher einzige Niederlage kassierte der Herbstmeister beim 1:4 bei Allmersbach, einem der schärfsten Verfolger. Dazwischen liegt noch die SG Weinstadt (32 Punkte). Hinter dem SVA haben der TSV Schwaikheim (29) und der TSV Nellmersbach (28) noch einigermaßen gute Karten. Nellmersbachs Abteilungsleiter Oliver Redelfs ist zufrieden: „Nach dem zähen Beginn mit Niederlagen gegen Allmersbach und Schwaikheim sind wir gut in die Spur gekommen.“ Nicht vergessen hat der alte Fahrensmann zudem: „Im Oktober, mit insgesamt acht Pflichtspielen, hatten wir große Personalsorgen. Wie unser Trainerduo Patrick Goncalves und Timo Marx sowie die Mannschaft das gemeistert haben, war beeindruckend.“ Ziel von Redelfs ist die neue Bezirksliga. „Die Konkurrenz in der jetzigen Spielklasse ist riesengroß. Da wäre es vermessen zu sagen, dass die Rückrunde ein Selbstläufer wird.“ Erst recht, weil TSV-Torjäger Samuel Wehaus ein Auslandssemester in den USA Staaten absolviert und bis Mai fehlen wird.

Die Abstiegszone

Richtig eng wird es ab Rang acht. Der bedeutet derzeit die vorletzte Fahrkarte für ein weiteres Jahr Bezirksliga. Mit 17 Punkten wäre der SSV Steinach-Reichenbach damit dabei. „In der stärksten Bezirksliga seit Ewigkeiten sind wir mit Platz acht mehr als zufrieden“, freut sich Patrick Haaf. Der SSV-Trainer lobt den „Teamspirit“ und hofft, dass der auch im zweiten Halbjahr zum Tragen kommt. Zwei Zähler weniger hat der SV Fellbach II (15). Danach folgen der TSV Rudersberg (14), der TSV Sulzbach-Laufen und die SV Remshalden (je 13). Rudersbergs Coach Mario Palomba urteilt: „Im Großen und Ganzen sind wir ein wenig unter unseren Möglichkeiten geblieben.“ Der Trainer war zwar mit dem Start zufrieden, nicht aber mit dem weiteren Saisonverlauf. Für ihn gibt es nur ein Ziel: „die anspruchsvolle Liga zu halten“. Er weiß aber, dass das nicht einfach wird.

Derzeit sind es nur acht Tickets

Die neue Liga Wegen der Fusion des Bezirks Rems-Murr mit dem Südteil des bisherigen Bezirks Hohenlohe setzt sich die Bezirksliga in der kommenden Saison aus Vereinen beider Bezirke zusammen. Die Liga besteht aus 18 Teams. Zwölf davon stellt Rems-Murr, sechs kommen aus Hohenlohe.

Die Aufteilung Von diesen zwölf Plätzen für Rems-Murr erhalten die beiden Kreisliga-A-Aufsteiger zwei. Von den restlichen zehn Tickets gehen dann die Plätze für eventuelle Absteiger aus der Landesliga weg. Davon gibt es mit Oeffingen und Breuningsweiler derzeit zwei. Das heißt: Momentan bleiben acht Tickets für die Bezirksliga. Da der Meister in die Landesliga aufsteigt, bedeutet dies nach jetzigem Stand, dass die Klubs auf den Plätzen zwei bis neun zum Zuge kommen.

Das zweite Halbjahr Für den TSC Murrhardt ist die Pause schon am 18. Februar zu Ende. Dann steht ab 15 Uhr daheim das Nachholspiel gegen den Tabellensechsten Schorndorf an. Offizieller Start ins zweite Halbjahr ist eine Woche später. Dann erwartet Murrhardt den SV Fellbach II. Allmersbach fährt zum Verfolgerduell nach Nellmersbach und die SGOS empfängt Sulzbach-Laufen.

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Erstellt:
20. Dezember 2023, 11:00 Uhr

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